SIEGEN-WITTGENSTEIN. Am Samstag hatte der Rettungspilot Rainer Michely mit „Christoph 25“ seinen letzten Dienst vor dem Ruhestand und am späten Nachmittag in Banfe bei einem Verkehrsunfall seinen letzten Einsatz. Nicht ganz: Denn Rainers Lebensgefährtin und seine Kollegen hatten sich für ihn noch etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Kurz vor Sonnenuntergang wurde der Rettungshubschrauber zu einem Notfall nach Oberdielfen alarmiert, die Feuerwehr hatte vor Ort eine Wiese ausgeleuchtet und abgesichert, auf der der Hubschrauber landen sollte.
Bei dem knapp zwei Minuten dauernden Flug nahm Rainer Michely, einen Tag vor seinem 60. Geburtstag, direkt Kurs auf die angegebene Wiese am Ortstrand. Dabei überflog die Maschine auch die Oranienstraße und das dortige Bürgerhaus. Auf dem Innenhof dort hatten Tags zuvor Notfallsanitäter Erkan Okcu, der den letzten Dienst mit Rainer flog, und seine Kinder mit Straßenkreide eine große 60 aufgemalt. In dieser Formation standen nun Familienmitglieder, Freunde, Kollegen und Weggefährten und leuchteten mit Wachsfackeln für den scheidenden Piloten. Als der Hubschrauber die Oranienstraße überflog, wurde Rainer Michely klar, dass dieser Einsatz allein ihm galt. „Er hat den Autopiloten rein gemacht, er hat fest meine Hand genommen und vor Freude geweint“, berichtet Erkan Okcu von diesem sehr bewegenden Moment. Einige Zeit lang schwebte der Hubschrauber hoch über der Stelle, von der aus man die Menschen sehen konnte. Dann drehte der Pilot eine Kurve und setzte auf der ausgeleuchteten Wiese zu seiner letzten Landung an. Dort war es so, wie Rainer es sein ganzes Berufsleben lang kannte: Feuerwehrleute sicherten die Wiese ab, zahlreiche Interessierte schauten sich die Landung aus sicherem Abstand an, ein paar Fotografen standen am Rand. Diesmal aber wischten sich alle Tränen aus ihrem Gesicht, und auch Rainer stieg dieses Mal unter Tränen aus seinem Hubschrauber. Dabei wurde der Rettungspilot von allen Menschen dort mit tosendem Applaus begrüßt. Mit herzlichen Umarmungen bedankte sich Rainer bei seiner Besatzung und den Freunden vor Ort.
Der Rettungshubschrauber wurde direkt von Pilot Jan Weber wieder zurück ans Krankenhaus geflogen. Die Feuerwehrkameraden aus Oberdielfen fuhren Rainer mit dem Feuerwehrwagen zum Bürgerhaus, wo seine rund 60 Gäste ihn in Formation mit den Fackeln in Empfang nahmen. Unter Tränen und zutiefst gerührt begrüßte er seine Besucher: „Zu jedem Gesicht hier kenne ich eine Geschichte. Und das ist einfach toll. Herzlichen Dank, dass ihr alle hier seid“. Immer wieder hatte er dabei einen Kloß im Hals und ihm versagte die Stimme. Rainer Michely war von dem Engagement und den Mühen seiner Lebensgefährtin und seiner Kollegen und Freunde zutiefst gerührt. Von der Geschäftsführung der ADAC Luftrettung bis zur Bezirksregierung hatten alle Instanzen diesem tollen Vorhaben und dem letzten Flug und der Landung zugestimmt und den letzten Einsatztag für Rainer neben dem fliegerisch exzellenten Wetter so zu einem wirklich unvergesslichen Tag für ihn gemacht.
BANFE. Zu einem schweren Verkehrsunfall kam es am Samstagabend auf der K17 zwischen Banfe und Lindenfeld. Ein Motorradfahrer und ein Pkw waren frontal zusammengestoßen, ein Rettungshubschrauber war im Einsatz.
