Matthias Böhl

Matthias Böhl

Dienstag, 02 Dezember 2025 11:39

Pkw prallt frontal gegen Telefonmast

HÜTTENTAL. Ein schwerer Verkehrsunfall endete am Dienstagmorgen gegen 07:15 Uhr glücklicherweise glimpflich und der Fahrer eines Pkw blieb nahezu unverletzt. Zuvor war der Ford des jungen Mann außer Kontrolle geraten und gegen einen Telefonamsten geprallt. Der Mast brach daraufhin ein und die Leitungen hingen über dem Auto und der Straße. Da der Mann im Auto selbst Feuerwehrmann war, wusste er genau, mit der Situation umzugehen. Da ihm demnächst nicht klar war, ob es sich um Stromleitungen oder Telefonleitungen handelt, blieb der Mann im Auto sitzen und stieg nicht aus, um einen möglichen Stromschlag zu vermeiden. Als klar war, dass es sich um Telefonleitungen handelt, konnte der Mann sein Auto selbstständig verlassen. Er wurde vom DRK Rettungsdienst aus Bad Berleburg untersucht und konnte nahezu unverletzt vor Ort verbleiben. Die Feuerwehr war aufgrund der möglichen Strombeteiligung mit alarmiert worden, brauchte vor Ort aber kaum tätig zu werden. Die Kameraden schoben das Fahrzeug von der Straße in einen Feldweg und sicherten die Unfallstelle während der Rettungsarbeiten ab.

Wie die Polizei abschließend mitteilte, war der Mann aus Richtung Laibach kommend in Richtung Arfelder Berg unterwegs und kam am Haingraben in einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab, wo er mit der Front in den Holzmast prallte. Das Fahrzeug wurde schwer beschädigt, war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden.

BROMSKIRCHEN. In Bromskirchen musste die Feuerwehr am Mittwochmittag wegen Gasgeruch im Bereich der Sauerlandstraße ausrücken. An mehreren Stellen sei ein gasähnlicher Geruch wahrzunehmen gewesen, hieß es. Die Feuerwehren aus Bromskirchen und Somplar, sowie der ELW Allendorf mit Gasmessgerät rückten nach Bromskirchen aus. Auch der Energieversorger EWF kam zur Einsatzstelle. An sämtlichen Kanaleinlässen, Kellern und in den Nebenstraßen führten die Einsatzkräfte Messungen durch, hatten aber keine Feststellungen. „Der Energieversorger ist noch einmal mit einem speziellen Messgerät alle Stellen durchgegangen, aber auch dort gab es keine Feststellungen“, berichtete Einsatzleiter Christian Henkel-Strieder. Auch eine Arbeitsstelle an einer Gaseinrichtung in einer Firma außerhalb des Ortszentrums wurde überprüft. „Die Arbeiten dort waren in Ordnung und es gab auch dort keine Feststellungen“, erklärte Christian Henkel-Strieder. Somit war der Einsatz für die 24 Einsatzkräfte, die sich teils bereits vorsorglich mit Atemschutz ausgerüstet hatten, nach einiger Zeit wieder beendet.

Dienstag, 14 Oktober 2025 21:44

Hackschnitzelhaufen brennt

BIRKELBACH. Vermutlich durch Selbstentzündung war es am Dienstagmorgen um kurz nach zehn zu einem Brand bei einer Hackschnitzelfirma in Birkelbach gekommen. In einer offenen Halle hatten sich mehrere Kubik Hackschnitzelhaufen entzündet. Wie Einsatzleiter Michael Dellori vor Ort mitteilte, war Mitarbeitern der Firma eine Hitzentwicklung in der Halle aufgefallen. Daraufhin habe man die Hackschnitzelhaufen auseinander gezogen, aber bereits schwarze Brandnester im Inneren bemerkt.

