FEUDINGEN. Der Brand eines Wäschetrockners hat in der Nacht zu Dienstag für einen Großeinsatz in einem Hotelbetrieb in Feudingen gesorgt. Gegen 21:57 Uhr wurden die Einsatzkräfte zu dem Traditionshotel in der Sieg-Lahn-Straße gerufen. Ein Mitarbeiter hatte Rauch und Brandgeruch im Kellerbereich des Hauses wahrgenommen und den Notruf abgesetzt.
Als wenige Minuten später die ersten Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, war deutlicher Brandgeruch wahrzunehmen. „Die Hotelgäste hatten das Haus bereits verlassen“, zeigte sich Dirk Höbener, Feuerwehreinsatzleiter vor Ort, erleichtert. Dennoch sei die Lage zunächst noch unklar gewesen. Auch, weil nicht genau klar war, was und wie viel wirklich brennt. „Aufgrund der zunächst unklaren Situation wurden weitere Atemschutzgeräteträger nachalarmiert“, berichtet Dirk Höbener. Zunächst waren die Kameraden mit dem Einsatzstichwort „Feuer 4, Trockner qualmt“ alarmiert worden. Dadurch erhielten der Löschzug Bad Laasphe und der Löschzug aus dem Lahntal – also Rüppershausen und Feudingen, den Einsatzbefehl nach Feudingen. Zusätzlich wurde die Drehleiter aus Erndtebrück alarmiert und auch RTW und Notarzt der DRK Rettungswache Bad Laasphe, sowie der RTW des DRK Ortsvereins Bad Laasphe machten sich auf den Weg nach Feudingen. Besondere Situation war hier sicherlich, dass es sich um einen Hotel- und Restaurantbetrieb handelte, in dem auch viele Gäste zu erwarten waren. „Hier gab es zunächst unterschiedliche Zahlen. Anfangs war von rund 80 Gästen die Rede, später waren es 27 Gäste, die alle rechtzeitig das Gebäude verlassen haben“, erklärte die Polizei vor Ort. Die Gäste wurden allesamt vom Rettungsdienst mit Decken versorgt und anschließend durch die Rettungskräfte und den Notarzt untersucht. „Ein Mitarbeiter und der Hotelier haben im Rauch gestanden, aber auch sie waren nach der notärztlichen Untersuchung völlig unauffällig und mussten nicht ins Krankenhaus“, erklärt Dirk Höbener. Nachdem der eigentlich überschaubare Brand abgelöscht war und das Gebäude mit Hochleistungslüftern rauchfrei gemacht worden war, sowie auch die Fenster durch die Feuerwehren geöffnet worden waren, konnten die Untersuchungen der Gäste und Mitarbeiter in einem nicht betroffenen Saal des Restaurants durchgeführt werden. Dennoch hatte sich der Rauch zuvor durch die offenen Türen bis ins Restaurant und den Küchenbereich ausgebreitet. Nach den entsprechenden Lüftungsmaßnahmen und nachdem alle Bereiche nochmals mit einer Wärmebildkamera kontrolliert worden waren, konnten die Gäste aber auf ihre Schlafzimmer zurück kehren, da diese nicht von Brand und Rauch betroffen waren.
Die Brandmeldeanlage, die durch thermische Rauchmelder im Keller ausgelöst wurde, hatte erst angeschlagen, als die Feuerwehren bereits durch den Restaurantmitarbeiter alarmiert waren und sich bereits auf der Anfahrt befanden. Zur Ermittlung der Brandursache wurde der Brandort durch die Polizei beschlagnahmt und ein Brandermittler eingesetzt. Von der Pressestelle der Polizei in Siegen hieß es am Dienstagmorgen, dass ein defekter Wäschetrockner den Brand verursacht hat und ein Schaden von etwa 5000 Euro entstanden ist.
Bis etwa 01:30 Uhr waren die 63 Einsatzkräfte in Feudingen vor Ort. Die Sieg-Lahn-Straße blieb während des Einsatzes komplett gesperrt.