Am späten Nachmittag war ein 42-jähriger Mann aus dem Ruhrgebiet mit seinem Motorrad von Banfe kommend in Richtung Lindenfeld unterwegs. In einer Steigungsstrecke nahm er vermutlich die Kurve zu weit und kollidierte dabei frontal mit dem Pkw einer entgegenkommenden Frau aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf. Der Mann blieb am Straßenrand liegen und wurde schwer verletzt. Wenige Minuten nach dem Unfall landete der Siegener Rettungshubschrauber „Christoph 25“ in unmittelbarer Nähe der Unfallstelle und die Besatzung des Hubschraubers konnte sich um den Mann kümmern. Später traf noch ein Rettungswagen aus dem Siegerland ein, da die Wittgensteiner Rettungsmittel bereits bei anderen Einsätzen gebunden waren. Nach der Erstversorgung wurde der Mann in eine Siegener Klinik gebracht. Die verunfallte Frau überstand den Zusammenstoß körperlich unverletzt und musste nicht ins Krankenhaus.
Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten und während der Unfallaufnahme blieb die K17 voll gesperrt. Die Feuerwehr war im Einsatz, um auslaufende Betriebsstoffe abzustreuen und bei den Aufräumarbeiten behilflich zu sein. Außerdem kümmerten die Kameraden sich auch um die Versorgung und Betreuung der Unfallbeteiligten.
SIEGEN-WITTGENSTEIN. „Sind Sie nur Pilot?“, diese Frage wurde Rainer Michely während seiner vierzigjährigen Dienstzeit am Meisten gestellt. „Ja, ich bin nur Pilot. Aber aus vollster Überzeugung“, antwortete er den vielen Menschen, denen er bei seinen Einsätzen begegnete mit gewohnt ruhiger Stimme und seiner sympathischen Art. Rainer Michely ist bis zur letzten Minute Rettungspilot aus Leidenschaft. In seinen letzten 27 Dienstjahren flog er mit „Chirstoph 25“ den Notarzt ins Siegener Umland. Insgesamt über 36.000 Starts und Landungen absolvierte er, flog rund 8100 Stunden lang.
Eigentlich hatte er gar nicht vor, in der Fliegerei zu arbeiten, erzählt Rainer Michely mir bei einem Treffen kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Flugdienst. Am heutigen Samstag wird er zum letzten Mal mit „Christoph 25“ abheben und den Menschen Hilfe bringen. Danach beginnt der passive Teil seiner Altersteilzeit – einen Tag vor seinem 60. Geburtstag.
Zufallsbegegnung Hubschrauber - Geiseldrama auf der Autobahn
Den Weg zu „seinen“ Hubschraubern fand Rainer zunächst durch Zufall: „Da war eine Werbeveranstaltung vom Bundesgrenzschutz an unserer Schule. Und ich hatte von meinem Opa schon ein Luftgewehr geschenkt bekommen als Kind. Da dachte ich, das wäre was für mich“, lacht er. Doch nach einiger Zeit merkte er, dass der Polizeidienst im Bundesgrenzschutz doch nicht das Richtige für ihn war. Dennoch schloss er seine Ausbildung ab. „Ich hätte dann zum Einen eine abgeschlossene Ausbildung und zum Anderen mit einem weiteren Jahr Tätigkeit bei der Polizei nicht mehr zur Bundeswehr gemusst“, erklärt er seine damaligen Beweggründe, nicht aus der Ausbildung auszusteigen. „Und dann gab es einige Kumpels bei der Polizei, die waren auf eine Ausschreibung zum Fliegerlehrgang aufmerksam geworden“, erinnert er sich weiter. Die sagten zu mir: „Komm, da bewerben wir uns und werden Piloten“. Eine Vorstellung, von