RAUMLAND. Glimpflich endete am Samstagvormittag ein Verkehrsunfall in Raumland, zu dem zunächst ein Notarzt alarmiert worden war. Ein Rettungswagen war zufällig an der Unfallstelle vorbei gekommen. Ein BMW war zwischen Raumland und Hemschlar, in Höhe des Betonwerks, von Hemschlar kommend unterwegs, als dem 19 Jahre alten Fahrer das Heck in einer Rechtskurve ausbrach.
Sein BMW rutschte dann mit dem Heck in eine Böschung und kam zwischen zwei Bäumen zum Stehen. Anders als zunächst befürchtet wurde bei dem Unfall zum Glück niemand verletzt und der Rettungsdienst musste nicht tätig werden. Das Unfallfahrzeug wurde auch nur leicht beschädigt und konnte später aus der Böschung geborgen werden.
FLECKENBERG. Am späten Freitagabend um kurz nach 22 Uhr ereignete sich zwischen Latrop und Fleckenberg ein schwerer Verkehrsunfall. Dabei wurde ein 38-jähriger Fahrer eines dunklen Kleinwagens lebensgefährlich verletzt. Der sechsjährige Sohn des Fahrers, der sich ebenfalls im Auto befand, erlitt schwere Verletzungen und wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Kinderklinik geflogen. Seine Mutter, die an der Unfallstelle auftauchte, durfte ihr Kind im Rettungswagen und im Hubschrauber begleiten.
Wie die Polizei mitteilte, war der Mann von Latrop gekommen, als er aus bislang noch ungeklärter Ursache gegen einen massiven Baum am linken Fahrbahnrand prallte. Das Auto wurde bei dem Aufprall total zerstört und vom Baum abgewiesen. Es stand auf dem Grünstreifen neben der Fahrbahn, der direkt an eine tiefe Böschung angrenzte. Der Mann und das sechsjährige Kind konnten bereits ohne Hilfe der Feuerwehr aus dem Fahrzeug befreit werden. Die Löschgruppe Fleckenberg wurde alarmiert, um die Einsatzstelle auszuleuchten und den Brandschutz sicherzustellen.
Der lebensgefährlich verletzte Fahrer wurde von RTW und Notarzt aus Bad Fredeburg versorgt und zum Krankenhaus nach Meschede gebracht. Um das verletzte Kind kümmerte sich eine Rettungswagenbesatzung aus Erndtebrück und später auch der Bad Berleburger Notarzt. Anschließend wurde der kleine Patient mit seiner Mutter mit dem Rettungshubschrauber „Christoph Gießen“ in eine weiter entfernte Kinderklinik geflogen. Der Hubschrauber war dazu bei völliger Dunkelheit am Krankenhaus Bad Berleburg gelandet.
Die Strecke zwischen Latrop und Fleckenberg blieb während der Rettungs- und Bergungsarbeiten, der Unfallaufnahme und der Aufräumarbeiten über Stunden voll gesperrt.
BAD BERLEBURG. Dichter Rauch quillt aus den Patientenzimmern der Station 21 im Bad Berleburger Krankenhaus. Menschen rufen in Panik und haben Angst um ihre Angehörigen. Eigentlich war eine junge Frau nur zur Knieoperation im Krankenhaus und liegt jetzt mit schwersten Verbrennungen in einem der Patientenbetten. In ihrem Zimmer hat es einen Brand gegeben, aufgrund ihrer Einschränkungen konnte sie den Flammen nicht entkommen. Andere Patienten laufen in Panik umher, schreien. Die Brandmeldeanlage hat ausgelöst, der Rauch hat sich mittlerweile auch auf den gesamten Stationsflur ausgeweitet, die Sicht geht gegen Null. Die automatischen Feuerschutztüren haben sich geschlossen, ein Hausalarm wurde ebenfalls automatisch ausgelöst. Jetzt wissen die Mitarbeiter, dass es zu einer Rauchentwicklung gekommen ist. Sie werden nun gebraucht, um die Patienten aus der betroffenen Station zu bringen, denn die Feuerwehr muss erst mal anrücken. Schnell und zügig, aber nicht in Hektik werden die Patienten aus ihren Zimmern geleitet, oder mit den Betten aus dem Gefahrenbereich gefahren. Es ist auch als Zuschauer ein mulmiges Gefühl und es ist beeindruckend, wie schnell der Rauch sich ausweitet.
