
SCHWARZENAU. Ein spektakulärer Fahrradunfall ereignete sich am Donnerstagabend auf einem Radweg oberhalb der Schwarzenauer Firma Agrodur. Eine Radfahrerin war dabei in einer Kurve von Weg abgekommen und eine rund 20 Meter tiefe Böschung herunter gestürzt. „Genau an der Absturzstelle gibt es keinen Zaun, der sonst am Radweg angebracht ist. Der wäre hier auch gut“, berichtet Feuerwehreinsatzleiter Matthias Limper vor Ort. Er und seine Kameraden der Feuerwehr waren alarmiert worden, um die Frau aus dem schwer zugänglichen Gelände unter Bäumen zu retten und die Rettungskräfte bei der medizinischen Versorgung zu unterstützen. Einige Feuerwehreute konnten – gesichert durch eine Arbeitsleine – von oben zur Patientin absteigen, andere konnten über das Gelände der Firma Agrodur zur Patientin gelangen, nachdem sie sich den Weg mit Waldbrandausrüstung durch Dickicht und Sträucher frei gemach hatten. Noch in der Böschung wurde die schwer verletzte Frau von zwei Notärzten, einem aus Bad Berleburg und einem vom Rettungshubschrauber, sowie einer RTW Besatzung des DRK Kreisverband Frankenberg versorgt. Glücklicherweise war die Frau nicht alleine unterwegs, so dass ihre Begleiter nach dem Unfall den Notruf absetzen konnten. Wäre die Frau alleine gefahren, wäre sie wohl an der abgelegenen Stelle nicht sofort ohne weiteres gefunden worden.
Nach der Erstversorgung wurde die Patientin mit einer Schleifkorbtrage der Feuerwehr aus dem Gelände gerettet und mit dem Rettungswagen zum Hubschrauber gebracht, der wenige Meter weiter in einer Wiese gelandet war. Der Hubschrauber brachte die schwer verletzte Frau in eine Siegener Klinik.
RAUMLAND. Wie fühlt es sich an, wenn man vor vierzig Jahren ein Feuerwehrfahrzeug im Werk abgeholt und in die heimische Löschgruppe gefahren hat, und es genau 40 Jahre später wieder mit Girlande auf ein Festgelände fahren darf, um dort das Jubiläum dieses besonderen Einsatzfahrzeugs zu feiern ? Uli Klotz strahlt, hat Tränen in den Augen. Er kann nichts sagen auf diese Frage, nachdem er wenige Minuten zuvor den Feuerwehrunimog aus Raumland zu den Feierlichkeiten gefahren hat, wo das Fahrzeug von hunderten Besuchern erwartet wurde und der Weg mit rund 30 anderen Einsatzunimogs als Spalier gesäumt war. Manchmal braucht es keine Worte, da sagen Blicke, Mimik und Gestik viel mehr. Uli Klotz lächelt, streicht sich die Arme wegen der Gänsehaut. Kurzum: Gerührt, glücklich. Unbeschreibliches Gefühl.
Gemeinsam mit seinen Kameraden Dirk Fischer und Stefan Groß hatte er die Ehre, die Jubiläumsfahrt mit dem Unimog auf den Tag genau 40 Jahre nach der Abholung bei der Firma Ziegler zu genießen. „Auf der Fahrt zum Festplatz hat der Unimog genau die 20.000 Kilometer voll gemacht“, freut sich Jörg Limper, heute stellvertretender Löschgruppenführer in Raumland. Zuvor waren die drei Kameraden mit dem Unimog wie in alten Zeiten mit Fünf-Ton-Folge zur Geburtstagsfahrt alarmiert worden. Die drei Feuerwehrleute sind heute alle nicht mehr in Raumland aktiv. Uli Klotz und Stefan Groß haben das Alter überschritten und bleiben der Löschgruppe in der Ehrenabteilung treu, Dirk Fischer – langjähriger Löschgruppenführer – musste Wittgenstein aus beruflichen Gründen verlassen, bleibt seiner Löschgruppe und ihrem Unimog aber nach besten Möglichkeiten ebenfalls immer noch treu.