BERGHAUSEN. Eine Gewächshausheizung, die mittels Gasstrahler betrieben wird, hat in der Nacht zu Mittwoch für einen Feuerwehreinsatz in Berghausen gesorgt. Zwei aufmerksame Männer hatten von der L553 am Berghäuser Ortseingang aus Richtung Aue kommend einen Feuerschein in einem Gewächshaus in einem Garten der Straße „Im Willstein“ bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Kurz nach Mitternacht wurden die Kameraden aus Berghausen und Bad Berleburg mit dem Stichwort „Feuer3, Hüttenbrand freistehend“ alarmiert. Kurz nach dem Eintreffen der ersten Kräfte war schnell der Gasstrahler als Ursache für den Feuerschein ausgemacht und die Heizung wurde abgeschaltet und die Gasflasche ins Freie gebracht. Im Dachbereich des frei stehenden Gewächshauses kam es zu einem geringen Schaden im Bereich einer Glasplatte. Nach kurzer Zeit konnten die Feuerwehrkameraden den Einsatzort wieder verlassen. Die Anwohner hatten zunächst gar nichts mitbekommen, sondern waren von der Feuerwehr erst auf den Einsatz aufmerksam gemacht worden.
WINTERBERG. Bei einem entsetzlichen Verkehrsunfall auf der B 480 zwischen der Ruhrquelle und Niedersfeld ist am späten Samstagnachmittag ein 63-jähriger Motorradfahrer aus Werl ums Leben gekommen. Der Mann war mit einem entgegenkommenden Linienbus frontal kollidiert und hatte keine Chance. Er starb noch am Unfallort. Ein alarmierter Rettungshubschrauber brauchte seinen Einsatz nicht mehr fortzuführen.
Der Mann war in einer Gruppe Motorradfahrer aus dem Kreis Soest von der Ruhrquelle in Richtung Niedersfeld unterwegs. Die anderen Teilnehmer der Gruppe sind vorweg gefahren, plötzlich sei der 63-jährige nicht mehr am Ende der Gruppe gewesen, so erklärte es die Polizei vor Ort. Als seine Begleiter schließlich umgedreht waren, kamen sie zur Unfallstelle. Aus bislang ungeklärter Ursache war ihr Freund nach links auf die Gegenfahrbahn geraten und dort mit einem Linienbus kollidiert, der mit achtzehn Fahrgästen besetzt war. Der Motorradfahrer war in die Windschutzscheibe des Busses geprallt. Der Winterberger Notarzt konnte leider nur noch den Tod des Mannes vor Ort feststellen.
Da der Busfahrer seinen Fahrerbereich nach dem Aufprall nicht mehr selbstständig verlassen konnte, wurde die Feuerwehr zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person alarmiert. Letztlich war dies aber glücklicherweise nicht der Fall und der unter Schock stehende Busfahrer konnte sein Fahrzeug mit Hilfe der Feuerwehrkameraden verlassen. Die Kameraden des Löschzuges Niedersfeld, die neben dem Löschzug Winterberg ebenfalls alarmiert worden waren, kümmerten sich um die unverletzt gebliebenen Fahrgäste. Diese wurden in einen zufällig im Stau stehenden Bus untergebracht, der sie dann über Ausweichstrecken zum Bahnhof nach Winterberg fuhr. Um die Fahrgäste bei Bedarf seelsorgerisch zu betreuen, wurden sie im Bus von Feuerwehrleuten und Notfallseelsorgern begleitet. Die Kameraden des Winterberger Löschzuges kümmerten sich bis zum Eintreffen der Notfallseelsorger um die hinterbliebenen Freunde und Angehörigen des Verunglückten. Außerdem streuten die Kameraden auslaufende Kraftstoffe ab und stellten einen Sichtschutz auf, wie Einsatzleiter Patrick Wahle erklärte. Insgesamt waren 41 Kräfte der Feuerwehren aus Winterberg und Niedersfeld im Einsatz.
