MEDEBACH. In der Nacht zu Dienstag musste die Medebacher Feuerwehr ausrücken, da es im Center Parc Medebach zu einer Verrauchung des Gebäudes bis zum zweiten Stock gekommen war.
Nach Alarmierung des Löschzuges und nach kurzer Erkundung des Einsatzleiters ging ein Trupp unter schwerem Atenschutz mit Mehrgasmessgerät zur Erkundung der Lage vor. Schnell bestätigte sich dann die Vermutung einer Geldautomatensprengung vor Ort. Es wurden aber keine Gase oder Ähnliches im weitläufigem Raum des Geldautomaten festgestellt, ebenso gab es keinen Brand. Nach Absprache mit dem Duty Manager und der Polizei war kein weiterer Einsatz der Feuerwehr und des Rettungsdienstes notwendig und die Einsatzstelle wurde schon nach kurzer Zeit an die Polizei übergeben.
Text: Feuerwehr Medebach
WALDECK-FRANKENBERG/HOCHSAUERLANDKREIS/SIEGEN-WITTGENSTEIN/SÜDTIROL. Jedes Jahr organisiert die Heli Flugrettung Südtirol, die in der nördlichsten Provinz Italiens für die Flugrettung zuständig ist, neben ihren wertvollen Diensten als schnellster Notarztzubringer und oft einzige Rettungsmöglichkeit in den Bergen eine weitere Aktion, mit der sie Menschen in Not helfen. Dies ist zurückzuführen auf das jahrzehntelange Engagement des Flugretters Erich Näckler, der die Aktion „Flugretter helfen“ ins Leben gerufen hat, um den Menschen beizustehen, denen die moderne Notfallmedizin nicht mehr helfen konnte oder kann. Dabei geht es um Südtiroler Familien, die durch schwere Schicksalsschläge auch in finanzielle Not geraten sind, die nun die Existenz der Familien bedroht.
Bei ihren Einsätzen, gerade wenn die Piloten und Windenmänner während der medizinischen Versorgung etwas Zeit haben, bis sie ihren Auftrag weiterführen können, fotografieren die Männer und Frauen ihr Einsatzmittel Hubschrauber in einer atemberaubenden Kulisse der Südtiroler Bergwelt, in den Dolomiten, Wein- oder Apfelbaumplantagen, in spektakulären Nachtanflügen, oder an Einsatzorten oder Übungsorten. Die 12 schönsten Motive und ein Deckblatt fassen sie im letzten Quartal zu einem Fotokalender zusammen, der dann an Fans und Liebhaber abgegeben wird. Gegen eine Mindestspende von 15 Euro pro Kalender, ggf. zuzüglich Versandspesen, können die begehrten Exemplare abgegeben werden. Die Druckkosten werden von Sponsoren zu 100% übernommen, sodass der komplette Erlös aus der Kalenderaktion dann durch die Flugretter an bedürftige Familien übergeben wird. Im letzten Jahr kamen auf diese Weise 29.000 Euro zusammen, die die Frauen und Männer der Flugrettung und des Weißen Kreuzes gesammelt haben. Seit einigen Jahren wird auch in Deutschland die Kalenderaktion unterstützt und hier erfolgt ein eigener Versand innerhalb Deutschlands. So kamen im letzten Jahr 4000 Euro zusammen, die die „Flugretter helfen“ Aktion unterstützen.
Die Kalender zeigen alle vier Südtiroler Notarzthubschrauber „Pelikan 1“ (Bozen), „Pelikan 2“ (Brixen), „Pelikan 3“ (Laas/Vinschgau) und „Aiut Alpin Dolomites“ (Pontives). Die hier dem Artikel beigefügte Fotos sind Beispielfotos. Nur die Nachtaufnahme und das Foto mit der Katze finden sich auch im neuen Kalender wieder.
Wer die Aktion unterstützen, und einen Fotokalender der Heli Flugrettung Südtirol kaufen möchte, sendet bitte eine Mail mit seiner Bestellung und Anschrift an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
DÖDESBERG. Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Montagnachmittag auf der B 480 zwischen Schüllar und dem Abzweig nach Girkhausen. Dabei wurden drei Menschen schwer verletzt, zwei Pkw waren frontal zusammengestoßen.