Die Feuerwehren aus Birkelbach, Womelsdorf, Birkefehl und Schameder, sowie der Einsatzleitwagen und die Drehleiter aus Erndtebrück und ein Rettungswagen der DRK Rettungswache Womelsdorf wurden zum „Feuer 4“ nach Birkelbach alarmiert. Unter schwerem Atemschutz positionierte die Feuerwehr einen Angriffstrupp mit Löschbereitschaft vor der entsprechenden Halle. Die eigentlichen Löscharbeiten erfolgten allerdings im Freien, abseits der Halle. Mit einem Radlader wurden die kokelnden Hackschnitzel auf den Hof der Firma gefahren und dort mit von einem Angriffstrupp unter Atemschutz abgelöscht. „Wenn der Radlader die Hackschnitzel in der Halle auflädt und Luft dazu kommt, kann es zu einer Entflammung kommen. Deshalb haben wir den Trupp vor der Halle positioniert“, erklärte Einsatzleiter Michael Dellori.

Um genügend Löschwasser vor Ort zu haben, wurde mit dem Unimog der Löschgruppe Schameder eine Wasserentnahme aus der Eder eingerichtet, von wo aus das Löschwasser direkt zu den übrigen Einsatzfahrzeugen und der Einsatzstelle gefördert wurde. Der Bahnverkehr war durch den Brand nicht beeinträchtigt, im Bereich der Landstraße kam es zu stockendem Verkehr, aber keinen größeren Behinderungen. Für die Feuerwehr Birkefehl war es ein besonderer Einsatz: „Gestern Abend wir das neue Fahrzeug fertig eingeräumt und hier hat es heute seinen ersten Einsatz“, berichteten die Birkefehler Kameraden vor Ort.

Im Laufe des Mittags konnte der Einsatz immer weiter zurückgebaut werden. Zur Höhe des entstandenen Sachschadens konnten noch keine Angaben gemacht werden.

Sonntag, 12 Oktober 2025 11:07

Notfalleinsatz am Rothaarsteig

ALBRECHTSPLATZ. Schneller Einsatz am Samstagmittag für Feuerwehr und DRK Rettungsdienst. Auf einem Wanderweg am Rothaarsteig, nahe der Friedensquelle, war es zu einem medizinischen Notfall mit einem Wanderer gekommen. Die Wandergruppe, mit der der Mann unterwegs war, hatte am Mittag einen Notruf abgesetzt. Daraufhin wurden neben dem Rettungswagen der DRK Wache Bad Berleburg auch die Feuerwehren aus Bad Berleburg und Schüllar-Wemlighausen alarmiert. „Das ist ein übliches Vorgehen, wegen der möglichen Unwegbarkeit des Geländes. Da kann die Feuerwehr mit ihren Fahrzeugen einen Notfallort gegebenenfalls besser erreichen und den Rettungsdienst so unterstützen“, erklärte Feuerwehreinsatzleiter Florian Kroh, selbst Disponent in der Kreisleitstelle Siegen-Wittgenstein. Nachdem der Rettungswagen den Patienten ohne Probleme erreicht hatte, war der Einsatz der Feuerwehr eigentlich nicht mehr von Nöten und doch war es gut, dass die Kameraden da waren. Die Löschgruppe Schüllar-Wemlighausen hatte den Notfallort von der Friedensquelle aus angesteuert, während das MLF aus Bad Berleburg einen Weg weiter in Richtung Patient gefahren ist. „Es war zunächst nicht klar, aus welcher Richtung man den Notfallort besser erreichen kann. So war man von beiden Seiten angerückt“, erklärte Florian Kroh. Nach der Versorgung des Patienten durch den Rettungsdienst zahlte sich der Einsatz der Feuerwehr nochmals aus: Torben Adler ist sowohl im Löschzug aktiv, als auch beruflich als Ranger bei Wald und Holz NRW genau in diesem Gebiet täglich im Einsatz. „So konnte unser Kamerad den Rettungswagen begleiten und mit seiner Ortskenntnis über schonende Wege wieder auf die befestigte Straße lotsen, weil ein Drehen vor Ort nicht möglich war“, berichtet Florian Kroh. Anschließend wurde der Patient in ein Siegener Krankenhaus gebracht.