der Rainer sich zu dieser Zeit keinen Erfolg versprach. „Aber wir haben uns dann beworben“, erzählt er mit einem Lächeln im Gesicht. Nach wenigen Tagen wurden alle seine Kumpels zum Auswahlverfahren eingeladen, Rainer jedoch nicht. „Meine Noten im Einsatzrecht waren schlecht. Deshalb war für mich klar, dass man mich da aussortiert hatte und ich ging zur Einsatzhundertschaft“, beschreibt er seinen weiteren Werdegang. Damals musste der gebürtige Hunsrücker als Streife die innerdeutsche Grenze bewachen. So eigentlich auch an jenem Freitagmorgen, als sie in der Grenzschutzkaserne antreten mussten. „Der Spieß kam raus und rief mich ab, ich solle mal sofort rein kommen“, erinnert er sich. Unbehagen machte sich bei Rainer breit. „Das gab es noch nie bisher, dass jemand beim Antreten rein gerufen wurde“. Am Telefon war ein Fluglehrer aus Hangelar, der Rainer fragte, ob er noch Interesse am Fliegerlehrgang habe. Nach einem kurzen Telefonat am Freitagmorgen war klar: Ab Montag beginnt das Auswahlverfahren. Eine Vorbereitung gab es dann nicht mehr. „Ich musste meine Grenzstreife tauschen und bin dann von Bad Hersfeld in den Hunsrück gefahren, um Sachen zu packen und ab Montag am Auswahlverfahren teilzunehmen. Ich hatte ja gar keine Ahnung von der Fliegerei, oder von dem, was mich da erwartet“, machte er sich nicht viel Hoffnung. Am Ende war Rainer von den Kumpels der einzige, der das Auswahlverfahren bestand und im Mai 1984 zum Fliegerlehrgang gehen durfte. Ein Glücksfall nicht nur für ihn selbst, sondern auch für viele andere Menschen, denen er hinterher helfen oder auch einfach „nur“ eine Freude bereiten konnte. Zunächst war er als junger Pilot auf einem Hubschrauber vom Typ „Alouette“ eingesetzt und machte in der Hauptsache Grenzüberwachungsflüge, oder flog hochrangige Persönlichkeiten. „Die waren aber oft auch arrogant oder unverschämt und es hat mir nicht viel Freude gemacht“. Jeder, der Rainer persönlich kennt, weiß dass solche Charaktere zu dem freundlichen und immer ausgeglichenen Piloten nicht passen. Da war es ein Segen für ihn, ein Rating für die BO 105 zu bekommen und damit dann fast nur noch Rettungsdiensteinsätze fliegen zu dürfen. Einen Großteil davon absolvierte er als Pilot des „Christoph 3“ vom Klinikum Köln Merheim aus. Einen Einsatz in dieser Zeit, den er nie vergessen wird: „Wir wurden in Richtung Autobahn geschickt und der Tower gab uns eine Richtung vor. Das gab es bis dahin noch nie“, erinnert er sich. Als er auf der Autobahn landete, boten sich ihm und seinem Team unglaubliche Bilder: „Spezialkräfte hatten Täter auf der Straße gefesselt und hatten ihre Waffen im Anschlag. Ein Auto, durchlöchert mit Einschüssen, stand dort“, erzählt Rainer. Beim damaligen Geiseldrama von Gladbeck, was um die Welt ging, war er das erste eintreffende Rettungsmittel nach dem Zugriff auf der Autobahn. „Wir haben die Überlebende junge Frau in eine Klinik geflogen“, erinnert er sich. Anschließend musste er mit seinen Kollegen zum Untersuchungsausschuss, um dort zu seinen Beobachtungen befragt zu werden. Dabei begegnete er schon seinen künftigen Kollegen von „Christoph 25“, die damals auch im Einsatz waren.