Da es sich um einen tödlichen Verkehrsunfall handelte, kam zur Beweissicherung zusätzlich zur zuständigen Polizei aus Brilon und Winterberg noch ein spezielles Unfallaufnahmeteam der Polizei NRW zum Einsatz. In mehreren Behörden in NRW werden solche speziellen „VU-Teams“ vorgehalten, die mit spezieller Technik und geschulten Beamten landesweit zum Einsatz kommen, wenn bei einem Verkehrsunfall ein Mensch ums Leben gekommen ist.
Für die Dauer der Unfallaufnahme und der Bergung blieb die B480 lange Zeit voll gesperrt. Bus und Motorrad wurden bei dem Unfall total zerstört.
Anmerkung: Gerade schwere Verkehrsunfälle, insbesondere mit tödlichem Ausgang, sind hier teilweise erst Stunden nach dem Unfallereignis zu sehen. Dies ist von uns ausdrücklich gewollt, um der Polizei die Möglichkeit zu geben, alle Hinterbliebenen angemessen über den schlimmen Anlass zu informieren. Es darf nicht sein, dass Angehörige über Texte und Fotos in den Medien von einem Ereignis erfahren, weil die Polizei noch nicht die Möglichkeit hatte, eine Benachrichtigung durchzuführen.
Zudem sind bei einem Unglück dieser Tragweite immer sehr sensible und aufwändige Recherchen erforderlich. Auch hier möchten wir den Einsatzkräften gerne die Möglichkeit geben, relevante Fragen in Ruhe und ohne Hektik beantworten zu können. Dieses Vorgehen bedingt, dass es etwas dauern kann, bis Text und Fotos eines Einsatzes dann für alle Leser zur Verfügung stehen.
ALTASTENBERG. Ein schwerer Arbeitsunfall ereignete sich am späten Mittwochnachmittag auf einer Baustelle in Altastenberg. Dabei wurde ein Lkw-Fahrer schwer verletzt und musste mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden. Zuvor war das Führerhaus seines Lastzuges von einer Baggerschaufel getroffen worden.
Die Straße vom Abzweig zum Kahlen Asten in Richtung Altastenberg war aufgrund der Baustelle mit einer Ampelanlage geregelt. In der Baustelle war ein Baggerfahrer mit Arbeiten beschäftigt, und stand zunächst in Fahrtrichtung Winterberg. Nachdem der Mann an dieser Stelle seine Arbeiten erledigt hatte, drehte er das Führerhaus seines Baggers um, um dann in Blickrichtung Altastenberg zu stehen. Dabei bemerkte einen aus Richtung herannahenden Baustellen Lkw zu spät. Der Baggerfahrer zog die Schaufel noch geistesgegenwärtig nach oben, doch leider kam es trotzdem zum Einschlag in das Führerhaus des Lastwagens. Dabei wurde die Front des Lasters erheblich beschädigt, das Lenkrad im Lkw riss ab und verletzte den Fahrer schwer.
Die Leitstelle des Hochsauerlandkreises löste daraufhin Großalarm für die Rettungskräfte aus: Der Löschzug Winterberg, die Feuerwehren aus Altastenberg, Neuastenberg, Langewiese, Siedlinghausen, Züschen, der Abrollbehälter Rüst aus Meschede, Rettungswagen und Notarzt aus Winterberg, der Rettungshubschrauber „Christoph 25“ und die Polizei erhielten ihre Einsatzbefehle.
Vor Ort war der Lkw-Fahrer zum Glück nicht, wie zunächst befürchtet, eingeklemmt. Einsatzleiter Christoph Schwerdtfeger von der Feuerwehr Winterberg erklärte, was vor Ort die Aufgabe der Kameraden war: „Wir haben die Rettungsplattform aufgebaut und den schwer verletzten Fahrer in enger Absprache mit dem Rettungsdienst über ein Spineboard aus dem Lkw befreit“. Die Rettungsplattform ist eine Art Baugerüst, nur viel stabiler, und dient dazu, den Einsatzkräften eine Arbeitsfläche zu bieten, die von der Höhe auch ein Lkw-Führerhaus zugänglich macht. Das Spineboard ist ein Rettungsbrett, auf dem Patienten fest fixiert und schonend gerettet werden können.