Überwältigende Ausfahrt der Unimogparade
Vor dem Empfang auf dem Festplatz war der Unimog am Samstag noch auf Tour: Von ihm wurde eine beeindruckende Unimogparade, bestehend aus 25 Fahrzeugen angeführt, die eine Rundfahrt rund um Bad Berleburg machte, um sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Überall entlang der Strecke waren Menschen an die Straßen gekommen, um die Fahrzeuge zu bewundern, den Sound zu genießen und am Gänsehautfeeling teilhaben zu können. Besonders bei den Strecken durch Raumland waren viele Menschen gekommen, um „ihrem“ Unimog und seinen Begleitern die Ehre zu erweisen. Aber auch in Dotzlar, Arfeld Schwarzenau, in der Kernstadt oder am Stöppel erwarteten viele Leute die Unimogparade. Am Feuerwehrhaus in Bad Berleburg hatten sich der Löschzug 1 und die Rettungswache Bad Berleburg mit ihren Fahrzeugen in Stellung gebracht, um die Unimogkolonne zu begrüßen. Den Feuerwehrleuten, THW-Helfern, DRK-Sanitätern und Wasserrettern der Unimogs ist die Freude über die Resonanz anzusehen. Sie winken den Zuschauern aus den Dachluken ihrer Einsatzfahrzeuge und grüßen mit Pressluftfanfaren. „Das war der Wahnsinn unterwegs. Als wir an manchen Stellen vorbeifuhren, hatte ich Tränen in den Augen“, erinnert sich Maximilian Schade, seit über zehn Jahren Maschinist auf dem Unimog in Raumland.
Unimog erhalten - Fahrzeug in Gefahr
Zu den Feierlichkeiten am Nachmittag konnte Löschgruppenführer Henning Grebe hunderte von Besuchern und Veteranen begrüßen und dabei noch einmal die Leistungen des Unimogs hervorheben. Da gab es gleich mehrere Waldbrände, zu denen nur der Unimog durchkam, weil die Wege für größere und tiefere Einsatzfahrzeuge schlichtweg nicht erreichbar waren. Bei einem Einsatz zwischen Berghausen und Aue ist Dank der Geländegängikeit des Unimogs ein riesiger Waldbrand in letzter Minute verhindert worden. Kein anderes Fahrzeug hatte die Einsatzstelle erreichen können. Ebenso berichtete Henning Grebe von der Rettung einer schwer verletzten Frau vom Premiumwanderweg. Kein anderes Einsatzfahrzeug konnte die Unfallstelle erreichen. Die Frau wurde mit dem Unimog aus extrem unwegsamem Gelände gerettet und schonend zum Rettungswagen gefahren. Von diesem Einsatz berichtete in einem Jubiläumsfilm auch Rettungsassistent Kim Roger Saßmannshausen: „Kein anderes Fahrzeug konnte die Frau erreichen. Der Unimog war die einzige Rettung“, erinnert er sich zurück. Da wirkt es fast unwirklich, dass der Unimog schon in einem Jahr aus Raumland abgezogen werden soll. „Es gibt nach jetzigen Wünschen der Entscheidungsträger keinen Unimog wieder, weil das Budget das nicht vorsieht“, erklärte Henning Grebe in seiner Rede. „Aber kann man denn einen einsatztaktischen Wert mit Geld berechnen ?“, fragte er in die Runde. „Der Unimog kommt überall hin, wo andere Fahrzeuge aufgeben müssen. Fragt doch mal die Feuerwehrleute, die mit ihm gearbeitet haben, oder die schwer verletzte Frau, die sonst nicht so schnell aus dem Gelände gekommen wäre“, wandte er sich in die Richtung der Verantwortlichen. Auch eine Verwendung als Reservefahrzeug sei doch denkbar und sinnvoll. „Das geht doch auch in anderen Kommunen. Warum soll das hier nicht auch funktionieren“, fragte er. In Erndtebrück oder Züschen konnten die Feuerwehren beispielsweise ihre Unimogs weiter behalten.
Beeindruckende Organisation ermöglicht unvergessliche Veranstaltung
Nach der Begrüßung und der Rede durch Henning Grebe und Anke Fuchs-Dreisbach, die als stellvertretende Bürgermeisterin zu Gast war, konnten die Besucher sich verschiedene Filme über ihren Raumländer Unimog anschauen. Die Weifenbacher Musikanten sorgten unterdessen mit Egerländer Blasmusik für einen schönen, gemütlichen Rahmen. Draußen vor der Halle konnten sich Kinder mit Trampelunimogs der Feuerwehr, einer Hüpfburg oder Kinderschminken vergnügen. Neben der Halle auf dem großen Schotterareal waren alle an der Parade beteiligten Unimogs in beeindruckender Formation ausgestellt und lockten viele Veteranen und Liebhaber an.