Diese besondere Einsatzübung hatten die Klinikleitung der Vamed Klinik und Jens Schmitt als Leiter der Feuerwehr sich gemeinsam ausgedacht. Dr. Lars Pietschmann, ärztlicher Direktor der Klinik ist zugleich auch Feuerwehrarzt der Stadt Bad Berleburg. Er war auf Klinikleiter Elmar Knoche und Feuerwehrchef Jens Schmitt zugegangen und so hatte man seit März diese Übung ausgearbeitet. „Einige Dinge in den vorhandenen Notfallplänen von meiner Anfangszeit waren nicht ganz klar. Deshalb sind wir das mal angegangen“, erklärt Lars Pietschmann.
Die Ärzte, Pfleger und Schwestern des Krankenhauses schaffen die Patienten, die übrigens vom Notfalldarstellungsteam des Kreises Siegen Wittgenstein gestellt werden und entsprechend geschminkt und präpariert worden sind, in die Notaufnahme und die Cafeteria. Beeindruckend ist, wie gut die Verletzten und ihre Angehörigen ihre Rollen spielen. Da ist nicht zu unterscheiden, ob es echt oder „gespielt“ ist. „Als Du vorhin geweint hast, hätte ich fast mit geweint. Ganz super habt Ihr das gemacht“, wendet sich Kreisbrandmeister Thomas Tremmel, der als Beobachter der Übung mit vor Ort war, an die Darsteller.
Im Erdgeschoss der Klinik leiten die Mitarbeiter bereits die Erstversorgung der evakuierten Patienten ein. Auch ihnen merkt man an, dass sie voll bei der Sache sind. Von Übungskünstlichkeit keine Spur.
Die Feuerwehr, zunächst der Löschzug Bad Berleburg, der auch im Realfall gemeinsam mit der Polizei zu einer Auslösung der Brandmeldeanlage ausrückt, macht aus, welche Anlage ausgelöst hat und geht ins Gebäude vor. Aufgrund der Situation, dass es ein tatsächliches Feuer gibt und auch noch Menschen in Bereichen sind, die vom Krankenhauspersonal nicht mehr erreicht werden konnten, werden die Einsatzstichworte auf MANV 1 und Feuer 6 erhöht. Dabei steht MANV für Massenanfall von Verletzten, sodass nun auch eine Vielzahl an Rettungsmitteln in Gang gesetzt wird. Der eigentlich zunächst zuständige Notarztwagen aus Bad Berleburg befand sich zu dieser Zeit zunächst im Realeinsatz bei einem Verkehrsunfall in Raumland, aber andere Rettungsmittel standen ebenfalls in kurzer Zeit zur Verfügung. Zur Unterstützung der Feuerwehr kamen die Löschgruppen aus Schüllar-Wemlighausen und Berghausen mit zum Einsatz. Die Kameraden leiteten schnellstmöglich die Menschenrettung ein, führten im Innen- und Außenangriff eine Brandbekämpfung durch und sorgten für eine Wasserversorgung an der Einsatzstelle. Die Polizei sperrte dazu den Bereich rund um das Krankenhaus ab, kümmerte sich aber auch um die Brandermittlung – wie im echten Einsatz auch. In Siegen machten sich Ermittler der Kriminalpolizei auf den Weg nach Bad Berleburg.