Nach der Versorgung durch NAW und Hubschrauberbesatzung wurde der Lkw Fahrer mit dem Hubschrauber, den Pilot Rainer Michely direkt auf der Straße in unmittelbarer Nähe zur Unfallstelle gelandet hatte, in eine Klinik geflogen.
Der Lkw wurde bei dem Unfall total zerstört. Wie hoch der Schaden am Bagger ist, stand zunächst noch nicht fest.
ALLENDORF(EDER). Zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person wurden die Feuerwehren aus Allendorf (Eder) und Rennertehausen am Sonntagabend auf die B253 gerufen. Kurz nach dem Kreisverkehr in Richtung Rennertehausen war ein Mann aus der Großgemeinde Rosenthal mit seinem BMW gegen einen Baum gefahren und eingeklemmt worden. Dennoch hatte der Fahrer, der über eine Stunde lang in seinem Wrack eingeklemmt war, großes Glück: „Der Fahrer war zwar kompliziert im Fußraum eingeklemmt, aber glücklicherweise nicht schwer verletzt. Möglicherweise waren es nur Prellungen und es war nicht mal etwas gebrochen“, resümierte Einsatzleiter Christian Henkel-Strieder vor Ort. Mit 44 Kameraden waren die Feuerwehren aus Allendorf (Eder) und Rennertehausen, sowie Rettungswagen und ein Notarzt auf die B253 ausgerückt, als die Leitstelle sie gegen 21.20 Uhr alarmiert hatte.
Die Polizeibeamten vor Ort erklärten den Unfallhergang wie folgt: Der Mann (26) war mit seinem BMW aus Richtung Battenberg gekommen und hatte nach der Ausfahrt aus dem Kreisel zu sehr beschleunigt. Dadurch geriet das Fahrzeug zunächst über die Gegenfahrbahn und dann auf den Seitenstreifen und einen Grünstreifen hinter der Leitplanke. Der Wagen stellte sich in der Folge quer und prallte mit der Fahrerseite gegen eine massive Birke. Der Beifahrer konnte sich selbst aus dem Wagen befreien und wurde ebenfalls nur leicht verletzt. Der Fahrer wurde durch die Deformierungen des Fahrzeuges kompliziert im Fußraum eingeklemmt.
Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten blieb die B253 für rund drei Stunden voll gesperrt.
BAD WILDUNGEN. Am Freitagmorgen wurde es wieder ernst für die Luftretter der Bergwacht Hessen. Um 08:00 Uhr trafen sich die ehrenamtlichen Helfer zum jährlichen Luftrettertraining mit der Bundespolizei Fliegerstaffel Fuldatal in einem Feld am Ortsrand von Braunau. Der Landeplatz an der ehemaligen Jägersburg wurde gegen das Feld bei Braunau getauscht.