Sonntag, 05 Oktober 2025 20:03

Feuerwehr rettet Hausbewohner

BAD BERLEBURG. Bei einem Einsatz haben Feuerwehrleute aus Bad Berleburg einem Hausbewohner das Leben gerettet. In der Wohnung des Mannes war es zu einer starken Verrauchung gekommen und der Mann konnte seine Wohnung anschließend nicht mehr selbstständig verlassen. Die Feuerwehr rammte die Tür auf und konnte unter schwerem Atemschutz den Mann auf dem Sofa liegend vorfinden und umgehend nach draußen bringen, um ihn an den DRK Rettungsdienst aus Bad Berleburg zu übergeben. 

Die Wohnung war verraucht, weil mehrere Pfannen und Kochtöpfe mit Essen auf dem Herd standen und das Essen dabei völlig verbrannt war - der Bewohner war offensichtlich eingeschlafen. Nachdem der Mann gerettet und die Kochtöpfe ins Freie gebracht worden waren, beschränkte sich die Aufgabe der Feuerwehren auf das Lüften der Wohnung. Im Einsatz waren hierzu rund 45 Feuerwehrleute aus Bad Berleburg und Schüllar-Wemlighausen, sowie der DRK Rettungsdienst aus Bad Berleburg und ein Streifenwagen der Bad Berleburger Polizeiwache. 

Die Ederstraße blieb während des Feuerwehreinsatzes voll gesperrt.  

WITTGENSTEIN. Gleich zwei neue, hochmoderne Einsatzfahrzeuge stellte der DRK Rettungsdienst Siegen-Wittgenstein in der letzten Woche in Wittgenstein in Dienst. Sowohl in Bad Laasphe, als auch in Bad Berleburg kommen seit letzter Woche Notarzteinsatzfahrzeuge der neuesten Generation zum Einsatz. Insgesamt hat der Kreis Siegen-Wittgenstein, als Träger des Rettungsdienstes acht dieser Fahrzeuge angeschafft und an den DRK Rettungsdienst übergeben, zwei davon kommen nun in Wittgenstein zum Einsatz.

Wie der Name schon verrät, bringen die neuen Fahrzeuge den Notarzt an die Einsatzstelle. Für einen Patiententransport sind sie nicht vorgesehen – und doch bringen sie viele Vorteile für Rettungsteams und Patienten mit sich. So verfügen die Mercedes Vito, die übrigens das erste Mal überhaupt Van-Klassen im DRK Rettungsdienst Siegen-Wittgenstein verkörpern, verfügen über Allradantrieb, um auch im waldreichen Gebiet des Wittgensteiner Landes schnell zum Einsatzort kommen zu können. Die Sondersignalanlage verfügt über drei verschiedene Einsatzhörner, die für jede Verkehrssituation geeignet sind und die Fahrzeuge schon von weitem hörbar machen. Hinzu kommt eine optisch sehr auffällige Blaulichtanlage mit eingebauten Frontblitzern im Kühlergrill und der Stoßstange, um auch optisch sofort die volle Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer zu erlangen, und eine Einsatzfahrt und Einsatzstelle maximal sicher zu machen. An der Einsatzstelle haben die Einsatzkräfte die Möglichkeit, von ihrem Fahrzeug aus das gesamte Umfeld auszuleuchten.