Die Mitarbeiter der Vamed Klinik wurden bei der Versorgung der Patienten von den eintreffenden Rettungskräften unterstützt. „Transporte führen wir nur fiktiv durch. Das Übungsszenario endet mit der Versorgung und Übernahme an der Patientenablage“, erklärt Thomas Tremmel, Kreisbrandmeister und Amtsleiter des Amt 38 für Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz. Ihm ist aber eines wichtig: „Am Anfang des Einsatzes wurde hier im Kreisel vor dem Krankenhaus geparkt. Der muss unbedingt frei bleiben. Hier kann man einen Abtransport gewährleisten. Die Rettungsmittel müssen einen freien Weg haben, sonst verbaut man sich den ganzen Einsatz. Deshalb werden wir einen Transport auch gleich durchführen, um das einfach noch mal zu verdeutlichen!“, macht er klar. Der durchgeführte Transport gilt der Patientin mit der Knieoperation. Sie wurde auf der Intensivstation weiter versorgt und muss nun mit dem Rettungshubschrauber weiter verlegt werden. Mit diesem Transport endet die Übung am Samstag.
Dr. Lars Pietschmann, Klinikdirektor Elmar Knoche, Feuerwehrchef Jens Schmitt, Marco Scheffel vom Deutschen Roten Kreuz und Martin Kroh als Leiter der Bad Berleburger Polizeiwache zeigen sich zufrieden mit der Übung und der guten Zusammenarbeit vor Ort. Vor allem die Leistungen der Krankenhausmitarbeiter, die all das während ihres normalen Dienstes noch „mit dazu“ machen mussten, sind nicht zu unterschätzen. Sie hätten hier im Ernstfall viele Leben gerettet.
„Wir haben aus der Übung sehr viel mitgenommen und werden das im kleinen Kreis besprechen. Klinikleitung und Feuerwehr“, resümiert Jens Schmitt zufrieden. Im Anschluss an die Übung gab es im Feuerwehrgerätehaus noch die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch.
BAD BERLEBURG. Nach 44 Jahren Dienst bei der Polizei ist heute Nachmittag um 15:00 Uhr Schluss für Heiko Pratsch. Über die Hälfte seines Lebens war er bei der Polizei NRW tätig, viele Jahre davon in seiner Bad Berleburger Heimat. Dabei durfte ich als Mitarbeiter des 112-Magazins Heiko nicht nur als engagierten Polizeibeamten, Schutzmann und Helfer kennen lernen, sondern mit den Jahren auch als sehr guten Freund.
Neben vielen Jahrzehnten im Wach- und Wechseldienst war Heiko in den letzten Jahren seines Berufslebens im Bezirksdienst seiner Heimatstadt im Einsatz. Dabei unterstützte er auch nach wie vor seine Kollegen im Streifendienst, nahm aber auch ganz besondere Aufgaben wahr. Eines seiner größten Anliegen war es dabei stets, den Schulkindern einen sicheren Schulweg und Alltag zu ermöglichen. Jeden Morgen stand Heiko parat, um dafür zu sorgen, dass die Kinder sicher und unversehrt zur Schule kommen. „Das war mir immer das größte Anliegen, Matthias“, schildert er mir am Morgen seines letzten Dienstes in seinem Büro. Und die Kinder haben es ihm auf ihre ganz eigene Weise gedankt: „Wenn eines von den Kindern Geburtstag hatte, dann kamen sie morgens zu mir und ich bekam einen Muffin geschenkt. Besser kann doch so ein Tag gar nicht beginnen“, erzählt Heiko mir mit Strahlen in den Augen. Und überhaupt freuten seine kleinen Schützlinge sich jeden Tag, ihn zu treffen und kamen vor dem Schulbeginn immer bei ihm vorbei, um ihn zu begrüßen. „Und wenn mich die Hauptschüler in der Stadt ansprechen und sagen „Du bist doch unser Schulpolizist!“ - Das ist das schönste, was es gibt“, berichtet Heiko. An den weiterführenden Schulen war er stets im Einsatz, um Gewaltprävention und Streitschlichtung zu betreiben – mit Erfolg.
Unvergessen bleibt auch der dramatische Verkehrsunfall von Diana Tscherwada, über den wir hier an anderer Stelle berichtet haben. Damals arrangierte Heiko ein Treffen mit der verunfallten Diana und einem traumatisierten Unfallzeugen, der seitdem Treffen wieder mit Liebe und Hingabe seinem Pizzaverkauf in unmittelbarer Nähe der damaligen Unfallstelle nachgehen kann.