Gerd Windhausen von de Bergwacht Bad Wildungen hatte sich für das Training wieder Szenarien überlegt, zu denen die Luftretter im Ernstfall gerufen werden: Im Nationalpark Kellerwald-Edersee sind dies in den allermeisten Fällen medizinische Notfälle in unwegsamem Gelände, meist Wanderwegen. Aber auch zum Absturz von Gleitschirmfliegern, oder zu Hilfe suchenden Patienten auf Aussichtstürmen können die Luftretter der Bergwacht gerufen werden: Überall dort, wo Patienten mit normalen Rettungswagen nicht erreichbar sind. Mit der Rettungswinde des Hubschraubers geht es binnen weniger Minuten: Nachdem die Luftretter ihr Gurtzeug für die Luftrettung angelegt haben, gehen sie mit Bergesack, Evakuierungsdreieck und Notfallrucksack an Bord der Maschinen vom Typ EC 155, die ansonsten in der Mehrzahl für polizeiliche Aufgaben verwendet werden und in der Regel nicht über medizinische Ausrüstung verfügen und auch kein medizinisches Personal mitbringen. Sowohl die Luftretter der Bergwacht, als auch Piloten und Operator der Bundespolizei haben zuvor die Koordinaten der Einsatzstelle erhalten und müssen nun die verletzte Person ausfindig machen. Bei der Übung am Freitag lag zum Beispiel ein Verletztendarsteller im Bereich eines Steinbruchs am Orberg und musste von Gerd Windhausen und seinem Kollegen versorgt und mit der Winde in den Hubschrauber gebracht werden. Zunächst erfolgte das Abwinchen der beiden Bergretter mit ihren benötigten Materialien in unmittelbarer Nähe zum „Verletzten“. Nach einer kurzen Lagebeurteilung und Versorgung vor Ort wurde der Hubschrauber mit Funkrufnamen „Pirol“ erneut zum Verletzten geordert – eine Zwischenlandung vor Ort war in dem unwegsamen Gelände nicht möglich. In enger Kommunikation zwischen den beiden Bergwacht-Luftrettern und dem Windenoperator wurde er im Bergesack aufgewincht und vom Piloten zum Landeplatz bei Braunau geflogen.
Nicht nur mit Bergesack, sondern auch mit dem Evakuierungsdreieck, das einer Art Windel gleicht, und in dem der zu Rettende sitzend aufgewincht werden kann, wurde am Freitag geübt. Auch in anderen unwegsamen Stellen, zum Beispiel im Wildetal oder im Bereich des Hahnbergs wurden Übungseinsätze geflogen.
Am frühen Nachmittag war die erste von mehreren jährlichen Übungen beendet und alle zeigte sich mit der professionellen Arbeit auf höchstem Niveau zufrieden. Die nächste Luftretterübung findet bereits am Freitag in einer Woche statt. Die Bergretter und das Flugpersonal bedankt sich schon jetzt bei den Anwohnern für das Verständnis für die kurzzeitige Lärmbelästigung während der Hubschrauberflüge. Ein besonderer Dank geht auch an den Landwirt, der seine Flächen zur Landung des Hubschraubers und die Übungsorganisation zur Verfügung stellt.
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ERNDTEBRÜCK. Bei einem schweren Verkehrsunfall zwischen Erndtebrück und Altenteich ist am Donnerstagnachmittag ein Mann lebensgefährlich verletzt worden. Wie die Polizei vor Ort mitteilte, ist er mit seinem BMW aus bislang ungeklärter Ursache nach links von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Um 14:21 Uhr wurden die Rettungskräfte alarmiert.
Bereits nach wenigen Minuten waren die Feuerwehren aus Erndtebrück, Lützel und Hilchenbach vor Ort – aber sie wurden bei der Anfahrt zur Einsatzstelle massiv behindert und auch provoziert. „Die Autofahrer die im Rückstau standen, sind einfach ausgeschert und wollten zurück nach Erndtebrück fahren. So kamen wir mit unseren Einsatzfahrzeugen nicht mehr weiter und mussten immer wieder anhalten“, erklärt Erndtebrücks Feuerwehrchef Karl-Friedrich Müller. Ein Pkw Fahrer war jedoch auch noch besonders dreist: „Er blieb vor unseren Einsatzfahrzeugen stehen, machte zunächst keinen Platz und gestikulierte mit den Armen“, ist Karl-Friedrich Müller empört. Erst nach einem sehr deutlichen Gespräch machte der Autofahrer schließlich doch noch Platz.