Am Abend übernahm DJ „Cle“ in der Festhalle die weitere Unterhaltung der Festbesucher und sorgte so für einen würdigen Abschluss dieses ganz besonderen Geburtstages. Das Engagement der Löschgruppe Raumland, vieler ehemaliger Kameraden und auch der Feuerwehrfrauen hat so dafür gesorgt, dass der Unimoggeburtstag etwas wurde, an das man sich in Raumland ein ganzes Leben lang zurück erinnern wird.
RAUMLAND. Für ihre Geburtstagsfeier des Unimogs hat sich die Löschgruppe noch etwas ganz besonderes einfallen lassen, was die Fans und Liebhaber dieser robusten und unverwüstlichen Einsatzfahrzeuge am Festtag, den 31. Mai, erwartet: Gemeinsam mit allen angemeldeten Einsatzunimogs, rund 30 Stück werden es sein, gibt es eine Rundfahrt als Kolonne durch Bad Berleburg und Umgebung. An verschiedenen Stellen haben Fotografen oder Kameraleute so die Gelegenheit, bewegende Eindrücke dieser imposanten Einsatzfahrzeuge einzufangen.
Am Mittag des 31. Mai setzt sich die Kolonne am Festgelände des Raiffeisen Marktes in der Raumländer Industriestraße in Bewegung, so dass die Unimogparade um 13:00 Uhr Berghausen erreichen wird. Von da aus führt der Weg über die Berghäuser Straße zum Altmühlbachtal und Eichendorf nach Rinthe, wo man gegen 13:10 eintreffen wird. Von Rinthe führt der Weg nach Hemschlar (13:15) und von dort weiter nach Raumland von der Bäckerei Schwan über die Straße „Im Edertal“ zum Feuerwehrhaus Raumland (13:20) und dann weiter zum Dorfladen in der Dotzlarar Ortsmitte (13:25). Dann geht es nach Arfeld zur Volksbank, wo der Zug gegen 13:30 erwartet wird. In der Ortsmitte von Schwarzenau biegen die Unimogs schließlich nach links in Richtung Oberes Hüttental und Laibach ab. Am Laibach wird die Fahrzeugkolonne planmäßig gegen 13:45 eintreffen, um gegen 13:50 das Feuerwehrhaus in der Sählingstraße zu passieren. Von da aus geht es über die Poststraße und die Ederstraße zum Schlachthof (13:55) und dann nach rechts über den Stöppel in Richtung Busbahnhof am Schulzentrum, wo man gegen 14:00 Uhr ankommt. Von da aus geht es dann direkt zum Festgelände des nahe gelegenen Raiffeisenmarktes, wo die Fahrzeuge dann im Rahmen der Ausstellung näher betrachtet werden können. Neben den bereits angekündigten Speisen der Festwirtschaft Schmidt ab 15:00 Uhr wird es von den Feuerwehrfrauen spontan noch zusätzlich Kaffee und Kuchen für die Besucher des Familientages anlässlich des Unimogjubiläums geben.
OBERNDORF. Dem umsichtigen Handeln von Nachbarn und dem schnellen und effektiven Eingreifen der Feuerwehr ist es zu verdanken, dass ein Dachstuhlbrand in Oberndorf am Samstagabend trotz aller Tragik relativ „glimpflich“ ausging. Sechs Menschen die in Gefahr waren konnten das brennende Gebäude rechtzeitig verlassen, eine große Anzahl an Haustieren konnte durch Hausbewohner oder die Feuerwehr gerettet werden und der Feuerwehr gelang es ein Übergreifen der Flammen auf ein unmittelbar angrenzendes, weiteres Wohnhaus zu verhindern.