Vielen Menschen hat Heiko im Laufe der Jahrzehnte geholfen, und die Welt immer irgendwie ein Stückchen besser gemacht.
In den letzten Tagen hat Heiko Pratsch seine Dienste auch dazu genutzt, sich bei all seinen Weggefährten persönlich, oder mit lieben Worten zu verabschieden. „Das war sehr emotional“, schildert er mir. Und auch ich selbst durfte zu denen gehören, von denen Heiko sich mit lieben Worten aus dem Dienst verabschiedet hat. Heute hat er noch eine besondere Aufgabe: „Meinen Schrank muss ich noch säubern, damit Kristina einen sauberen Schrank übernimmt“, erzählt er. Kristina Saft, die von nun an Heikos Nachfolge antritt ist sich sicher: „Es sind sehr große Fußstapfen, in die ich treten werde“.
Für Heiko Pratsch stehen die nun folgenden Resturlaubstage und der anschließende Ruhestand vor allem im Zeichen seiner Familie: Viel Zeit mit Frau, Tochter, Schwiegersohn und der Enkeltochter verbringen, zu seiner Mutter gehen und vor allem mit all diesen Menschen gesund zu bleiben, ist sein großer Wunsch. „Und morgens um sechs Uhr aufzustehen, aber nicht zum Dienst zu müssen, sondern in der Brunft die Hirsche zu hören“, freut er sich auf die kommende Zeit.
Lieber Heiko, vielen Dank für alles, alles erdenklich Gute und auf ganz bald !
THÜLEN. SEK Einsatz am Dienstagmittag im Briloner Ortsteil Thülen. Am Vormittag war bei der Polizei ein Notruf aus der Bevölkerung eingegangen. Nach Angaben des Anrufers war ein Mann mit einer Schusswaffe in einem Wohnhaus in der Straße "Aufm Bruch" in Thülen gesichtet worden. Gerüchten zufolge soll es sich um ein Maschinengewehr gehandelt haben. Angaben zur Waffe machte die Polizei vor Ort jedoch nicht.
Fest steht, dass ein Speziakeinsatzkommando der Polizei NRW am Mittag einen 38-jährigen Mann aus Brilon nach einem erfolgten Zugriff festgenommen hat. Bei dem Täter, der zuvor eine 37-jährige Frau angeschossen und schwer verletzt hat, soll es sich nach Angaben der Polizei um einen ehemaligen Bundespolizisten handeln. Die schwer verletzte Frau befindet sich zum Glück nicht in Lebensgefahr. Der Täter wurde bei dem Zugriff leicht verletzt. In unmittelbarer Nähe des Schützenplatzes, auf dem eine Kräftesammelstelle der Polizei eingerichtet worden war, befand sich auch das Wohnhaus, in dem sich der bewaffnete Mann alleine aufhielt. Nach dem Zugriff wurde der Mann von SEK-Beamten zu einem bereit stehenden Rettungswagen geführt. Möglicherweise hat bei dem bewaffneten Mann eine psychische Erkrankung vorgelegen. Angaben dazu machte die Polizei jedoch nicht.
Die weiteren Ermittlungen werden nun vom Polizeipräsidium Dortmund geführt. Dies sei bei gewissen Delikten üblich, erklärten die Polizeibeamten vor Ort. Neben den polizeilichen Spezialkräften waren auch starke Polizeikräfte aus dem Hochsauerlandkreis, eine Einsatzhundertschaft - unter anderem mit einer Drohne - und ein Hubschrauber der Polizeifliegerstaffel NRW in Thülen im Einsatz. "Der Hubschrauber hat den Einsatz aus der Luft beobachtet und konnte permanent erforderliche Daten und Erkenntnisse übermitteln", erklärten die Beamten vor Ort. Im Rahmen des Einsatzes wurden umfangreiche Absperrmaßnahmen und Verkehrsmaßnahmen durchgeführt.