Wie die Polizei vor Ort mitteilte, befuhr ein 53 jähriger Bad Berleburger mit seinem schwarzen Kia die B480 in Richtung Girkhausen. Weil der Fahrer dieses Fahrzeuges kurz eingeschlafen war, geriet er in den Gegenverkehr. Die 20 jährige Frau, die mit ihrem weißen Seat Leon aus Richtung Albrechtsplatz kam, erkannte noch, dass der schwarze Pkw auf die Gegenfahrbahn geriet. Sie bremste ihr Fahrzeug noch ab, aber es kam leider trotzdem zum Zusammenstoß. Dabei wurde die Frau so schwer verletzt, dass sie mit dem Rettungshubschrauber „Christoph 25“ in eine Siegener Klinik geflogen werden musste. Ihre Beifahrerin und der Unfallverursacher kamen beide ins Krankenhaus nach Bad Berleburg. Die Verletzten wurden vor Ort zunächst durch die Besatzungen der DRK Rettungswagen aus Bad Berleburg und Bad Laasphe, dem Bad Berleburger Notarzt ,dem RTW der Rettungswache Winterberg und der Besatzung des Siegener Rettungshubschraubers „Christoph 25“ versorgt.
Die Feuerwehren aus Bad Berleburg und Schüllar-Wemlighausen kümmerten sich unter der Leitung von Matthias Limper, Leiter der Feuerwehr, um die Sicherstellung des Brandschutes, waren beim Transport zum Hubschrauber in einer Wiese behilflich und reinigten die Fahrbahn von Trümmerteilen. Außerdem kümmerten sie sich darum, dass kein Verkehr direkt in die Unfallstelle fahren konnte. Die B 480 blieb etwa zwei Stunden lang voll gesperrt, um die Rettungs- und Bergungsarbeiten durchführen zu können.
Der Führerschein des 53 jährigen Mannes wurde von der Polizei sichergestellt. Ein Einschlafen am Steuer gilt in der Rechtssprechung als ein Fahren unter körperlichen Mängeln und wird ebenso wie eine Fahrt unter Alkohol geahndet.
Ausgelaufene Betriebsmittel wurden durch eine Spezialfirma aufgenommen und die Fahrbahn anschließend gereinigt.
ARNSBERG/OLSBERG. Spektakuläre Szenen am späten Sonntagabend in Arnsberg und später in Olsberg. Nach einer Verfolgungsjagd mit mehreren Streifenwagen ist ein Pkw Dieb um kurz nach 23:00 Uhr von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Nachdem er selbstständig das Auto noch verlassen hatte, wurde der Mann sofort von der Polizei festgenommen und in deren Begleitung mit dem Rettungswagen ins Mescheder Krankenhaus gebracht. „Äußerlich gab es keinen Hinweis auf Verletzungen. Trotzdem muss der Mann aufgrund des Unfalles in einem Krankenhaus durchgecheckt werden“, erklärt ein Polizeibeamter vor Ort.
Kurze Zeit zuvor hatte eine Familie aus Arnsberg die Polizei alarmiert: Ihr Pkw, ein blauer Citroen, war gestohlen worden. In Arnsberg nahm die dort zuständige Polizei zunächst die Verfolgung des Täters auf. Als der 27-jährige Arnsberger mit dem gestohlenen Fahrzeug auf die A46 auffuhr, wurde auch die Autobahnpolizei mit in den Fall involviert. Während der Flucht über die Autobahn verursachte der Dieb auch dort bereits einen Unfall, bei dem es glücklicherweise beim Blechschaden blieb. Der Mann setzte seine Flucht weiter in Richtung Olsberg fort. Auf dem weiteren Weg erhielten die eingesetzten Polizeibeamten noch Unterstützung aus Meschede und Brilon. Am Ortsausgang von Olsberg, als er über die B 480 weiter in Richtung Assinghausen fliehen wollte, kam es dann zum Unfall: „Der Mann ist mit sehr hoher Geschwindigkeit hier von der Fahrbahn abgekommen, durch das Gebüsch gefahren und der Wagen hängt jetzt dort hinten“, erklärt Edgar Schmidt, Pressesprecher der Feuerwehr Olsberg, während er auf den Wagen zeigt. Im Bereich einer Linkskurve hatte der Pkw Dieb die Kontrolle über das Fahrzeug verloren, war geradeaus gefahren und dann über die Leitplanke in die Sträucher und gegen den Baum gerast. Dabei stellte sich der Wagen auf die Fahrerseite und landete so auch vor dem Baum.