„Ich war im Keller und hörte ein merkwürdiges Geräusch und bin nach draußen gegangen, um nachzuschauen, was da los ist“, berichtet ein Nachbar. Als der Mann vor seiner Haustür stand, war er verwundert über einen Rolladen, der vor ihm auf dem Boden lag. „Ich war verdutzt und fragte mich, wo das jetzt her kommt. Und dann sah ich es oben am Dach brennen“, erinnert der Anwohner der Oberndorfer Straße sich. „Ich bin sofort zu den Leuten gegangen und habe Sturm geklingelt. Die wussten noch gar nicht, dass der Dachstuhl brennt“, berichtet der Mann. Die Hausbewohner haben dann noch viele Tiere aus dem Haus in Sicherheit gebracht, die Feuerwehr war sofort alarmiert worden. Nach kurzer Zeit trafen die Einsatzkräfte vor Ort ein. Zu diesem Zeitpunkt qualmte der Dachstuhl bereits sehr stark, kurze Zeit später durchschlugen Flammen auf de Rückseite des Gebäudes das Dach. Ein Nachbar blickt in großer Sorge auf sein Wohnhaus, das in unmittelbarer Nähe zum Brandhaus steht und dem die Flammen bedrohlich nahe kommen. Doch die Feuerwehrleute schaffen es: Die Flammen greifen nicht auf das Haus des Nachbarn über.
Von mehreren Seiten im Außenangriff, von hinten von vorne und von der Giebelseite führen die Kameraden einen Löschangriff durch. Zusätzlich kommt die Drehleiter aus Erndtebrück zum Einsatz, weitere Kräfte führen einen Innenangriff unter schwerem Atemschutz durch. „Wir haben zwei Abschnitte zur Brandbekämpfung gebildet“, erklärt Dirk Höbener. Er war der Einsatzleiter vor Ort. Gemeinsam mit seinen Kameraden war er kurz zuvor zur in Birkelbach zur Feier des 50 jährigen Bestehens des Kreisfeuerwehrverbandes Siegen-Wittgenstein. Dennoch waren die Einheiten sehr schnell in Oberndorf vor Ort. „Wir waren hier am Einsatzort mit 52 Feuerwehrkräften, 21 waren zur Sicherstellung des Grundschutzes im Feuerwehrhaus Banfe“, berichtete Dirk Höbener. Neben den Einsatzkräften der Feuerwehr waren zwei Rettungswagen der DRK Rettungswache Bad Laasphe, der Bad Laaspher Notarzt, einen ehrenamtlicher DRK Rettungswagen aus Bad Laasphe, ein Rettungswagen der DRK Rettungswache Erndtebrück, mehrere Streifenwagen der Polizei, das Ordnungsamt, ein Energieversorgungsunternehmen und ein Tierarzt vor Ort im Einsatz. „Es gab hier wohl eine Tierzucht im Haus, aber die Tiere wurden wohl zum Großteil schon durch die Bewohner gerettet“, erklärte Dirk Höbener.
Nach etwas mehr als einer Stunde haben die Feuerwehrleute das Feuer im Dachstuhl gelöscht, ein Übergreifen auf den Rest des Wohnhauses und das Nachbargebäudes haben die Kameraden verhindert. Zum Ende des Einsatzes wurden durch die Feuerwehrleute weitere Tiere aus dem Haus gerettet. Für ein Kaninchen mit Verbrennungen an den Ohren wurde ein Tierarzt angefordert.
Acht Rettungsdienstmitarbeiter und eine Notärztin mussten sechs Bewohner untersuchen, die möglicherweise den dichten Brandrauch eingeatmet hatten. Eine Frau war zudem noch hoch schwanger. Das Ordnungsamt kümmerte sich um eine Unterkunft für die Menschen, deren Wohnung bei dem Brand unbewohnbar geworden war. Nach Abschluss der Löscharbeiten rückten die meisten Kräfte wieder ein. Ein Teil blieb vor Ort, um Nachlöscharbeiten durchzuführen.
Zur genauen Schadenshöhe und zur Brandursache konnten noch keine Angaben gemacht werden.
SCHÜLLAR. Schwerer Verkehrsunfall auf der B 480 bei Schüllar. Vier Menschen sind am Freitagabend gegen 22:20 Uhr verunglückt. Eines der Fahrzeuge hatte zunächst über einen E-Call einen Notruf abgesetzt, die Leitstelle konnte jedoch keinen Kontakt zu den Pkw Insassen aufnehmen. Einer der Verletzten war zunächst nicht ansprechbar, andere hatten das Unfallfahrzeug verlassen.