Auch medizinisch gibt es einige Neuerungen, die den Notfalleinsatz noch mehr optimieren. So verfügen die Fahrzeuge über eine Reanimationshilfe der neuesten Generation der Firma Zoll. Mit diesem Brett können Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand durch ein Gurtband und eine bereits voreingestellte Druckfrequenz automatisch reanimiert werden, währen die Einsatzkräfte andere wichtige Dinge, wie beispielsweise die Rettung aus unwegsamem Gelände, oder einen Transport zum Fahrzeug, trotz Reanimation erledigen können. Ferner wurden die Notarzteinsatzfahrzeuge nun auch mit Spritzenpumpen ausgestattet, die ein Medikament in einer vorgegebenen Dosierung permanent abgeben, um beispielsweise eine Narkose, oder einen nötigen Blutdruck kontinuierlich aufrecht erhalten zu können. Diese so genannten Perfusoren waren bisher nur im Rettungswagen vorhanden. Der große Heckraum bietet ausreichend Platz für die notfallmedizinische Ausrüstung, wie EKG/Defibrillator, Beatmungsgerät, Absaugpumpe, Kindernotfalltasche und Notfallrucksäcke, ohne das Fahrzeug zu überfüllen. So rundet ein großflächiger Innenraum mit einem Schranksystem, Wärmefach und Kühlfach für Medikamente, eine große Arbeitsfläche und ein weiterer Sitzplatz für Auszubildende, oder weiteres Fachpersonal das Fahrzeugkonzept der Ausbaufirma Wiethmarsche Ambulanzsysteme ab. Ein einzelnes dieser rund 240 PS starken Fahrzeuge kostet rund 125.000 Euro, hinzu kommt die notfallmedizinische Ausrüstung.

BAD WILDUNGEN. Sechs neue Luftretter der Bergwacht Hessen sind nun einsatzbereit und können ab sofort allein verantwortlich mit dem Hubschrauber zu Windenrettungen ausgeflogen werden. Viele weitere haben ihr jährlich erforderliches Windentraining erfolgreich absolviert. Trainingsintensive Tage im Wildunger Land, die sich einmal mehr gelohnt haben.

Bereits seit vielen Jahren verfügt die Bergwacht Hessen über eine Vielzahl an sogenannten ARS, Air Rescue Specialists. Die Frauen und Männer rüsten sich im Notfall mit Gurtzeug, Schutzausrüstung und Luftrettungs-Bergesäcken oder Evakuierungsdreiecken aus und werden mit Hubschraubern an Orten, die für den regulären Rettungsdienst nur sehr schwer oder gar nicht erreichbar sind, abgewincht, um Patienten zu versorgen und anschließend mittels Windenrettung in den Hubschrauber aufgewincht und ausgeflogen. Ihr Einsatz kann sowohl in unwegsamem Gelände erfolgen, das mit Fahrzeugen nicht erreichbar ist, aber auch in großen Höhen oder Tiefen, ebenso bei Hochwasserlagen. So haben die Teams der Bergwacht Hessen in Kooperation mit der Landes- und Bundespolizei bei der Flutkatastrophe im Ahrtal vielen Menschen das Leben gerettet.

Um im Einsatzfall immer routiniert vorgehen zu können und damit das nötige Wissen immer wieder abgerufen und trainiert werden kann, sind regelmäßige Trainings unabdingbar. So muss jeder ARS jedes Jahr mindestens eine Windenübung unter verschiedenen Voraussetzungen durchführen, um seine „Lizenz“ aufrechtzuerhalten. Dabei erfolgen Rettungen liegend im Bergesack, bei dem die ARS zunächst zum Patienten abgewincht werden, diesen dann notfallmedizinisch versorgen und ihn anschließend in einem Bergesack lagern, der dann mit der Winde aufgewincht werden kann. Dabei ist immer ein Retter an der Seite des Patienten, der dafür sorgt, dass der Winchvorgang und das anschließende Absetzen reibungslos und in enger Abstimmung mit dem Windenoperator des Hubschraubers verläuft.

Je nach Hubschraubermuster erfolgt der Flug mit Außenlast, wo der Retter und der Bergesack an der Kufe anliegen, oder als Transport, bei dem Retter und Bergesack in der Maschine untergebracht sind. Eine weitere Möglichkeit der Rettung erfolgt mit dem sogenannten Evakuierungsdreieck, das man sich bildlich wie eine große Windel vorstellen kann. Darin wird der zu Rettende fixiert und gemeinsam mit seinem Retter in sitzender Position in den Hubschrauber verbracht. Dieses Verfahren findet zum Beispiel bei Hochwasserlagen Anwendung, wo die Menschen oft unverletzt sind.