Vor Ort an der Unfallstelle war der Fahrer in seinem Auto schwer eingeklemmt worden und wartete dringend auf die Feuerwehr mit schwerem Gerät, damit er befreit werden konnte. In enger Zusammenarbeit mit der Besatzung des Erndtebrücker DRK Rettungswagens und des Siegener Rettungshubschraubers „Christoph 25“ wurde der Fahrer aus dem stark deformierten Fahrzeug befreit. „Zunächst sollte eine schonende Rettung erfolgen, aber wir mussten uns dann doch umentscheiden und deutlich schneller machen, da der Patient immer kritischer wurde“, erklärt Karl-Friedrich Müller. Nach der Rettung aus dem Wrack wurde der Patient im RTW weiter stabilisiert und anschließend mit dem Hubschrauber in eine Klinik geflogen.
Warum der Mann nach links von der Fahrbahn abkam, so erklärte die Polizei, ist derzeitig noch Stand der Ermittlungen. Ein Unfallzeuge wird derzeit noch genau befragt. Der Aufprall dürfte allerdings heftig gewesen sein: Teile der Baumrinde steckten noch im deformierten Frontbereich des Fahrzeuges, eine Radaufhängung samt Reifen wurde abgerissen und lag einige Meter weit entfernt auf der Straße, ein Motorteil lag im rechten Straßengraben, ein Teil des Kühlers links in der Wiese unterhalb der Fahrbahn.
Die Polizei sammelte Spuren und hat die Unfallstelle ausgemessen, die Feuerwehren stellten den Brandschutz sicher und war bei den Aufräumarbeiten behilflich. Die B62 blieb im Bereich der Unfallstelle für mehrere Stunden voll gesperrt.
BRACHT. Erneut ereignete sich in Wittgenstein ein schwerer Motorradunfall. Nachdem erst am Donnerstagabend in Arfeld ein junger Mann schwer verletzt wurde und mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden musste, gab es am Freitagmittag erneut einen schweren Unfall mit einem jungen Motorradunfall, zu dem ein Rettungshubschrauber ausrücken musste.
Auf der L718 zwischen Bracht und Sassenhausen war ein junger Mann mit seiner Maschine schwer gestürzt. Ein Ersthelfer aus dem Hochsauerlandkreis, der als erstes zur Unfallstelle kam, kümmerte sich um den jungen Mann. Der 20-jährige Motorradfahrer war im Bereich einer scharfen S-Kurve nach links von der Fahrbahn abgekommen, gegen eine Randsteinbegrenzung, die Böschung und anschließend gegen eine Verkehrsschild geprallt. Schwer verletzt blieb der junge Fahrer auf dem Randstreifen liegen, seine Maschine wurde schwer beschädigt. Auf der Straße wurde der Verunfallte vom DRK Rettungsdienst aus Bad Laasphe und dem Bad Berleburger Notarzt erstversorgt. Die Rettungskräfte vor Ort forderten zur Unterstützung und zum weiteren Transport zusätzlich einen Rettungshubschrauber an. „Christoph Gießen“ von der Johanniter Luftrettung landete zunächst unmittelbar an der Unfallstelle, um den Notarzt abzusetzen. Der Pilot musste den Hubschrauber jedoch direkt umsetzen, da es in der matschigen und unebenen Wiese zu riskant war, den Hubschrauber letztlich sicher abstellen zu können. Nachdem der Notarzt die Maschine verlassen hatte, landete der Pilot etwa einen Kilometer entfernt auf einer von der Polizei bereits abgesperrten Straßenkreuzung.
Nach der weiteren Versorgung wurde der Patient vom Rettungswagen zum Hubschrauber gebracht, dort umgelagert und mit dem Rettungshubschrauber in die Marburger Uniklinik geflogen.
Die L 718 blieb während der Rettungsarbeiten und für die Zeit des Hubschraubereinsatzes voll gesperrt.
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ARFELD. Ein schwerer Motorradunfall ereignete sich am Donnerstagabend auf der K50 zwischen Arfeld und Meckhausen. Dabei wurde ein 21-jähriger Motorradfahrer schwer verletzt und musste mit dem Rettungshubschrauber in eine Siegener Klinik geflogen werden.