Da war es ein Segen, dass nur wenige Minuten nach dem heftigen Aufprall ein Jäger von seinem Ansitz an der Unfallstelle vorbei kam, der auch selbst Feuerwehrmann ist. Sofort kümmerte sich der Mann um den verletzten Fahrer des Ford und sprach mit ihm. Dies konnte der Disponent der Leitstelle durch das E-Call-System hören und so konnte der Feuerwehrmann eine detaillierte Rückmeldung über die ersten Eindrücke vor Ort geben. Von der Leitstelle wurden zwar direkt nach Eingang des E-Calls schon Kräfte entsandt, so konnte aber noch mal detailliert Rückmeldung gegeben und weitere Kräfte alarmiert werden. Insgesamt waren zwei Fahrzeuge auf der B 480 kollidiert, vier Menschen mussten versorgt werden.
Wie die Polizei erklärte, hatte eines der beiden Fahrzeuge, der blaue Ford, aus völlig unklaren Gründen quer auf der Fahrbahn gestanden. In dem Ford saßen drei Männer. Ein aus Richtung Bad Berleburg kommender Fahrer eines Opel-Kleinbusses erkannte den quer stehenden Ford nicht und prallte ungebremst in dessen linke Seite. Dabei drehte der Ford sich mehrmals und kam später auf der Gegenfahrbahn in Fahrtrichtung Winterberg zum Stehen. Der Opel-Bus drehte sich ebenfalls und kam einige Meter weiter total zerstört quer zur Fahrbahn zum Stehen. Der Fahrer des Kleinbus blieb glücklicherweise unverletzt und konnte vor Ort verbleiben. Nicht so viel Glück hatte der Fahrer des Ford: Der 39-jährige wurde schwer verletzt und mit dem Rettungshubschrauber „Christoph Gießen“ in die Marburger Uniklinik geflogen. Die Feuerwehren aus Schüllar-Wemlighausen und Bad Berleburg hatten mit einem Lichtmast vom Fahrzeug aus und mit mobilen Masten die direkt neben der Unfallstelle liegende Wiese für die Landung ausgeleuchtet.
Zwei weitere Mitfahrer im Ford erlitten laut Polizei ebenfalls schwere Verletzungen und wurden ins Bad Berleburger Krankenhaus eingeliefert.
Aufgrund der Vielzahl der Verletzten kam neben dem regionalen Rettungsdienst auch der Organisatorische Leiter Rettungsdienst zum Einsatz, der dann für die Koordinierung der rettungsdienstlichen Maßnahmen, sowie die Zuweisung der Patienten in die Krankenhäuser zuständig ist. Außerdem hält er nach, welcher Patient wohin gebracht wurde. Da der Organisatorische Leiter eine entsprechend weite Anfahrt hatte, mussten diese Aufgaben zunächst von einem Notfallsanitäter der DRK Rettungswache Bad Berleburg übernommen werden. Da war es ein Glücksfall, dass dieser Notfallsanitäter, in der Freizeit auch Feuerwehrmann, erst vor wenigen Wochen selbst eine Ausbildung zum Organisatorischen Leiter Rettungsdienst absolviert hatte und den rettungsdienstlichen Abschnitt der Einsatzstelle so hervorragend organisierte.
Im Einsatz waren neben dem Rettungswagen und Notarzt der DRK Wache Bad Berleburg auch der Notarzt aus Bad Laasphe, der Rettungswagen aus Womelsdorf und ein weiterer Rettungswagen aus Winterberg im Einsatz. Die Polizei war mit zwei Streifenwagen vor Ort, um die Unfallspuren zu sichern. Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten blieb die B 480 mehrere Stunden lang voll gesperrt. Den Schaden beziffert die Polizei mit rund 50.000 Euro.
RAUMLAND. Wie vielen Menschen er in seinen 40 Dienstjahren schon geholfen hat, wie oft er mühelos an Einsatzstellen gekommen ist, die niemand anderes erreichen konnte, wie oft es für ihn einfach weiterging, wo für alle anderen längst Schluss war, das lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Nun feiert er Geburtstag und die, die in ihrer Freizeit mit ihm gemeinsam arbeiten und Menschen helfen durften, geben ihm die Party: Dem Unimog der Feuerwehr Raumland.
Vor genau vierzig Jahren wurde das in Raumland stationierte Tanklöschfahrzeug in Dienst gestellt und ist seitdem unverwüstlich. Dieses Jubiläum möchten die Feuerwehrleute der Löschgruppe Raumland groß feiern. Nicht nur in Reihen der Feuerwehr, sondern inmitten einer Öffentlichkeit, mit Fans, Liebhabern, Veteranen und vor allem mit der Raumländer Bevölkerung. Sie alle sind eingeladen, „ihrem“ Unimog bei dieser Feier Gast zu sein.