Um die Übung und das Training genau dieser Verfahren, sowie die Kommunikation im Team gemeinsam mit den Hubschrauberbesatzungen, ging es seit Mitte der letzten Woche in Braunau bei Bad Wildungen. Seit Donnerstag waren die Luftretter der Bergwacht Hessen, die Besatzungen der Polizeifliegerstaffel Hessen und am Freitag auch erstmals die Besatzung des SAR-Kommandos aus Nörvenich in Braunau zu Gast, um Windenrettungsverfahren zu trainieren. Dabei hatten die Frauen und Männer der Bergwacht Bad Wildungen verschiedene Standorte rund um Braunau ausgesucht, an denen Verletztendarsteller positioniert wurden, um mit Windenverfahren gerettet zu werden. Um für alle Beteiligten einen hohen Trainingseffekt zu haben, gab es für die jeweiligen Teams realitätsnahe Einsatzszenarien mit Koordinaten, sodass die Einsatzstelle gesucht und das geeignete Rettungsverfahren genau abgestimmt werden mussten.

Neben der Landespolizei und dem SAR-Kommando trainieren auch die Besatzungen der Bundespolizei Fliegerstaffel Fuldatal regelmäßig mit der hessischen Bergwacht. In diesem Zusammenhang war Gerd Windhausen, dem technischen Leiter der Bergwacht Hessen, ein großes Dankeschön an alle an den Übungen Beteiligten wichtig. Ebenso richtete er einen großen Dank an die Anwohner und einen Landwirt seiner Wildunger Heimat, die vier Tage lang Fluglärm mitbekamen oder im Vorfeld eine große Wiese mähten und während der Übung als Landebasis zur Verfügung stellten.

WINTERBERG. Beim routinemäßigen Windentraining des Dortmunder Intensivtransporthubschraubers „Christoph Dortmund“, den Höhenrettern der Berufsfeuerwehr Dortmund und der DRK Bergwacht Winterberg war am Samstag Bundeskanzler Friedrich Merz zu Gast und nahm an einem Übungsdurchgang teil, um sich über die Möglichkeiten der Luftrettung mit der Rettungswinde zu informieren.

Bereits in den Tagen zuvor hatten Polizei, BKA und Sicherheitsdienste den Besuch des Kanzlers vorbereitet und am Samstagmorgen nur einen kleinen Kreis auf das Gelände rund um den Bremberg gelassen, wo die Windenübung stattfand. Polizeihunde untersuchten die Ausrüstung von Rettungskräften und Fotografen, wer keine Berechtigung hatte, erhielt keinen Zutritt, das Gelände war von der Polizei und Spezialkräften abgesichert. Zusätzlich zum trainierenden Rettungshubschrauber war ein Polizeihubschrauber in der Luft, der das Gelände und die Veranstaltung überwachte. Gegen kurz vor zehn traf der Bundeskanzler mit einem Sonderfahrzeug in einer Eskorte an der Bergrettungswache ein. Dort wurde er vom Bundesarzt der Bergwacht, Professor Dr. Volker Lischke, dem Vorstand der DRF Luftrettung, Dr. Krystian Pracz und dem stellvertretenden Leiter der Feuerwehr Dortmund, Oliver Nestler, begrüßt. Von der DRF Luftrettung erhielt der Kanzler eine Pilotenjacke, die auch mit seinem Namensschild versehen worden war.

Am Hubschrauber informierte sich der Kanzler zunächst bei Pilot Markus Sandmann, Stationsleiter in Dortmund, Notfallsanitäter Patrick Postelt und weiteren Rettungskräften über die Einsatzmöglichkeiten des Hubschraubers und der Winde, bevor er im Cockpit neben Pilot Markus Sandmann Platz nahm und sich über die technischen Daten der Maschine und den Flugbetrieb informierte. Nach der Einweisung in die Maschine wurde der Kanzler zunächst zum Erkundungsflug des Geländes mitgenommen: In Form eines Zirkels hatten die Luftretter gemeinsam mit Luftrettern der Bergwacht an unterschiedlichen Positionen verschiedene Windenaufgaben zu bewältigen, die sich die Besatzungen zunächst immer einmal aus der Luft anschauen müssen. Im Anschluss landete der Hubschrauber erneut, um Personal und Material aufzunehmen und dem Bundeskanzler nun einen Sitz in der Kabine anbieten zu können, um die Übung von dort hautnah zu verfolgen.