MECKHAUSEN. Ein großer Waldbrand zwischen Meckhausen und Raumland hielt am Donnerstagmittag die Feuerwehren in Atem. Mit einem Großaufgebot von 150 Einsatzkräften schafften es die Kameraden bei großer Hitze ein großes Waldstück vor den Flammen zu bewahren. In körperlicher Schwerstarbeit verhinderten sie in sehr steilem und extrem unwegsamem Gelände trotz starker Winde ein Ausbreiten der Flammen auf eine große Dickung und einen Fichtenbestand.
Gegen kurz vor 13:00 Uhr hatte sich ein Landwirt aus Raumland beim zuständigen Revierförster der Wittgenstein Berleburgschen Rentkammer, Hendrik Engelhard, gemeldet und gefragt, ob im entsprechenden Revierteil, der „Heiligen Seite“ Feuer gemacht werde. Da dies nicht der Fall war, war sofort klar, dass es sich um hier um einen größeren Waldbrand handeln musste. Sofort alarmierte Hendrik Engelhard daraufhin die Feuerwehr und fuhr zur angegebenen Stelle. Er sorgte mit seinem Notruf auch dafür, dass die Kräfte schnell den Weg zum Einsatzort fanden. Er lies die Feuerwehr zunächst zu einer nahe gelegenen Bushaltestelle an der L718 in Meckhausen kommen und markierte ihnen von dort aus mittels Sprühfarbe und Zeichen den Weg zur Einsatzstelle und später auch einen Rundweg durch die Wälder, um den Pendelverkehr mit den Tanklöschfahrzeugen sicherzustellen.
„Als ich nach dem Notruf wieder hier her kam, traf mich fast der Schlag, wie schnell sich das Feuer ausgebreitet hatte“, war Hendrik Engelhard vor Ort erschrocken. Er nahm den Einsatzleiter Matthias Limper mit zu einer anderen Stelle, um die Brandausbreitung auch von der Bergseite her beurteilen zu können. „Wir hörten das Feuer. Es war richtig laut, so als wenn das erste Mal Wasser durch ein Strahlrohr läuft“, schildert Matthias Limper seine Eindrücke von dieser Stelle aus. Der Brand hatte sich auf rund 6000 Quadratmeter ausgebreitet. Zu diesem Zeitpunkt hatten Matthias Limper und seine Kameraden bereits veranlasst, dass das Einsatzstichwort erhöht und weitere Kräfte angefordert wurden. Unter anderem kam aufgrund dieser Nachalarmierung der Wasserförderzug Wittgenstein mit mehreren Tanklöschfahrzeugen und Spezialausrüstung, wie Rucksacklöschsystemen oder Faltbehältern zur Speicherung tausender Liter Löschwasser zum Einsatz. „Von der Eder bei Meckhausen wurde eine Schlauchleitung bis zur Einsatzstelle verlegt. Es wurden Pumpen zwischengeschaltet und Faltbehälter eingespeist“, erklärt Matthias Limper. Eine zweite Wsserentnahmestelle gab es an der Eder bei Raumland. Mit Tanklöschfahrzeugen wurde in einem Kreisverkehr ein Pendelverkehr mit Löschwasser durch den Wald sichergestellt. So war immer ausreichend Löschwasser am Brandort vorhanden.
Die Kameraden an der Brandstelle mussten sich nicht nur mit voller Schutzkleidung in dem extrem steilen und unwegsamem Hang, einer Kalamitätsfläche die bereits nachbepflanzt war, bewegen. Sie mussten auch in sehr dichter Dickung Schläuche verlegen, um Löschwasser von einem der Faltbehälter zur Brandstelle fördern zu können. Außerdem mussten sie den Boden aufhacken, um alle Glutnester ablöschen zu können. Mit mehreren Wärmebildkameras und zusätzlich mit der Drohne von Markus Surwehme, selbst Feuerwehrmann in seiner Heimat und Revierjäger bei der Wittgenstein Berleburgschen Rentkammer wurden Glutnester gesucht und die Einsatzstelle beurteilt. Ein Einsatz von Netzmittel verhinderte ein erneutes Entzünden.