Zum Geburtstag zu den Gelben Engeln
„Nach langen Jahren beim Bundesgrenzschutz fuhr ich jeden Morgen mit Bauchweh durchs Kasernentor“, gesteht er mir. „Die Welt war nicht meine. Das Antreten, das zackige Auftreten und das Salutieren. Es war einfach nicht meine Welt“, sagt er. So hat er sich bei der ADAC Luftrettung beworben – und an seinem Geburtstag, am 27. Oktober in 1997 - dort seinen Arbeitsvertrag unterschrieben und dann ab dem Neujahrstag in 1998 den Notarzt mit „Christoph 25“ geflogen. Doch weit mehr als nur das: Rainer erzählt mir von einem Einsatz auf der Dill. „Der Fluss war nicht wie normal, nur fünf Meter breit, sondern fünfzig und es gab eine unglaubliche Strömung durch das Hochwasser“, berichtet er. Bei diesen lebensgefährlichen Bedingungen war ein Schlauchboot gekentert. „Ein Junge, vielleicht 15 oder 16 Jahre alt, hielt sich im reißenden Strom an ein paar Ästen fest“, beschreibt Rainer mir. „Wir drehten zwei tiefe Runden und erkundeten die Situation. Dann war klar, wir machen das! Wir sind nicht erst noch irgendwo zwischengelandet“, erinnert er sich. Es wäre unmöglich gewesen, ein Rettungsboot, oder Feuerwehrleute an die Stelle zu schicken. Rainer Michely steuerte seine BO 105 zielgenau zu dem Jungen. „Die Äste waren zum Glück recht niedrig. So konnte ich mit den Rotorblättern über die Äste fliegen und mit der Zelle in die Äste. Der Rettungsassistent konnte den Jungen dann greifen und beherzt in die Maschine ziehen und dann konnten wir ihn ans Ufer fliegen und dort versorgen“, berichtet er. Die Freude darüber, dem Jungen gemeinsam mit seinem Team das Leben gerettet zu haben, kann er nicht verbergen. Ob es da im Nachgang noch mal einen Kontakt gegeben hat, möchte ich wissen. Aber das gab es nicht. „Es kommt eher selten vor, dass wir Rückmeldungen oder einen länger dauernden Kontakt bekommen“, erklärt der Pilot mir. Doch das könne er auch verstehen und wolle absolut niemandem einen Vorwurf machen: „Das ist für die Leute eine absolute Ausnahmesituation und auf sie wirkt da so viel ein“, erklärt er. Und doch gibt es diese schönen Momente ab und zu, wenn Menschen kommen und sich für die Rettung bedanken möchten, oder einfach zeigen wollen, dass es ihnen wieder gut geht. „Es gibt einen Herrn, der schickt uns jedes Jahr etwas zu Weihnachten. Und das ist auch wirklich schön“, freut sich Rainer.
Interessante Einblicke und Freude bereiten
Eine wichtige Säule seines Berufes neben der Kombination aus der Faszination des Fliegens und dem Helfen können waren auch die Einblicke, die Rainer während seiner Einsätze erhalten konnte: „Ich konnte ja in Firmenhallen gehen, wo nie jemand anderes einfach so rein gekommen wäre. In den Klamotten wurde ich nicht weg geschickt. Ich habe oft in die Werkshallen geschaut und mir gedacht, dass ich wahnsinniges Glück habe, nur Pilot zu sein“, berichtet er mir voller Hochachtung vor der Arbeit in den großen Fabriken. „Auch auf mancher Terrasse bin ich gewesen und habe eine Grillwurst mitgegessen, oder am Frühstückstisch gesessen“, lässt er die Zeit Revue passieren. „Ich konnte ja abschätzen, wenn es länger dauert“, erklärt er. „Mein Anspruch war immer, dass ich unser Material kenne und weiß, wo es liegt, damit ich das herbei schaffen kann, wenn es gebraucht wird.Die Arbeit am Patienten lasse ich aber die machen, die es auch gelernt haben und können“, erklärt Rainer. „Ich habe schon so viele Dinge gesehen, die muss ich nicht noch fünf mal sehen und halte mich dann gerne zurück“, berichtet Rainer und erzählt von einem schweren Unfall, bei dem ein Kind gestorben ist. „Ich habe noch nie davon geträumt, aber ich habe steinalte Bilder im Kopf, die immer noch glasklar sind“, mahnt er.
Mit seinem Beruf konnte Rainer aber auch einfach Menschen eine Freude bereiten: Zu seinen Aufgaben gehörte es auch immer wieder, Hubschrauber aus der Wartung an die Hubschrauberstationen zu fliegen und andere Hubschrauber dann mit zur Wartung zu nehmen. „Da habe ich liebe Menschen mitgenommen, die zuvor noch nie in ihrem Leben Hubschrauber geflogen sind und die saßen mit einem riesen Grinsen neben mir“, freut er sich. „Das erfüllt mich dann sehr, wenn ich Menschen so eine große Freude bereiten kann, und es so einfach ist. Davon zehren die sehr lange, oft ein Leben lang“.