Im Anschluss an die Übung fand ein Gespräch zwischen Friedrich Merz und Dr. Krystian Pracz, Professor Dr. Lischke, Dr. Fritz Baur, Präsident des DRK Landesverbandes Westfalen-Lippe und weiteren Vertretern von DRF Luftrettung und Deutschem Roten Kreuz, was für die Bergwacht zuständig ist, statt. In dem Gespräch ging es vor allem um die Anforderungen im Einsatz, die derzeitige Struktur der Notfallrettung, die nötige Finanzierung und vor allem auch um die Zusammenarbeit aller Organisationen im Rettungswesen. Dr. Lischke regte dabei an, auch die Helfer aller Hilfsorganisationen, auch der Bergwachten, mit den Einsatzkräften der Feuerwehren und des THW gleichzustellen. Dr. Krystian Pracz von der DRF Luftrettung unterstrich, dass man in der Lage sei, Nacht- und Instrumentenflugverfahren durchzuführen und es nun am Gesetzgeber liege, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Bundeskanzler Merz bedankte sich ausdrücklich bei allen an der Rettung beteiligten Einsatzkräften, vor allem aber den vielen Ehrenamtlichen Helfern: "Ich will mich bei denjenigen, die die Luftrettung durchführen, herzlich bedanken, aber auch bei denjenigen, die Hand in Hand mit der Luftrettung arbeiten. Das ist das Deutsche Rote Kreuz, das sind alle weiteren Hilfsorganisationen, das sind aber auch die Bundeswehr, das Land Nordrhein-Westfalen und die Polizei. Hier zeigt sich Deutschland von seiner allerbesten Seite. Wir setzen dabei Standards. Es gibt wahrscheinlich kein zweites Land auf der Welt, das dies so umfassend und tiefgreifend, das dies so gut macht wie Deutschland. Darauf können wir nicht nur ein bisschen stolz sein, sondern das will ich als Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland einmal mit Dank an diejenigen zurückgeben, die diese Arbeit leisten", so Merz abschließend. 

 

WINTERBERG. Ein schwerer Verkehrsunfall, ein Mensch ist ums Leben gekommen. Er war nicht alleine unterwegs, viele andere Menschen haben den Unfall beobachtet, ein Bus mit Fahrgästen war daran beteiligt, alle mussten mit ansehen, was geschieht. Das sind nicht alltägliche, schwer traumatisierende Eindrücke, die einen Menschen sofort aus dem Gleichgewicht bringen, auch, wenn er das Glück hatte körperlich unverletzt geblieben zu sein.

Wenige Augenblicke nach dem verheerenden Unfall wird die Rettungskette in Gang gesetzt. Es ist davon auszugehen, dass ein Mensch eingeklemmt ist. Dass einer der am Unfall Beteiligten diesen Aufprall nicht überleben wird, weiß zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Alles zu tun, damit die Verletzten den Unfall überleben und schnellstmöglich versorgt und in Krankenhäuser gebracht werden können, eine Brandentstehung am Unfallort zu verhindern, den Verkehr abzuleiten und eingeklemmte Personen zu befreien – dafür rücken Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei nun aus. Mit diesen Aufgaben haben die Kräfte vor Ort, gerade in der ersten Phase eines Einsatzes, mehr als genug zu tun.

Winterbergs stellvertretender Wehrleiter Klaus Greve erinnert sich an einen anderen Einsatz: „Wir kamen ziemlich als Erstes an, da waren drei Autos beteiligt. Verletzte Menschen lagen mitten auf der Straße, oder waren in Autos eingeklemmt und brauchten dringend unsere Hilfe. Und das muss man mal erleben, an denen vorbei zu laufen, die einen anschauen, weil sie mit dem eben Erlebten nicht zurecht kommen, aber unverletzt geblieben sind und man keine Zeit hat, ihnen zu helfen“.