Die genaueren Zusammenhänge der Tat, und ob der Täter die bestohlene Familie kannte, werden derzeit noch von der Polizei ermittelt.
Der Löschzug Olsberg, der mit vier Fahrzeugen vor Ort war, wurde zunächst zu einem Unfall mit eingeklemmter Person alarmiert, was sich vor Ort aber nicht bestätigte. Der Mann hatte den Wagen noch nahezu unverletzt selbstständig vor Eintreffen der Feuerwehr und des Rettungsdienstes verlassen und wurde sofort von der Polizei festgenommen. So beschränkte sich die Arbeit der Feuerwehr auf das Sicherstellen des Brandschutzes vor Ort, das Ausleuchten der Einsatzstelle und das Abklemmen der Batterie am Pkw.
HOLZHAUSEN. Bereits in der Nacht zum Donnerstag kam es in einem Waldstück oberhalb von Holzhausen und Steinbach zu einem spektakulären Lkw Unfall. Der 40 jährige Fahrer eines Langholzwagens war umgestürzt und sein Gespann lag in einer Böschung unweit eines Bachlaufes. Glücklicherweise blieb der Fahrer bei dem Unfall unverletzt, die Polizei wurde erst am Donnerstagvormittag über den Unfall informiert. Als die Beamten der Bad Berleburger Wache und ein Abschleppunternehmen, dass von den aus Litauen stammenden Fahrern und Arbeitern des Langholzwagens selbst informiert worden war, im Holzhäuser Grund rechts neben der B62 ankamen, hatten die Waldarbeiter die Fichtenstämme, die ursprünglich mit dem Gespann transportiert worden waren, bereits aus dem Graben geborgen und an einem Waldweg aufgeschichtet. Die Firma Dietrich, die sich auf Lkw Bergungen spezialisiert hat, rückte mit zwei Bergungsfahrzeugen in das Waldstück aus und sicherte Lkw und Anhänger zunächst gegen weiteres Abrutschen – das Führerhaus wurde nur von einem Baum gehalten. Danach wurde mit den Zugeinrichtungen beider Bergungsfahrzeuge versucht, das havarierte Gespann wieder auf den Weg zu ziehen. Die Bergungsarbeiten dauern zunächst noch an.
FISCHELBACH. Zu einem schweren Verkehrsunfall mussten die Rettungskräfte und die Feuerwehr am Mittwochabend auf die L718 zwischen Banfe und Fischelbach ausrücken. Auch der Rettungshubschrauber „Christoph Gießen“ war im Einsatz. Eine 18 jährige Frau wurde schwer verletzt.
Wie die Polizei vor Ort berichtete, war die junge Frau aus bislang unklarer Ursache aus Richtung Fischelbach unterwegs und in Richtung Banfe gewesen und ist dabei in einer leichten Linkskurve frontal gegen einen Baum geprallt. Dabei war der Aufprall so heftig, dass der Motor aus dem VW gerissen wurde und auf der Straße liegen blieb. Der Wagen selbst kam in einer Wiese unterhalb der Straße total zerstört zum Stillstand. Die junge Frau wurde bei dem Unfall schwer verletzt, aber nicht eingeklemmt, wie es den Einsatzkräften zunächst gemeldet worden war. Dennoch hatte die Feuerwehr aus Bad Laasphe und dem Banfetal hydraulisches Rettungsgerät einsetzen müssen: „Wie haben in enger Absprache mit dem Rettungsdienst eine patientenorientierte Rettung durchgeführt und die junge Frau schonend aus dem Auto befreit“, erklärte der Leiter der Feuerwehr, Dirk Höbener, vor Ort. Im Gegensatz zur „schnellen Rettung“, oder zur „Sofortrettung“ hat der Patient im Falle einer orientierten Rettung etwas mehr Zeit und es kann das Hauptaugenmerk auf die besonders schonende Rettung gelegt werden. Das bedingt, dass die Patienten nicht lebensgefährlich verletzt sein dürfen und die Zeit es erlaubt, eine Rettung entsprechend schonend durchzuführen, um die Wirbelsäule zu schützen. Ist der Patient instabil oder lebensgefährlich verletzt, oder brennt das Fahrzeug, verbietet sich diese Rettung, um das Leben des Patienten überhaupt noch retten zu können. Der spezielle Schutz der Wirbelsäule wird in so einem Fall zugunsten des reinen Überlebens vernachlässigt.