Die Rettungseinsätze, die Einblicke in alle Schichten der Gesellschaft, das Einladen zu einer Grillwurst, oder das Hineinschauen in große Fabriken endet mit dem heutigen Tag, wenn Rainer das letzte Mal Feierabend macht.
Aber das Freude bereiten mit der Kunst des Fliegens, das wird bleiben, wenn Rainers Träume wahr werden: „Ich mache gerade einen Flugschein für Flächenflugzeuge und mein Plan ist es, mir ab und zu, wenn die Sehnsucht nach dem Fliegen ganz groß wird, eine Maschine zu chartern und einfach noch mal in die Luft zu kommen, und die Schönheiten noch einmal von oben zu sehen. Und dann frage ich wieder liebe Menschen, ob sie Lust haben, mit zu kommen und freue mich an ihrer Begeisterung, wenn sie neben mir sitzen. So ist der Plan“, verrät Rainer mir zum Abschluss.
BEDDELHAUSEN. Ein spektakulärer Verkehrsunfall ereignete sich am Montagabend auf der L553 zwischen Schwarzenau und Beddelhausen. Eine Frau musste mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden.
Die Dame war mit ihrem Auto aus Richtung Beddelhausen in Richtung Schwarzenau unterwegs, als ihr ein Tier über die Fahrbahn lief. Die Frau bremste dann ihr Auto ab und versuchte, dem Tier auszuweichen. Dabei verlor sie die Kontrolle über ihren Wagen, geriet nach rechts auf den Grünstreifen, überschlug sich und blieb entgegengesetzt der Fahrtrichtung auf dem Dach liegen. Die Frau wurde augenscheinlich leicht verletzt und wurde mit dem Rettungswagen ins Bad Berleburger Krankenhaus gebracht. Weitere Mitfahrer waren nicht im Fahrzeug. Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten kam es kurzfristig zur Vollsperrung der L553.
SCHAMEDER. Ein defekter Trocknungsofen in einem Kunststoff verarbeitenden Betrieb im Industriegbiet Jägersgrund in Schameder hat am Sonntagabend für einen Feuerwehreinsatz gesorgt. In der Produktionshalle der Firma war es zu Rauchentwicklung gekommen, weshalb die Warnanlage ausgelöst hatte.
Sofort machten sich rund 35 Feuerwehrkräfte auf den Weg ins Industriegebiet, um unter schwerem Atemschutz in die Halle vorzugehen. Dabei konnten die Kameraden – gemeinsam mit Verantwortlichen der Firma – schnell den heiß gelaufenen Trocknungsofen als Ursache feststellen. Der Ofen wurde direkt von der Stromversorgung getrennt. Ein Sachschaden ist nicht entstanden. Nach kurzer Zeit konnten die Feuerwehrkräfte, die Polizei und der DRK Rettungsdienst aus Womelsdorf ihren Heimweg antreten.
ERNDTEBRÜCK. Glimpflich endete am Freitagmittag die Beschädigung einer Hauptgasleitung in Erndtebrück. Bei Baggerarbeiten im Altenschlager Weg war es zu einer Beschädigung einer Hauptversorgungsleitung gekommen. Die Feuerwehr musste Anwohner evakuieren.
Wie genau es zu der Beschädigung gekommen war, war zunächst noch unklar. Gasgeruch war wahrnehmbar und das Zischen der Hauptversorgungsleitung war deutlich zu hören. Da sich das Gas zum Glück recht schnell verflüchtigte, konnte ein Mitarbeiter der Firma Westnetz schnell Entwarnung geben und nach Absprache mit der Feuerwehr und Einsatzleiter Michael Dellori konnte auch das zuvor evakuierte Haus schnell wieder bezogen werden.