Dazu haben die Raumländer Kameraden sich im Vorfeld einiges einfallen lassen: So soll Der Unimog bei der Feier nicht alleine da stehen, sondern es wurden Unimogs aus der Umgebung eingeladen, die im Einsatzdienst sind oder waren, die Feier ebenfalls zu besuchen. Rund 30 Unimogs werden bei der Feierlichkeit erwartet und stehen mit Besatzungen und Infotafeln bereit, um von den Besuchern bestaunt zu werden.
Die Feier selbst startet am Samstag, den 31. Mai um 15:00 Uhr auf dem Gelände des Raiffeisenmarktes in Raumland. Zu den geladenen Gästen zählen Zeitzeugen, die auf unterschiedlichen Ebenen dafür gesorgt haben, dass der Unimog vor vierzig Jahren den Weg nach Raumland finden konnte, und auch die Einsatzkräfte, die die allerersten Missionen mit dem Fahrzeug erlebt haben.
Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung übernehmen am Nachmittag die Weifenbacher Musikanten. Für das leibliche Wohl ist durch den Partyservice Michael Schmidt und Bier vom Fass gesorgt.
Auch die kleinen Besucher kommen am Nachmittag nicht zu kurz: Neben der Besichtigung der großen Unimogs für das gesamte Publikum stehen für die Kinder auch Trampelunimogs der Feuerwehr zur Verfügung, mit denen ein Parcours gemeistert werden kann, außerdem sorgen eine Hüpfburg, Kinderschminken und eine Malecke für Spaß und Freude bei den kleinen Besuchern.
Am Abend legt DJ „Cle“ zum Abschluss im Festzelt auf, um den Geburtstag für den Unimog richtig ausklingen zu lassen.
BAD BERLEBURG. Gibt es einen Brandstifter in Bad Berleburg ? Diese Frage stellt man sich in Feuerwehrkreisen spätestens seit dem Dienstagnachmittag. Zum dritten Mal wurden die Feuerwehren seit den letzten Tagen zu einem Brand im Stadtgebiet alarmiert, der durch Brandstiftung entstanden ist. Während es vor einigen Tagen im Bereich des Schwimmbades zum Brand zweier nebeneinander stehender Gartenlauben kam, brannte am Montagabend ein Container mit Pfandflaschen auf dem Gelände des Hitmarktes, und am Dienstagnachmittag kam es zum Brand in dem Waldstück oberhalb der Brandenburger Straße.
Anwohner hatten aufgrund dichter Rauchschwaden die Feuerwehr alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Kameraden schlugen Flammen gleich an zwei Stellen meterhoch aus aufgeschichteten Stapeln mit Baumstämmen. Von dort aus hatte sich das Feuer rasch in die angrenzende Böschung und Kahlschlagfläche ausgebreitet. Aufgrund der exponierten Lage und der Größe des Brandes ließ Stadtbrandinspektor Matthias Limper Kräfte nachalarmieren und das Einsatzstichwort entsprechend auf „Wald2“ erhöhen. Vor Ort waren somit Kräfte des Löschzuges 1 aus Bad Berleburg, der Feuerwehr Schüllar-Wemlighausen, der Löschgruppe Dotzlar, Löschgruppe Arfeld, dem Gerätewagen Logistik aus Schwarzenau und der Unimog der Löschgruppe Raumland im Einsatz. Zunächst konnten die Feuerwehrkameraden mit dem Löschwasser aus den Löschwassertanks der Einsatzfahrzeuge einen Erstangriff sowohl von unten über HLF und GTLF, als auch von oben über das MLF leisten. Im weiteren Einsatzverlauf wurden diese Fahrzeuge vom Unimog Tanklöschfahrzeug der Löschgruppe Raumland wieder mit neuem Löschwasser aufgefüllt. Da die vor Ort befindlichen Fahrzeuge in den engen Wegen nicht wenden konnten, war der Unimog hier die einzige Möglichkeit, schnell Löschwasser an die Fahrzeuge zu liefern und somit auch die Ausbreitung des Brandes zu verhindern: Der Unimog konnte aufgrund seiner Geländegängigkeit und des kurzen Radstandes von den erfahrenen Maschinisten auch auf den beiden engen Waldwegen oben und unten problemlos gewendet werden und so schnell Löschwasser heranschaffen und die Fahrzeuge vor Ort wieder neu einspeisen. Somit schaffte es die Feuerwehr schnell, den Brand zu löschen und ein weiteres Ausbreiten zu verhindern. Zusätzliche Hilfe kam nach den akuten Löscharbeiten von der Wittgenstein Berleburg`schen Rentkammer: Mit einem Holzlaster konnten die verkohlten Baumstämme auseinandergezogen werden, um auch letzte Glutnester noch effektiv ablöschen zu können.