Im Rettungswagen der DRK Rettungswache Bad Laasphe wurde die Patientin vom Rettungsdienst, dem Bad Laaspher Notarzt und der Hubschrauberbesatzung versorgt. Anschließend wurde die junge Frau mit der Schleifkorbtrage und der Vakuummatratze mit Hilfe der Feuerwehr zum Hubschrauber getragen, der in der Wiese unmittelbar an der Unfallstelle gelandet war.
Die Straße blieb für die Rettungs- und Bergungsarbeiten voll gesperrt.
SCHWARZENAU. Ein spektakulärer Verkehrsunfall ereignete sich am Dienstagabend auf der K44 zwischen Latzbruch und Schwarzenau. Dabei wurde ein 19 jähriger Pkw Fahrer schwer verletzt. Er wurde mit dem Notarztwagen ins Bad Berleburger Krankenhaus gebracht.
Wie die Polizei vor Ort berichtete, war der junge Mann von Latzbruch kommend in Richtung Schwarzenau unterwegs, als er kurz nach dem Oberen Hüttental einem Reh ausweichen musste. Dabei geriet er mit seinem Suzuki Swift nach rechts auf den unbefestigten Randstreifen, durchfuhr einen Graben und stürzte auf die Fahrerseite. Einige dünne Bäume wurden beschädigt und ragten auf die Fahrbahn. Der junge Pkw Fahrer wurde vor Ort von Ersthelfern, der Polizei und einem zufällig vorbei kommenden Rettungssanitäter der Rettungswache Bad Berleburg betreut, der ihn wenig später an seine Kollegen übergab.
Der Pkw wurde bei dem Unfall schwer beschädigt, musste geborgen und abgeschleppt werden. Die K 44 war für die Dauer der Rettungs- und Bergungsarbeiten etwa eine Stunde lang voll gesperrt.
ASSINGHAUSEN. Bei einem schweren Arbeitsunfall auf einer Baustelle im Olsberger Stadtteil Assinghausen sind am Dienstagmorgen drei Menschen teils schwer verletzt worden.
Wie vor Ort berichtet wurde, sollte in der Straße „Auf dem Kampe“ ein Fertighaus aufgestellt werden. Dazu standen unter anderem ein Lkw Anhänger mit den Bauteilen und ein Baukran bereit. Die Fertigelemente, die auf dem Lkw Anhänger bereit standen, sollten mit dem Kran über eine Wiesenfläche auf die Baustelle gehoben und dort verbaut werden. Als der Kran eine der Wände anhob, stürzte die Ladung auf dem Lkw Anhänger um. Dabei stürzte ein Mann von einer Leiter und wurde verletzt. Zwei weitere Arbeiter wurden schwer verletzt, als die Holzteile umstürzten. Die Arbeiter vor Ort sicherten sofort geistesgegenwärtig den Rest der Ladung auf dem Anhänger mit schweren und stabilen Kanthölzern gegen weiteres Umstürzen ab. Die verletzten Arbeiter, die neben dem Anhänger lagen, und auf einer Bank saßen, wurden vor Ort zunächst von ihren Kollegen und kurze Zeit später von Feuerwehr und Rettungsdienst versorgt. Die Feuerwehren aus Assinghausen, Wiemeringhausen und Bigge-Olsberg waren vor Ort unter der Einsatzleitung von Florian Stratmann im Einsatz. Die Kameraden sicherten die Ladung zunächst noch einmal gegen weiteres Umstürzten, sperrten den Gefahrenbereich ab und kümmerten sich um die Einweisung des aus Lünen angeforderten ADAC Rettungshubschraubers „Christoph 8“, der auf dem Sportplatz in Assinghausen landete. Einer der Männer wurde nach der Erstversorgung mit dem Rettungswagen zum Hubschrauber gefahren und dort nach kurzer, weiterer Versorgung mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Die beiden anderen Arbeiter wurden jeweils mit einem weiteren Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gebracht. Insgesamt waren drei Rettungswagen des Hochsauerlandkreises, sowie der Olsberger Notarzt im Einsatz.