Unter Anwesenheit der Feuerwehr – die mit Atemschutz ausgerüstet den Brandschutz sicherstellte und gemeinsam mit der Polizei die Zufahrtsstraßen absperrte, wurde ein zweites Loch mit einem Bagger gegraben, in dem man die Gasleitung abquetschen und somit vom Netz nehmen wollte. Erndtebrücks Leiter der Feuerwehr, Karl-Friedrich Müller, erklärte: „Wenn das klappt, bleiben acht Haushalte zunächst ohne Gas. Klappt das nicht, sind 200 Haushalte ohne Gas. Die Arbeiten zogen sich bis zum frühen Abend hin, waren aber letztlich erfolgreich. Der Altenschlager Weg konnte während des Einsatzes nicht befahren werden.
SASSENHAUSEN. Dem umsichtigen Handeln einer Autofahrerin aus Schwarzenau ist es zu verdanken, dass es in Sassenhausen nicht zu einer Katastrophe kam. Mit ihrem Handeln hat die Dame einen Großbrand verhindert und möglicherweise auch den Hausbewohnern das Leben gerettet.
Kurz vor Mitternacht war die Frau mit ihrem Pkw von Bad Laasphe in Richtung Bad Berleburg unterwegs, als sie im Bereich eines Holzlagers in unmittelbarer Nähe einer Scheune und eines Wohnhauses Flammen lodern sah. Die Frau hielt an, und löschte mit einem Feuerlöscher aus der Nachbarschaft die Flammen ab und alarmierte die Feuerwehr. Die Kameraden, die wenige Minuten nach der Alarmierung eintrafen, nahmen Nachlöscharbeiten vor, und räumten Gegenstände von der Brandstelle beiseite, um weitere Glutnester mit Wasser und Schaum ablöschen zu können. Die Einheiten aus Sassenhausen, Weidenhausen und Dotzlar hatten nach dem Löschangriff den Brand schnell komplett gelöscht. Die Drehleiter aus Bad Laasphe, die Löschgruppe Raumland, der DRK Rettungsdienst aus Bad Laasphe und die Kameraden des Bad Berleburger Löschzuges 1 brauchten so nicht mehr tätig zu werden. Ausgelöst wurde der Brand vermutlich durch noch heiße Kohlen, die bereits Stunden zuvor in einer Mülltonne entsorgt worden waren. Mit der Wärmebildkamera prüften die Feuerwehrleute die Brandstelle abschließend auf eventuell noch vorhandene Glutnester.
Nachdem die couragierte Autofahrerin ihre Zeugenaussage bei der Polizei zu Protokoll gegeben hatte und die Ordnungshüter ihr ausdrücklich für ihr hervorragendes Handeln gedankt hatten, verabschiedete sich die Dame bei den Polizisten und Feuerwehrleuten und rief ihnen zu: „Vielen Dank für ihren Einsatz!“. Dank dem Einsatz der Autofahrerin blieb es hier bei einem geringen Sachschaden und es wurde eine Katastrophe im letzten Moment verhindert.
DEIFELD. Dramatisches Ende eines Fußballtrainingscamps: Mehrere Kinder und Betreuer, sowie zwei weitere Menschen aus einem anderen Fahrzeug wurden bei einem Frontalzusammenstoß auf der Wissinghauser Straße zum Teil schwer verletzt. Zwei Rettungshubschrauber aus Siegen und Gießen, mehrere Rettungswagen aus dem Hochsauerlandkreis und dem hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg, mehrere Notärzte, der Leitende Notarzt, der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, der ELW Rettungsdienst vom Team der Leitstelle des Hochsauerlankreises, die Feuerwehren aus Medebach, Deifeld, Düdinghausen, Oberschledorn und Referinghausen, die DRK Bereitschaft Medebach, die Polizei Winterberg und die Notfalseelsorge des Hochsauerlandkreises waren bei dem schweren Verkehrsunfall im Einsatz.