LAISA. Zu einem Brand einer Gartenhütte und zum Brand eines Wohnhauses wurden am Dienstagnachmittag Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Notarzt nach Laisa alarmiert. Da bei der Leitstelle mehrere Notrufe mit unterschiedlichen Angaben parallel eingingen, war man zunächst von zwei unterschiedlichen Einsatzorten ausgegangen. Tatsächlich handelte es sich um denselben Einsatz. In der Schulstraße war es zum Brand eines Schuppens, der als Seitenanbau an einem Mehrfamilienhaus stand, gekommen. Das Feuer hatte schnell auf das Wohnhaus übergegriffen.
Die Feuerwehren aus Laisa, Frohnhausen, Berghofen, Battenberg, Dodenau, sowie die Drehleiter aus Frankenberg, drei RTW, ein Notarzt, eine Polizeistreife aus Frankenberg und die Notfallseelsorge aus Frankenberg waren vor Ort im Einsatz.
Einsatzleiter Fabian Kulik erklärte, dass vier Trupps unter schwerem Atemschutz im Einsatz waren, um den Brand zu löschen. Anschließend wurde das Wohnhaus mit Lüftern vom Brandrauch befreit. Dennoch, so Kulik, seien vier Wohnungen nun nicht mehr bewohnbar. Eine Katze war im Brandrauch ums Leben gekommen, drei weitere konnten gerettet werden.
Die Hausbewohner wurden zunächst in einem benachbarten Geschäftsgebäude untergebracht und dort vom Rettungsdienst untersucht und von der Notfallseelsorge betreut. Bei sechs Menschen bestehe der Verdacht auf eine Rauchvergiftung, hieß es vor Ort. Die Feuerwehr musste aus dem brennenden Schuppen unter anderem eine Gasflasche bergen, die bereits deutlich angekokelt war. Mitten auf der Straße stand außerdem ein Grill. Ob der mit dem Brandgeschehen direkt zu tun hatte, ist noch unklar. Während des Einsates waren Teile der Schulstraße und umliegende Straßen gesperrt. Zur Höhe des entstandenen Sachschadens liegen noch keine Angaben vor.
LAIBACH. Mit dem Rettungshubschrauber „Christoph Dortmund“ musste am Samstag ein 19-jähriger Motorradfahrer aus Datteln in ein Krankenhaus geflogen werden. Zuvor waren er und sein 29 Jahre alter Begleiter auf der L717 zwischen Diedenshausen und dem Laibach verunglückt.
Beide Motorradfahrer waren von Diedenshausen in Richtung Bad Berleburg unterwegs und hintereinander gefahren. Der 29-jährige kam kurz nach dem Abzweig Winterbach in einer Linkskurve von der Fahrbahn ab und durchfuhr einen Grünstreifen am linken Fahrbahnrand, ehe er stürzte. Glücklicherweise blieb dieser Fahrer dabei unverletzt. Der nachfolgende 19-jährige hatte weniger Glück. Er leitete nach dem Sturz seines Vordermannes eine Vollbremsung ein und landete im angrenzenden Kahlschlaggebiet. Dabei verletzte der junge Mann sich schwer. Nach der Erstversorgung vor Ort und der Rettung aus dem unwegsamen Gelände durch den DRK Rettungsdienst und den Notarzt aus Bad Berleburg, sowie der Feuerwehr Diedenshausen wurde der Mann mit einem Rettungshubschrauber aus Dortmund in eine Klinik geflogen. Während der Rettungsarbeiten wurde die L717 im Bereich der Unfallstelle voll gesperrt. Es entstand ein Sachschaden von insgesamt 10.000 Euro.
WINTERBERG/NEUASTENBERG. Großeinsatz für die Feuerwehren, Rettungsdienst Medelon, Notarzt Winterberg und die Polizei Winterberg am späten Ostersonntagabend. Zunächst wurden die Kräfte zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person auf die B 236 in Richtung Neuastenberg alarmiert. Dort war ein Pkw, vermutlich aus Richtung Neuastenberg kommend, von der Fahrbahn abgekommen und in einen Graben geraten. Nach kurzer Zeit kamen die Einsatzkräfte an der Unfallstelle im Bereich eines Parkplatzes an. Die Fahrerin des verunglückten Fahrzeuges trafen sie jedoch nicht mehr an.
