Körperliche Schwerstarbeit für die Feuerwehr: Hochwald gerettet!

Donnerstag, 22. August 2024 18:53 geschrieben von  Matthias Böhl
In extrem steilem und unwegsamem Gelände musste die Feuerwehr in Meckhausen einen Waldbrand auf rund 6000 Quadratmetern bekämpfen. In extrem steilem und unwegsamem Gelände musste die Feuerwehr in Meckhausen einen Waldbrand auf rund 6000 Quadratmetern bekämpfen. Fotos: Matthias Böhl, 112-Magazin

MECKHAUSEN. Ein großer Waldbrand zwischen Meckhausen und Raumland hielt am Donnerstagmittag die Feuerwehren in Atem. Mit einem Großaufgebot von 150 Einsatzkräften schafften es die Kameraden bei großer Hitze ein großes Waldstück vor den Flammen zu bewahren. In körperlicher Schwerstarbeit verhinderten sie in sehr steilem und extrem unwegsamem Gelände trotz starker Winde ein Ausbreiten der Flammen auf eine große Dickung und einen Fichtenbestand.

Gegen kurz vor 13:00 Uhr hatte sich ein Landwirt aus Raumland beim zuständigen Revierförster der Wittgenstein Berleburgschen Rentkammer, Hendrik Engelhard, gemeldet und gefragt, ob im entsprechenden Revierteil, der „Heiligen Seite“ Feuer gemacht werde. Da dies nicht der Fall war, war sofort klar, dass es sich um hier um einen größeren Waldbrand handeln musste. Sofort alarmierte Hendrik Engelhard daraufhin die Feuerwehr und fuhr zur angegebenen Stelle. Er sorgte mit seinem Notruf auch dafür, dass die Kräfte schnell den Weg zum Einsatzort fanden. Er lies die Feuerwehr zunächst zu einer nahe gelegenen Bushaltestelle an der L718 in Meckhausen kommen und markierte ihnen von dort aus mittels Sprühfarbe und Zeichen den Weg zur Einsatzstelle und später auch einen Rundweg durch die Wälder, um den Pendelverkehr mit den Tanklöschfahrzeugen sicherzustellen.

„Als ich nach dem Notruf wieder hier her kam, traf mich fast der Schlag, wie schnell sich das Feuer ausgebreitet hatte“, war Hendrik Engelhard vor Ort erschrocken. Er nahm den Einsatzleiter Matthias Limper mit zu einer anderen Stelle, um die Brandausbreitung auch von der Bergseite her beurteilen zu können. „Wir hörten das Feuer. Es war richtig laut, so als wenn das erste Mal Wasser durch ein Strahlrohr läuft“, schildert Matthias Limper seine Eindrücke von dieser Stelle aus. Der Brand hatte sich auf rund 6000 Quadratmeter ausgebreitet. Zu diesem Zeitpunkt hatten Matthias Limper und seine Kameraden bereits veranlasst, dass das Einsatzstichwort erhöht und weitere Kräfte angefordert wurden. Unter anderem kam aufgrund dieser Nachalarmierung der Wasserförderzug Wittgenstein mit mehreren Tanklöschfahrzeugen und Spezialausrüstung, wie Rucksacklöschsystemen oder Faltbehältern zur Speicherung tausender Liter Löschwasser zum Einsatz. „Von der Eder bei Meckhausen wurde eine Schlauchleitung bis zur Einsatzstelle verlegt. Es wurden Pumpen zwischengeschaltet und Faltbehälter eingespeist“, erklärt Matthias Limper. Eine zweite Wsserentnahmestelle gab es an der Eder bei Raumland. Mit Tanklöschfahrzeugen wurde in einem Kreisverkehr ein Pendelverkehr mit Löschwasser durch den Wald sichergestellt. So war immer ausreichend Löschwasser am Brandort vorhanden.

Die Kameraden an der Brandstelle mussten sich nicht nur mit voller Schutzkleidung in dem extrem steilen und unwegsamem Hang, einer Kalamitätsfläche die bereits nachbepflanzt war, bewegen. Sie mussten auch in sehr dichter Dickung Schläuche verlegen, um Löschwasser von einem der Faltbehälter zur Brandstelle fördern zu können. Außerdem mussten sie den Boden aufhacken, um alle Glutnester ablöschen zu können. Mit mehreren Wärmebildkameras und zusätzlich mit der Drohne von Markus Surwehme, selbst Feuerwehrmann in seiner Heimat und Revierjäger bei der Wittgenstein Berleburgschen Rentkammer wurden Glutnester gesucht und die Einsatzstelle beurteilt. Ein Einsatz von Netzmittel verhinderte ein erneutes Entzünden.

Nach mehreren Stunden war der mehr als Kräfte zehrende Einsatz beendet, mit dem Ergebnis, dass der direkt angrenzende Hochwald gerettet werden konnte. Hendrik Engelhard war voll des Lobes für die Einsatzkräfte: „Schön, dass Ihr da seid. Danke!“, wandte er sich an mehrere Feuerwehrleute denen er bei dem Einsatz begegnete.

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