Gegen 14:45 Uhr wurden die Kräfte zu dem Unfall gerufen, bei dem laut Alarmierungsmeldung bis zu drei Personen eingeklemmt sein sollten. Dies bestätigte sich zum Glück beim Eintreffen der ersten Kräfte der Feuerwehr Deifeld nicht. Dennoch gab es elf verletzte zu beklagen. In einem schwarzen Sprinter Transporter hatten neun Personen gesessen, darunter viele Kinder. Diese waren gerade auf dem Heimweg von einem Fußballtrainingscamp, als es aus bislang unklarer Ursache zu einem Frontalzusammenstoß mit einem aus Richtung Wissinghausen herannahenden Campingmobil kam. Im Camper wurden zwei Leute verletzt. Ein zufällig am Unfallort vorbei kommender Notarzt konnte sofort eine erste Sichtung und Versorgung vornehmen.
Aufgrund der Vielzahl der Verletzten wurde das Einsatzstichwort auf „MANV 4+“ erhöht, was einen Einsatz weiterer Rettungskräfte auslöste.
Auf der Straße und in einer angrenzenden Wiese wurden die Verletzten versorgt und betreut, bis genügend Rettungsmittel vor Ort waren, um sie in die umliegenden Krankenhäuser zu bringen.
Die Straße zwischen Deifeld und Wissinghausen war während der Rettungs- und Bergungsarbeiten lange Zeit voll gesperrt. Glücklicherweise wurde niemand der Beteiligten lebensgefährlich verletzt.
BRILON-WALD. Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Mittwochabend auf der B251 zwischen Willingen und Brilon-Wald. Ein 18 jähriger Fahranfänger wurde dabei schwer verletzt. Der junge Mann war nach Angaben der Polizei einem Wildtier ausgewichen und hatte dabei die Kontrolle über seinen Seat verloren.
Der junge Fahrer war auf der B 251 in Richtung Brilon-Wald unterwegs und musste einem Wildtier ausweichen. Dabei geriet er nach rechts auf den unbefestigten Randstreifen und anschließend in einen Graben. Dort überschlug er sich auf einer Länge von mehreren Metern und kam schließlich auf den Rädern wieder zum Stehen. Glücklicherweise war der Mann nicht, wie zunächst angenommen, eingeklemmt worden und das Fahrzeug auch nicht auf dem Dach zum Liegen gekommen. Die Feuerwehrleute vor Ort erklärten, dies sei ihr erster Hinweis bei der Alarmierung gewesen. Gemeinsam mit dem Rettungsdienst und der Feuerwehr konnte der junge Mann ohne schweres Gerät aus dem Auto befreit werden und wurde nach der Erstversorgung in ein Krankenhaus gebracht. Die Feuerwehr leuchtete die Unfallstelle aus, stellte den Brandschutz sicher, half bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten und leistete der Polizei Amtshilfe bei der Sicherung der Spuren, in dem die Kameraden mit dem HLF die Unfallspuren ausleuchteten.
Im Einsatz waren neben einem Notarztwagen des Hochsauerlandkreises die Polizei aus Brilon, die Löschgruppe Hoppecke, sowie der Löschzug Brilon. Die B251 blieb über eine Stunde lang voll gesperrt.
GRÜNEWALD. Ein Verkehrsunfall ereignete sich am Dienstagmittag auf der L553 zwischen Berghausen und Aue, kurz hinter dem Schmallenberger Haus. Dabei überschlug sich der Wagen einer 24-jährigen Frau und blieb auf dem Dach liegen.
Möglicherweise hatte die junge Frau, als sie die Landstraße mit ihrem VW Fox aus Richtung Berghausen befuhr, einen medizinischen Notfall. Nach Angaben der Polizei vor Ort geriet sie mit ihrem Auto mehrmals knapp auf den Grünstreifen am rechten Fahrbahnrand und lenkte schließlich zu stark nach links, wobei das Heck ausbrach. Der Wagen geriet dann in die rechte Böschung und kippte aufs Dach, wo er dann liegen blieb. Die Frau konnte sich selbst aus dem Fahrzeug befreien.
Vor Ort wurde die junge Dame durch den DRK Rettungsdienst aus Womelsdorf versorgt und anschließend ins Krankenhaus gefahren. Der Löschzug Aue Wingeshausen war im Einsatz, um den Brandschutz sicherzustellen und bei der Bergung behilflich zu sein. Während der Rettung- und Bergungsarbeiten vor Ort war die Straße voll gesperrt.