Vor Ort waren mehrere Passanten, die als Ersthelfer an der Unfallstelle vorbeigekommen waren. Sie hatten mit der augenscheinlich unverletzten Frau gesprochen und den Notruf abgesetzt. Zunächst hatte die Frau das Auto aufgrund der Schieflage nicht verlassen können. „Wir haben der Dame gesagt, dass wir Hilfe alarmiert haben. Sie beteuerte sofort, dass sie keine Polizei an der Einsatzstelle benötigt. Als sie aber merkte, dass die Polizei tatsächlich alarmiert war und zur Einsatzstelle kommt, flüchtete die Frau“, erklärte einer der Ersthelfer vor Ort. Sie sei über die Leitplanke geklettert und in ein Waldgebiet geflüchtet, berichtete der Mann. Auch beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte sei die Frau weiter davon gerannt und war schließlich in dem weitläufigen Waldstück nicht mehr auffindbar.
Die Feuerwehren Winterberg und Niedersfeld, die ursprünglich zum Verkehrsunfall alarmiert wurden, setzten zur Unterstützung der Polizei eine Drohne mit Wärmebildkamera ein, um nach der flüchtigen Frau zu suchen. Mehrere Fußtrupps der Feuerwehren machten sich auf den Weg in das unwegsame Gelände, großräumig leuchteten die Kameraden den Bereich aus. Zwischenzeitlich waren weitere Löschgruppen aus Altastenberg, Langewiese und Neuastenberg zur Suche nachalarmiert worden. Die Polizei forderte ihrerseits den bei der Polizeifliegerstaffel NRW stationierten Polizeihubschrauber „Hummel 5“ aus Düsseldorf an. Die Polizeibeamten sollten die Suche aus der Luft mit Suchscheinwerfer, Nachtsichtgeräten und Wärmebildkamera unterstützen. Die B 236 wurde kurz nach dem Abzweig Altastenberg bis zum Abzweig Lenneplätze für die Suchmaßnahmen voll gesperrt. Während des Einsatzes war auch Notfallseelsorger Andre Falke vor Ort. „Bei bestimmten Einsatzstichworten wird automatisch ein PSNV-Erkunder mit alarmiert, der sich die Einsatzstelle aus Sicht eines Notfallseelsorgers anschaut und dann bei Bedarf weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel die Anforderung weiterer Notfallseelsorger, übernimmt“, erklärte er vor Ort. PSNV steht dabei für Psychosoziale Notfallversorgung. Die gegebenenfalls notwendige Betreuung traumatisierter Menschen richtet sich dabei sowohl an direkt vom Ereignis betroffene Menschen, wie auch an Unfallzeugen und nicht zuletzt die vor Ort eingesetzten Einsatzkräfte.
Auch nach mehrstündiger Suche konnte die Frau nicht aufgefunden werden. Warum sie nicht wollte, dass die Polizei zur Einsatzstelle kommt, und sie dann flüchtete, dazu gab es von offizieller Seite keine Angaben. Passanten vor Ort berichteten davon, dass die Frau bereits mehrfach unter Drogen Auto gefahren war und erst seit kurzer Zeit in einem Winterberger Ortsteil lebt. Dies wurde aber von offizieller Seite nicht bestätigt.
Das verunfallte Fahrzeug der Dame wurde von einem Abschleppunternehmen aus der Böschung geborgen und abgeschleppt. Bis dahin war es von einem HLF der Feuerwehr gegen Abrutschen gesichert worden. Augenscheinlich sind an dem Fahrzeug bei dem Unfall keine Schäden entstanden.
Anmerkung der Redaktion: Die Personen, die auf den Fotos und Filmaufnahmen mit der Notfallseelsorge zu sehen sind, sind nicht am Unfall beteiligt. Sie sind Ersthelfer und haben den Notruf abgesetzt. Sie wurden vor den Aufnahmen gefragt und waren damit einverstanden. Ein herzliches Dankeschön dafür und auch für die Zivilcourage anzuhalten und bei dem Unfall Hilfe anzubieten, sowie auch für die netten Gespräche zwischen den Aufnahmen.