Diese Erfahrungen und Eindrücke haben zu intensiven Gesprächen der Notfallseelsorge HSK und der Feuerwehr Winterberg geführt und nach einem Motorradunfall mit tödlichem Ausgang und einem weiteren schweren Unfall mit mehreren verletzten Kindern dazu geführt, dass ein Konzept erarbeitet wurde, nachdem ein Erkunder der Notfallseelsorge bei gewissen Einsatzanlässen, bei denen mit schwer Verletzten oder Toten zu rechnen ist, automatisch mit alarmiert wird und sofort mit zur Einsatzstelle fährt. Um nachvollziehen zu können, welche seelsorgerischen Kräfte welche Aufgaben haben, ist zunächst eine kleine Erklärung notwendig. Die Kräfte arbeiten alle in der PSNV, das steht für Psychosoziale Notfallversorgung. Hier wird noch einmal differenziert: Es gibt Kräfte, die für belastete und traumatisierte Einsatzkräfte da sind, das sind Mitarbeiter der PSU (psychosoziale Unterstützung) Teams. Diese übernehmen den Bereich PSNV-E, wobei das E für Einsatzkräfte steht. Die Notfallseelsorge HSK arbeitet parallel zum PSU Team und ist für traumatisierte Betroffene da, also jene Menschen, die direkt an einem Unfall oder einer Notlage beteiligt sind. Als selbst Betroffene, als Ersthelfer, oder als Zeugen. Diesen Bereich kürzt man mit PSNV-B ab, wobei das B für Betroffene steht. Einer dieser PSNV-B Kräfte ist Notfallseelsorger Andre Falke, selbst in der Feuerwehr Winterberg aktiv. Er ist einer von derzeit vier PSNV-B Kräften, die seit Ende 2024 im Rahmen eines Pilotprojektes bei gewissen Einsatzlagen automatisch alarmiert werden. „Es kommt immer nur ein Erkunder zur Einsatzstelle. Der meldet sich dann beim jeweiligen Einsatzleiter an und schaut sich dann nach Absprache die Einsatzstelle aus Sicht eines Notfallseelsorgers an“, erklärt Andre Falke. Eine Vorgehensweise, die bei den Verantwortlichen der Feuerwehr Winterberg auf großes Echo stößt: „Wir haben ja in der ersten Phase überhaupt keine Zeit, auf so etwas zu achten und manchmal wird der Part Seelsorge dann auch unbewusst komplett vergessen“, erklärt Klaus Greve. Nach seiner Erkundung der Einsatzstelle geht der Notfallseelsorger nach einer Art Ampelprinzip vor, erklärt Andre Falke vom Leitungsteam der Notfallseelsorge im HSK.: „Grün, dann ist kein Bedarf einer seelsorgerischen Betreuung, Gelb kann der Erkunder durch ein Gespräch vor Ort selbst abdecken und bei Rot wird es nach Rücksprache mit der Einsatzleitung eine bedarfsgerechte Alarmierung geben“, erklärt er. Dann können sowohl weitere PSNV-B Kräfte für Betroffene, als auch PSNV-E Kräfte für Einsatzkräfte nachalarmiert werden. „Diese Aufgabe haben wir ja dann gar nicht mehr. Das nimmt uns vor Ort immens viel Arbeit weg, so dass wir Zeit für andere Dinge haben“, unterstreichen Tim Braun und Patrick Wahle, Einheitsführer im Löschzug Winterberg. Patrick Wahle war es, der nach zwei sehr schweren Unfällen, bei denen er Einsatzleiter war – einem Einsatz mit einem getöteten Motorradfahrer unter Beteiligung eines Linienbusses und bei einem Verkehrsunfall mit mehreren verletzten Kindern – ganz intensive Gespräche forcierte, um den PSNV Erkunder in der Feuerwehr Winterberg fest zu etablieren. Um als PSNV-Erkunder an den Einsatzstellen tätig zu werden, sind einige Qualifikationen unabdingbar: „Der Erkunder muss bei der Feuerwehr oder im Rettungsdienst tätig sein und muss zwingend wissen, wie man sich an einer Einsatzstelle verhält und wo Gefahren sind“, macht Andre Falke deutlich. Natürlich können Notfallseelsorger auch bei kleineren Einsätzen, bei denen sie nicht automatisch alarmiert werden, jederzeit von der Feuerwehr, dem Rettungsdienst, oder der Polizei angefordert werden. In Winterberg geschah dies beispielsweise bei einem Einsatz im Rahmen einer Reanimation, oder einer verletzten Person im Gleisbett.