Das Amt für Arbeitsschutz hat vor Ort noch an der Unglücksstelle die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen. Abhängig davon, was das Amt für Arbeitsschutz heraus findet, wird die Polizei möglicherweise später noch weitere Ermittlungen führen.
Die Straße „Auf dem Kampe“ blieb während der Rettungs- und Bergungsarbeiten gesperrt.
Besonders aufmerksam zeigten sich die Anwohner in unmittelbarer Nähe der Unglücksstelle: Sie versorgten die Einsatzkräfte mit frischem Kaffee und Süßigkeiten, öffneten ihre Garage und boten den Einsatzkräften an, bei Bedarf die Toilette im Wohnhaus nutzen zu können.
BAD LAASPHE. Großeinsatz am Sonntagmorgen im Bad Laaspher Sozialwerk Sankt Georg: „Feuer im Haupthaus“ lautete die Alarmierung, die die Einsatzkräfte gegen 08:50 Uhr erreichte. Zuvor, so erklärte Einsatzleiter Dirk Höbener, seien die Kräfte aus Bad Laasphe zur Auslösung der Brandmeldeanlage zur Einrichtung alarmiert worden. „Die Kameraden stellten bei Eintreffen bereits Rauchentwicklung aus dem Fenster fest“, erklärt Höbener. Aufgrund der Art der Einrichtung – eine Wohneinrichtung für geistig Behinderte Menschen – wurden weitere Einsatzkräfte durch Dirk Höbener mit dem Einsatzstichwort „Feuer 6“ und mit „MANV2“ nachalarmiert. Dabei steht die Abkürzung MANV für „Massenanfall von Verletzten“ und die Zahl 2 gibt je nach Landkreis an, mit wie vielen Verletzten oder Betroffenen Menschen zu rechnen ist. In Siegen-Wittgenstein bedeutet MANV 2, dass mit 11 – 25 Verletzten oder Betroffenen zu rechnen ist. Entsprechend stark rückten auch die Rettungskräfte nach Bad Laasphe an: Rettungswagen und Notarzt aus Bad Laasphe, Rettungswagen und Notarzt aus Bad Berleburg, mehrere Rettungswagen aus Erndtebrück, mehrere Rettungswagen aus Netphen, der Notarzt aus Netphen, der Siegener Rettungshubschrauber „Christoph 25“, der DRK Ortsverein Bad Laasphe mit Rettungswagen, Krankentransportwagen und Gerätewagen Sanitätsdienst, ein Rettungswagen aus Kaan-Marienborn, der Leitende Notarzt des Kreises Siegen-Wittgenstein und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst des Kreises Siegen-Wittgenstein waren neben zahlreichen Feuerwehrkräften aus ganz Bad Laasphe und den umliegenden Gemeinden, sowie dem ELW 2 aus Arfeld im Einsatz. Glücklicherweise bestätigte sich nicht, dass tatsächlich so viele Menschen verletzt worden waren. Zwar waren insgesamt 41 Bewohner der Einrichtung von dem Brand betroffen, waren aber nicht verletzt worden. „Die Evakuierung der Bewohner hatte super geklappt, ein Großteil der Leute war bereits draußen, als wir ankamen“, erklärte Dirk Höbener. Die restlichen Bewohner seien dann auch umgehend von den Mitarbeitern ins Freie gebracht worden. Besonders lobend erwähnte der Leiter der Bad Laaspher Feuerwehr den Notfallseelsorger Steffen Post: „Der Seelsorger wohnte in der Nachbarschaft und hat sich sofort seine Weste geschnappt und ist los gelaufen und hat die Bewohner betreut“.
Die ersteintreffenden Kräfte der Bad Laaspher Feuerwehr gingen unter schwerem Atemschutz in das vom Brand betroffene Zimmer vor und löschten das Feuer, dass im Bereich eines Bettes und eines Schranks lokalisiert war. „Das Feuer war schnell abgelöscht. Es kam durch den Rauch aber auch zu Beeinträchtigung der gesamten Station, sodass fünf Leute Hausintern anders unterkommen müssen, weil die Zimmer nicht mehr bewohnbar sind“. Beim Einsatz wurden zwei Feuerwehrleute verletzt: Einer durch Rauchvergiftung eine weitere Kameradin erlitt Kreislaufprobleme. Beide mussten stationär im Krankenhaus verbleiben.