Wie die Polizei mitteilte, war der junge Mann auf einen stehenden Pkw aufgefahren. Die Ursache dafür sei derzeit noch unklar. Fest steht, dass eine 50-jährige Frau mit ihrem VW von Arfeld in Richtung Meckhausen fuhr und an einer Engstelle „Unter der Hohnert“ anhalten musste, um Gegenverkehr durch zu lassen. Dies bemerkte der 21-jährige offenbar zu spät und prallte mit hoher Geschwindigkeit in das Heck des VW. Dabei wurde der Mann schwer verletzt und wurde vor Ort durch die Besatzung des DRK Rettungswagens aus Bad Berleburg und das Team des Siegener Rettungshubschraubers „Christoph 25“ versorgt. Anschließend wurde der Mann in eine Klinik geflogen. Der Hubschrauber war direkt unterhalb der Ederbrücke nahe der Unfallstelle gelandet.
Im Einsatz waren auch die Kameraden der Arfelder Feuerwehr, die bei der Bergung behilflich waren und auslaufende Betriebsstoffe abstreuten. Außerdem sicherten sie die Unfallstelle ab. Die Polizei übernahm vor Ort die Spurenaufnahme und die Ermittlungen zum Unfallhergang. Den Schaden gibt die Polizei mit rund 10.000 Euro an. Die K50 war während der Rettungs- und Bergungsarbeiten rund eine Stunde lang voll gesperrt.
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SIEGEN-WITTGENSTEIN. Premiere bei der ADAC Luftrettungsstation „Christoph 25“ in Siegen: Am Montagmittag schwebte der modernste und neueste Hubschraubertyp der ADAC Luftrettung auf dem Dach des Diakonieklinikums Jung-Stilling ein. Ab Dienstag ist der hochmoderne Rettungshubschrauber vom Typ H135 P3H der neue „Christoph 25“, der Rettungshubschrauber für den Kreis Siegen-Wittgenstein und die umliegenden Kreise.
Mit nur sechs Flugstunden auf der Uhr überführte Pilot David Blum die Maschine von der ADAC Luftfahrttechnik in Bonn-Hangelar zur Hubschrauberstation nach Siegen und übergab sie dort stellvertretend für die drei Piloten in Siegen an den Einsatzpiloten Jan Weber, der auch gleichzeitig der Flottenchef für die H135 bei der ADAC Luftrettung ist. Seine beiden Kollegen, Stationsleiter Markus Scheld und Rainer Michely, werden den Hubschrauber zusammen mit Jan künftig zu den Einsatzorten in Siegen-Wittgenstein und Umgebung fliegen. Bevor der erste Dienst am Dienstag mit Rainer Michely startet, ist noch eine Einweisung für das medizinische Personal erforderlich, denn es gibt Neuerungen in der Maschine: „Der komplette Innenraum ist mit der so genannten Kokon-Technik ausgebaut“, erklärt Siegens Stationsleiter Markus Scheld. Dieses Material macht den Innenraum und somit den gesamten Hubschrauber immens leichter. Dies ist einsatztaktisch sehr sinnvoll, ist es von der ADAC Luftrettung gGmbH doch geplant, den „Christoph 25“ mit einer Rettungswinde auszustatten. Damit wäre es der Siegener Besatzung möglich, auch an entlegenen Stellen den Notarzt – eben per Winde – schnellstmöglich zum Patienten zu bringen. Nicht nur im Hinblick auf die Katastrophe im Ahrtal erscheint eine solche Errungenschaft durchaus sinnvoll, sondern auch gerade in der Mittelgebirgslandschaft, die das gesamte Einsatzgebiet von Christoph 25 mit unzähligen Wanderwegen und vielen zigtausend Hektar Wald als Arbeitsplatz und Freizeitbeschäftigung, und künftig auch mit vielen Windparks prägt. So kam es ohne Winde bereits vor, dass eine Patientin über drei Stunden mit gebrochenem Becken im Schnee und bei Minusgraden ausharren musste, bis endlich Rettungskräfte zu ihr kommen konnten: Mit Fahrzeugen bei mehr als einem Meter Schnee unmöglich erreichbar, vom Hubschrauber aus zu sehen, aber keine Landemöglichkeit – mit der Winde eine Sache von etwa zehn Minuten. Mit dem neuen Kokon-Ausbau, den die Firma Heli-Air in Österreich übernommen hat, ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung der Winde, wegen der enormen Gewichtersparnis. Aber nicht nur das: „Die Maschine hat mit dem neuen Ausbau auch viel mehr Innenraum, weil der Ausbau insgesamt viel niedriger ist und keine hohen Absätze mehr beinhaltet“, erklärt Markus Scheld. Auch für den Patienten direkt ist diese Tatsache angenehmer, weil der Tunnel, durch den die Trage eingeladen wird, nicht mehr so eng erscheint, wie vor dem Kokon-Ausbau aus Österreich.