Derzeit läuft die Etablierung des PSNV-Erkunders in Winterberg als Pilotprojekt. Nach der Berufsfeuerwehr Dortmund gibt es den PSNV-Erkunder nur noch bei der Feuerwehr Recklinghausen und in Winterberg. In der Umgebung von Recklinghausen befinden sich derzeit zwei ähnliche Projekte im Aufbau.

Wie ist die Resonanz in Winterberg ? „Seitdem wir seit Weihnachten 2024 das Pilotprojekt betreuen, kam es bereits zu sieben Alarmierungen, alle Beteiligten sind hochzufrieden und alle Einsätze konnten erfolgreich bearbeitet werden“, resümiert Andre Falke, dessen Kollegen aus dem Leitungsteam das Projekt sehr mit unterstützen. Im nächsten Jahr ist die Ausbildung weiterer Notfallseelsorger aus den Reihen der Feuerwehreinheiten und des Rettungsdienstes geplant, um das Team weiter zu verstärken und keine körperlich unverletzt gebliebenen Menschen in Ausnahmesituationen zu vergessen, oder versehentlich weg zu schicken. Mit der Feuerwehr in Arnsberg gibt es im Hochsauerlandkreis bereits ein weiteres, identisches System für solche Einsatzlagen.

Dienstag, 19 August 2025 15:34

Schwangere Frau nach Unfall ins Krankenhaus

BERGHAUSEN. Hoher Sachschaden entstand am Dienstagmittag bei einem Verkehrsunfall in der Berghäuser Ortsdurchfahrt. Eine schwangere Frau musste vorsorglich in ein Krankenhaus gefahren werden, ein Fahrzeug wurde schwer beschädigt und musste geborgen und abgeschleppt werden, ein weiteres konnte noch bis zu einer Werkstatt fahren. Der Unfall ereignete sich auf der Berghäuser Straße, in Höhe einer Bäckerei. Wie die Polizei mitteilte, waren drei Autos von der Berghäuser Ortsmitte in Richtung Raumland unterwegs. Das erste Auto wollte dann nach links auf ein Tankstellengelände abbiegen, musste aber zunächst anhalten. Ein BMW-Fahrer hielt noch an, eine nachfolgende Frau mit einem Kleinbus erkannte die Situation allerdings zu spät und fuhr dann auf den BMW auf.

Da der BMW über eine Anhängerkupplung verfügte, verkeilte sich der VW Bus darin und konnte zunächst nicht mehr vom BMW getrennt werden. Ein Abschleppwagen mit Kran musste anrücken, um den Bus anzuheben und abschleppen zu können. Da sich der BMW dann beim Versuch, den Bus anzuheben jedoch immer mit anhob, wurde noch ein Trecker aus der Nachbarschaft zur Hilfe gezogen, womit es dann gelang, die Unfallfahrzeuge voneinander zu trennen. Der Fahrer des BMW blieb beim Unfall unverletzt. Die Fahrerin des VW Bus wurde zwar nicht verletzt, kam aber aufgrund der sehr fortgeschrittenen Schwangerschaft vorsorglich mit dem DRK Rettungsdienst ins Krankenhaus nach Bad Berleburg. Die genaue Schadenshöhe konnte noch nicht beziffert werden.

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