Das vom Brand betroffene Zimmer sei vermutlich komplett zerstört worden. Die Bewohnerin sei zum Zeitpunkt des Brandausbruchs beim Frühstück gewesen und habe sich nicht im Zimmer aufgehalten, hieß es. Zur Ursache des Brandes konnte die Polizei am Sonntag noch keine Angaben machen. Möglicherweise müsse die Kriminalpolizei noch Ermittlungen aufnehmen, dies stehe aber noch nicht fest. Ebenso konnten zur Schadenshöhe keine näheren Angaben gemacht werden. Der Max-Präger-Weg, in dem sich die Einrichtung befindet, war während des Einsatzes komplett gesperrt werden.
Parallel zum Einsatz in Bad Laasphe kam es zu einem medizinischen Notfall in Raumland: Hier wurde der Notarzt mit „Christoph Gießen“ eingeflogen, der bei der Firma Berwillit landete. Eine Polizeistreife brachte die Hubschrauberbesatzung schnell zum Notfallort und unterstützte die Mediziner dann vor Ort gemeinsam mit einem Rettungswagen aus Hatzfeld-Holzhausen.
GIRKHAUSEN/SANKT GERTRAUDI. „Helft`s, Helft`s, Helft`s, da liegt der Josef!“, Peter Neubauer Bergbauer aus den Österreichischen Alpen aus Reith im Alpbachtal war schier verzweifelt am Abend des 12. September 2021. Sein guter Freund Bekannter Josef Niederbacher lag leblos neben seinem Auto in den Bergen, seine Ehefrau Maria saß im Wagen und konnte die Situation nicht fassen. Auf den Hilfe suchenden Peter Neubauer wurden zwei Menschen aufmerksam, die mit ihrem Engagement und Können gemeinsam mit vielen anderen Menschen, die noch hinzukamen, keine Sekunde zögerten und sofort geholfen haben. „Nur dadurch, dass Peter auf sich aufmerksam gemacht hat, haben wir überhaupt verstanden, dass dort etwas passiert ist“ erinnern sich Matthias Marburger und seine Frau Manuela aus Girkhausen, die zu dieser Zeit Urlaub in den österreichischen Bergen machten. „Wir haben den Mann aus der Böschung auf den Weg gezogen. Er lag mit dem Kopf in den Blumen am Wegesrand. Auf dem Weg haben wir sofort mit der Reanimation begonnen“, erinnert sich Manuela Marburger-Stahl. Manuela, Krankenschwester in der Odebornklinik, hat die Herzdruckmassage übernommen, ihr Mann Matthias, Feuerwehrmann im Ehrenamt, hat die Beatmung durchgeführt. „Zum Glück hatten wir unseren Erste-Hilfe-Rucksack dabei, in dem wir auch einen Beatmungsbeutel haben“, erinnert sich Matthias Marburger an den Abend. Eigentlich waren er und seine Frau auf dem Weg zur Zirmalm, in den dortigen Gasthof. „Wir sind schon oft hier im Urlaub gewesen und man kennt sich mittlerweile gut. Wir waren auf der Alm zum Abendessen verabredet an unserem letzten Urlaubstag“, erklären die beiden. Nur deshalb waren beide überhaupt die schmale Anliegerstraße hoch über der Ortschaft gefahren. „Der Josef gießt schon seit Ewigkeiten mit seiner Ehefrau gemeinsam im Herrgottswinkel die Blumen. Jeden Abend. Tag für Tag“, berichtet Matthias Marburger. Das Gießen sei schon abgeschlossen gewesen und die beiden Senioren wollten wieder zu ihrem Hof fahren, auf dem sie 45 Milchkühe und Hühner versorgen. Gerade erst waren sie vom ersten Hochzeitstag ihrer Enkelin zurückgekommen. Neben seinem Auto brach Josef zusammen und gab keine Lebenszeichen mehr von sich.