Überhaupt bringt der neue Hubschrauber einige Neuerungen mit sich, die man in Österreich und Südtirol schon findet: An der Front des Hubschraubers sind sowohl oben am Cockpit, als auch darunter so genannte „Cable-Cutter“ angebracht, und die Kufen tragen vorne einen schräg ansteigenden, spitzen Aufsatz. „Das dient dazu, wenn man eine Leitung zu spät erkennt, oder nicht sieht, diese vom Hubschrauber und vom Rotor abzuleiten“, erklärt Jan Weber. Es sei in dieser Bauart nicht möglich, dass eine Leitung in gewisser Höhe, den Rotor erreicht. Die Leitung werde in die Cable-Cutter geführt und dort automatisch durchtrennt.
Für die Sicherheit wurde noch mehr investiert: So ist Christoph 25 nun auch mit Reflexstreifen beklebt, die im Licht reflektieren und ihn somit auch bei schlechteren Wetterverhältnissen oder in der Dunkelheit gut sichtbar machen. Außerdem verfügt der Hubschrauber nun über Scheinwerfer unter der Maschine, die mit LED Technik ausleuchten und die im Wechsel blinken und so eine deutlich bessere Sichtbarkeit im Landeanflug, beispielsweise auf Straßen, garantieren. Die Scheinwerfer können auch mit Infrarotlicht verwendet werden, und sind „NVIS“-kompatibel.
NVIS steht für Night Vision Imaging Systems und meint den Flug bei Dunkelheit mit speziellen Nachtsichtbrillen. „Für den NVIS-Flug und auch für den Instrumentenflug mit nur einem Piloten hat die Maschine die Zulassung“, erklärt Markus Scheld. Auch wenn ein genereller Nachtflug in Siegen zur Zeit nicht geplant ist, kommt es jedoch immer wieder zu Einsätzen, die auch in die Dunkelheit hinein gehen. Dafür lässt sich auch die Innenraumbeleuchtung in der Maschine anpassen: „Da kann man grünes oder blaues Licht verwenden, helles Licht, oder man kann es auch dimmen“, zählt Markus Scheld die Möglichkeiten auf.
Eine hochmoderne neue Maschine, die ab Dienstag in Siegen-Wittgenstein und Umgebung zum Einsatz kommt. „Davon gibt es Deutschlandweit nur zwei Stück. Einmal bei uns und einmal bereits mit Winde bei den Kollegen in Straubing. Dies ist die beste H135-Konfiguration für den Windeneinsatz“, erklärt Markus Scheld.
Nicht nur für die Luftretter aus Siegen, auch für die Firma Aribus Helicopters, den Hersteller des Hubschraubers, ist die Maschine mit der Kennung D-HXCD etwas Besonderes: Es ist die 1500 Maschine des „Urtyps“ „EC 135“ die der führende Hubschrauberhersteller Europas hier gebaut und ausgeliefert hat
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