Nach mehreren Stunden war der mehr als Kräfte zehrende Einsatz beendet, mit dem Ergebnis, dass der direkt angrenzende Hochwald gerettet werden konnte. Hendrik Engelhard war voll des Lobes für die Einsatzkräfte: „Schön, dass Ihr da seid. Danke!“, wandte er sich an mehrere Feuerwehrleute denen er bei dem Einsatz begegnete.
BAD BERLEBURG. Ein unfassbarer Leichtsinn führte am Sonntagvormittag zu einem Feuerwehreinsatz am Bad Berleburger Schulzentrum am Stöppel. Dort hatte der Hausmeister der Schule einen Schwelbrand bemerkt und bereits vorbildlich mit einem Pulverlöscher bekämpft. Dennoch war auch das Schulgebäude verraucht worden, erklärte Einsatzleiter Jens Schmitt vor Ort. Zunächst seien die Einsatzkräfte lediglich mit dem HLF des Kernstadtlöschzuges zu einer Brandnachschau alarmiert worden, erklärte er. Richtigerweise habe der Gruppenführer des HLF, Marek Kautz, jedoch bereits während der Anfahrt die Rückmeldung erhalten, dass das Gebäude auch von innen verraucht sei. Vor Ort entschied er sich dann dazu, das Alarmstichwort auf „Feuer 4“ zu erhöhen. Feuer 4 steht für den Brand eines Gebäudes oder innerhalb eines Gebäudes. Daraufhin wurde für Zugalarm für den Löschzug 1 ausgelöst, sodass sich umgehend nun auch das Mittlere Löschfahrzeug, das Großtanklöschfahrzeug, die Drehleiter und der Einsatzleitwagen auf den Weg. Außerdem erhielt die Löschgruppe Berghausen ihren Einsatzbefehl. Von der DRK Rettungswache Bad Berleburg startete der Rettungswagen in Richtung Schulzentrum und eine Polizeistreife machte sich ebenfalls auf den Weg.
Unter schwerem Atemschutz machten sich Einsatzkräfte vor Ort daran, das Schulgebäude von innen zu kontrollieren, parallel dazu wurde ein Lüftungsschacht geöffnet, von dem das Feuer ausging. Außerdem stellten die Einsatzkräfte eine Wasserversorgung sicher. Nachdem der Lüftungsschacht am Gebäudeeingang der Hauptschule geöffnet worden war, konnten die Kameraden den Schwelbrand ablöschen und das Schulgebäude lüften.
Der Hausmeister, der eigentlich nur zur Schule gekommen war, um die im Aquarium befindlichen Fische zu füttern, hatte den Schwelbrand als erster bemerkt. Was er und die Einsatzkräfte noch entdeckten, ist schlichtweg unglaublich: Auf dem Schulgelände wurde wenige Meter entfernt gegrillt und die heißen, glühenden Kohlen wurden anschließend auf die Schweißbahn des Lüftungsschachtes geschüttet, der Grill wenige Meter weiter in einer Hecke abgestellt. Durch die heißen Kohlen war es wohl zu dem Brand gekommen. Auch der Grill in der Hecke wurde abschließend von der Feuerwehr noch einmal gewässert. Dem Hausmeister ist es hier zu verdanken, dass größerer Schaden verhindert werden konnte.
NETPHEN. Ein tragischer Verkehrsunfall ereignete sich am Dienstagabend auf der B62 zwischen Netphen und Dreis-Tiefenbach. Ein Motorradfahrer wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Er war zuvor von einem Pkw frontal getroffen und gerammt worden. Die Unfallstelle glich einem Schlachtfeld.