Hubschrauber angefordert
Noch während das Ehepaar aus Girkhausen die Reanimation eingeleitet hatte und um das Leben von Josef zu kämpfen begonnen hatte, telefonierte Peter Neubauer mit der Leitstelle in Innsbruck. „Dann gab er mir das Telefon“, erinnert Matthias sich. Der Disponent hatte noch Fragen zum Notfall. „Er sagte uns, dass er bis jetzt nur einen Krankenwagen zum Einsatz alarmiert habe“, erinnern beide sich. Matthias Marburger erklärte dem Disponenten den Ernst der Lage und aufgrund der abgelegenen Örtlichkeit bat er um die Entsendung eines Rettungshubschraubers. Dabei ist der Ersthelfer voll des Lobes für die gute Arbeit der Leitstelle: „Der war sowas von freundlich und hilfsbereit. Er hat gesagt, er schickt den Hubschrauber sofort los, zusätzlich RTW und Notarzt. Er fragte auch, ob wir noch die Feuerwehr zur Tragehilfe oder Unterstützung brauchen, aber das ging so“, berichtet Matthias. Noch währenddessen kamen weitere Passanten hinzu: „Das war ein niederländischer Tourist und ein junger Polizeibeamter, der privat unterwegs war“. Der Tourist habe sofort bei der Reanmiation unterstützt, sodass man sich bei der Herzdruckmassage abwechseln konnte und der Polizist habe den Verkehr geregelt und den Wagen mit Peter Neubauers kleiner Tochter nach Hause gefahren. Zur selben Zeit erhielt „Heli 3“ von der SHS Flugrettung in Kufstein seinen Einsatzbefehl und nahm Kurs ins Alpbachtal. Am Krankenhaus in Schwaz starteten parallel RTW und Notarzt, eine Polizeistreife machte sich ebenfalls auf den Weg. Minuten später landete der Hubschrauber in unmittelbarer Nähe der Notfallstelle, RTW und Notarzt trafen ebenso ein. „Macht´s weiter so!“, lautete die kurze Anweisung der Besatzungen. Die Mediziner legten unterdessen Venenzugänge an, hielten Defibrillationspaddels an und zogen Medikamente auf, eine künstliche Beatmung wurde eingeleitet. Schließlich übernahmen die Rettungskräfte den weiteren Einsatz.
Angehörige betreut
„Der Hof von Josef war nicht weit weg. Die Familie konnte sehen, dass auf der schmalen Straße etwas los war und Josefs Kinder und Enkel waren schnell vor Ort. Um die haben wir uns dann gekümmert“, berichtet Manuela Marburger-Stahl. Sie hatte sich bei Josefs Frau Maria ins Auto gesetzt und die Frau von den dramatischen Szenen abgelenkt. Zwei Mal musste Josef Niederbacher defibrilliert werden. „Es wurde ein Kammerflimmern festgestellt“, berichtet Manuela. Minuten später Erleichterung: „Er hat einen Rhythmus. Er ist wieder da!“, so der Ausruf der Notärztin vor Ort. Gemeinsam tragen sie Josef zum in der Wiese stehenden Hubschrauber, der ihn in eine Klinik nach Innsbruck fliegt. „Josefs Tochter wollte jedem von uns 100 Euro geben an der Einsatzstelle, das haben wir natürlich abgelehnt. Aber die Telefonnummern, Namen und Adressen wollten sie von uns haben“, berichtet Manuela.
Über eine Stunde verspätet kamen Manuela und Matthias schließlich in der Alm zum Abendessen an. „Wir sahen aus... total durchgeschwitzt, die Klamotten dreckig, völlig fertig. Die anderen Gäste haben uns ganz entgeistert angeschaut“, erinnern sich beide an dem Empfang in der Alm. Die Wirtin sei gekommen und habe gefragt: „Jesses! Wo bleibt`s Ihr denn und wie schaut`s Ihr aus?“. Als die beiden der Wirtin erzählten, was geschehen war reagierte sie prompt: „Hier habt`s erst einmal ein Schnaps! Und jetzt kriegt`s Ihr Euer Essen“.