Wie die Ermittlungen der Polizei vor Ort ergaben, wollte ein auswärtiger, 38-jähriger Pkw-Fahrer, der die Bundesstraße von Dreis-Tiefenbach kommend in Richtung Netphen befuhr, nach links auf ein Hotelgelände abbiegen. Verkehrsbedingt musste dieser Fahrer sein Auto anhalten. Ein nachfolgender, silberner Polo erkannte dies jedoch zu spät. Der 21-jährige Fahrer versuchte noch, auszuweichen, um nicht in das Heck des anhaltenden Fahrzeuges zu prallen. Er touchierte das Fahrzeug dennoch mit seiner Beifahrerseite im Bereich des Hecks, als er nach links auf die Gegenfahrbahn auswich. Dabei prallte er auch frontal in die Harley eines 65-jährigen Mannes, der nach dem Aufprall im Grünstreifen in unmittelbarer Nähe der Straße zum Liegen kam. Seine Maschine landete einige Meter weiter rechts im Straßengraben. Der Motorradfahrer wurde bei dem Unfall lebensgefährlich verletzt.
Da auch in beiden Pkw noch Mitfahrer saßen, die vom Unfall betroffen waren, löste die Kreisleitstelle Siegen-Wittgenstein das Alarmstichwort „MANV 1“ aus. Dies bedingt eine größere Anzahl an Rettungskräften, um auch mehr als fünf Verletzte Personen adäquat und zeitnah betreuen und versorgen zu können. Dazu gehörten neben dem regulären Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr Siegen und des DRK Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein auch der Organisatorische Leiter Rettungsdienst des Kreises Siegen-Wittgenstein, sowie der Leitende Notarzt. Außerdem war der Rettungshubschrauber „Christoph Gießen“ von der Johanniter Luftrettung im Einsatz, da der eigentlich zuständige „Christoph 25“ bereits bei einem anderen Einsatz gebunden war.
Die Feuerwehren aus Dreis-Tiefenbach, Netphen und Grissenbach waren ebenfalls im Einsatz. Ihre Alarmierung lautete zunächst auf ABC1- Auslaufende Betriebsstoffe, wurde dann aber auf MANV 1 erhöht. Die Kameraden konnten vor allem bei der Versorgung der verletzten Personen wertvolle Dienste leisten, da in den Einheiten viele Notfallsanitäter als Feuerwehrleute engagiert sind. Außerdem sorgten sie für die Sicherstellung des Brandschutzes vor Ort und waren vor Ort, um auslaufende Kraftstoffe zu binden. Auch der Landeplatz für den Rettungshubschrauber, der auf dem Gelände des Hotels lag, wurde durch die Feuerwehren abgesichert.
Zusätzlich im Einsatz waren mehrere Notfallseelsorger, die sich um Angehörige kümmerten, die an die Unfallstelle gekommen waren. Nach dem feuerwehrtechnischen und rettungsdienstlichen Einsatz wurde ein PSU-Team aus Wittgenstein in das Netphener Gerätehaus alarmiert, um aufgrund der schwere der Verletzungen und der Intensität der Eindrücke vor Ort die eingesetzten Feuerwehrleute und Einsatzkräfte zu betreuen.
Aus polizeilicher Sicht ging der Einsatz noch weiter. Die Einsatzkräfte vor Ort hatten neben der Sperrung der Straße auch die ersten Ermittlungen zur Unfallursache übernommen und entsprechende Beweise gesichert. Außerdem führten sie wichtige Gespräche mit den Unfallzeugen, den Beteiligten und den Angehörigen. Aufgrund der für den Motorradfahrer bestehenden Lebensgefahr kam im weiteren Verlauf ein Unfallaufnahmeteam der Polizei NRW zum Einsatz. In diesem Fall rückten die Spezialisten, die für solche schweren Unfälle vorgehalten werden und speziell ausgebildet sind, aus Gummersbach an. Die Straße musste im Bereich der Unfallstelle viele Stunden gesperrt bleiben. Der Verkehr wurde über die Industriestraße in Netphen umgeleitet.