Der Weg nach dem schweren Notfall
Bereits am nächsten Tag erhielten die Marburgers Nachricht über Facebook und Whatsapp von Josefs Familie. „Wir bekamen fortan alle Entwicklungen mitgeteilt“, freuen sie sich. Das wach werden aus der Narkose, das Verlassen der Intensivstation, den Gang in Josefs geliebten Kuhstall, sämtliche Kontrolltermine beim Arzt, Familienfeierlichkeiten – alles bekamen Marburgers fortan mitgeteilt. „Das Band was da entstanden ist, ist sehr, sehr stabil“, freut sich Matthias Marburger. Vor wenigen Tagen waren die beiden erneut im Alpbachtal. „Josefs Familie wollte gerne ein Mittagessen mit uns essen“, berichten sie. Was für ein Zusammentreffen dies werden würde, hatten die beiden aber nicht für möglich gehalten. An einem Sonntagmittag um halb zwölf sollten sie im Café Zillertal sein. „Da waren Josef und seine Frau, die Geschwister, Kinder und Schwiegerkinder, Enkel, Urenkel, Freund Peter Neubauer – einfach eine riesen Familienzusammenkunft“, sind die beiden gerührt. Ihre Augen strahlen. „Josef hat uns so fest gedrückt und wir alle hatten Tränen in den Augen“, beschreiben die Marburgers ihre Eindrücke vom Treffen zum Mittagessen. „Am Hergottswinkel war mein Weg mit 86 Jahren zu Ende“, resümierte Josef Niederbacher. „Da hatten wir aber was dagegen“, kam es Matthias wie aus der Pistole geschossen entgegen. „Ihr wart`s und seit`s meine Schutzengel“. Josef wünschte sich von beiden, dass er sie noch in seinen Stall einladen darf und am nächsten Tag waren beide auf dem Hof der Niederbachers zu Gast: „Josef hat uns seine Tiere gezeigt, allen voran Zuchtbulle Peter, der sehr aufgebracht war, und tobte, als wir als Fremde im Stall waren. „Dann hat der Josef den schweren Bullen über den Kopf gestreichelt und gesagt: „Peter, dess san zwoa Guade, und jetzt is a Ruah“. „Das Tier war sofort still“, ist Matthias beeindruckt. Auch hier wurde beiden noch einmal deutlich, wie herzlich Familie Niederbacher ist: „Obwohl alle mit der Stallarbeit beschäftigt waren, haben sie uns Familienfotos von Hochzeiten oder anderen Familienfeiern gezeigt. Dazu war trotz Stall immer Zeit zwischendurch“, sind beide stolz. Auch ein Drittes Mal sollten sie sich in diesem Urlaub begegnen: „Manuela hatte in diesen Tagen Geburtstag und bei einem Fest im Dorf, der so genannten Strawanzer-Nacht, kam die gesamte Familie von Josef, um Manuela persönlich zu gratulieren. Sie bekam dann ein Edelweiß von der Familie geschenkt“, freut er sich. Bei der anschließenden Verabschiedung nach Hause habe Josef sehr geweint. „Passt`s gut aufeinander auf und hoffentlich sehen wir uns nächstes Jahr wieder“. „Da haben wir auch ganz schön einen verdrückt“, erinnern sich Matthias und Manuela noch gut.
Teddys für die Flugrettung
Ganz beendet war ihr Urlaub in Österreich damit aber noch nicht: Die beiden sind in ihrer Freizeit ehrenamtlich Botschafter der Deutschen Teddystiftung, die Rettungsdienste mit Teddys für das Trösten von Kindern versorgt. Beide besuchten den in Kufstein stationierten Hubschrauber „Heli 3“, der bei Josefs Reanimation im Einsatz war, um den Besatzungen Teddys für Kindernotfälle zur Verfügung zu stellen. „Die Besatzung hat sich wahnsinnig gefreut, war super glücklich“, freuen sich die beiden. An den Einsatz im Alpbachtal konnten sie sich noch gut erinnern, vom Ausgang hatten sie allerdings bisher noch nichts gehört. Umso glücklicher waren sie, dass Josef Niederbacher wieder ganz gesund geworden ist. Dank der Hilfe vieler engagierter Menschen, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren und die ihr Handwerk verstehen.
Ein besonderes Geschenk zusätzlich zur Gesundheit
Josef Niederbacher ist übrigens nicht nur wieder ganz gesund geworden. Auch sein erstes Urenkelchen wurde mittlerweile geboren, und heißt: Matthias.