ZÜSCHEN. Glimpflich endete ein spektakulärer Verkehrsunfall am Dienstagnachmittag in einem Feld oberhalb von Züschen. Die Feuerwehren aus Züschen, Winterberg, Langewiese und Neuastenberg waren in die Straße „Zum hohlen Rain“ alarmiert worden. Die Alarmierung lautete, dass es einen Unfall mit eingeklemmter Person und Beteiligung eines Lkw gegeben habe.
Glücklicherweise mussten die Feuerwehrleute nur die Dachluke des Lasters öffnen, und der Fahrer konnte dann selbst aussteigen. Er war nur leicht verletzt. Zuvor war sein Langholzwagen auf die Seite gestürzt, weshalb der Mann die Tür nicht mehr öffnen konnte und die andere Seitentür aufgrund der Höhe nicht mehr erreichen und auch nicht öffnen konnte.
Nachdem der Mann befreit worden war, stellten die Einsatzkräfte den Brandschutz an der Unfallstelle in einem Feldweg sicher. Kollegen des verunfallten Mannes begannen mit anderen Holzladefahrzeugen die in die Wiese gefallenen Stämme, die der Holzlaster geladen hatte, wieder aufzuladen. Anschließend versuchten sie, den verunfallten Laster wieder aufzustellen. Dabei trat jedoch Kraftstoff aus dem Tank aus, weswegen die Feuerwehr dann doch noch mal tätig werden musste.
FEUDINGEN. Bei einem schweren Verkehrsunfall ist am späten Dienstagabend ein 19 jähriger Mann in Feudingen lebensgefährlich verletzt worden. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Koblenz geflogen.
Gegen 21:45 Uhr kam es zu dem folgenschweren Unfall. In riskanter Fahrweise hatte der junge Mann, der einen Audi mit ukrainischer Zulassung fuhr, einen anderen Pkw am Feudinger Ortseingang aus Richtung Bermershausen überholt. Während des Überholvorganges geriet der Wagen des 19-jährigen jedoch außer Kontrolle, touchierte die Leitplanke am linken Straßenrand und geriet dann nach rechts in eine Böschung, wo der Wagen mit hoher Geschwindigkeit mit einem Baum kollidierte. Der Pkw Fahrer, der überholt wurde, wurde nicht in den Unfall verwickelt und blieb körperlich unverletzt. Er und seine Mitfahrerin hielten an und leisteten dem schwerstverletzten jungen Fahrer Erste Hilfe und alarmierten den Rettungsdienst und die Feuerwehr. Meldungen, nach denen der verunfallte Pkw brennen sollte, bestätigten sich vor Ort zum Glück nicht.
Der Fahrer wurde von den Besatzungen eines DRK Rettungswagens aus Erndtebrück und des Notarzteinsatzfahrzeuges aus Bad Laasphe versorgt. Um die Ersthelfer, die psychisch in Mitleidenschaft gezogen worden waren, kümmerte sich eine zweite Besatzung eines weiteren Rettungswagens aus Erndtebrück.
Für den lebensgefährlich verletzten Audifahrer forderten die Rettungskräfte einen Hubschrauber an. Der ADAC Hubschrauber „Christoph Westfalen“ aus Münster, der eine Nachtflugberechtigung besitzt, landete in unmittelbarer Nähe der Unfallstelle auf der Straße. Nach der Erstverorgung flog er den jungen Mann in eine Koblenzer Klinik.
Die Feuerwehr Feudingen sperrte die Straße zur Hubschrauberlandung ab und leuchtete die Einsatzstelle großräumig aus. Außerdem stellten die Kameraden den Brandschutz an der Unfallstelle sicher.
Die Polizei nahm vor Ort die Unfallspuren auf. Da bei dem jungen Mann Lebensgefahr bestand, wurde ein Unfallaufnahmeteam der Polizei aus Dortmund angefordert. Bis spät in die Nacht sicherten die Spezialisten die Spuren vor Ort. Für diesen Zeitraum blieb die L719 im Bereich der Unfallstelle voll gesperrt. Vor Ort entstand der Verdacht, dass Alkohol auch ein Grund für den Unfall gewesen sein könnte. Entsprechende Ermittlungen wurden von der Polizei veranlasst.