Schwerer Unfall: Pkw kracht in Strommast

Sonntag, 09. März 2025 16:54 geschrieben von  Matthias Böhl
Der Pkw wurde beim Aufprall auf den Strommast und dem Überschlag komplett zerstört. Der Pkw wurde beim Aufprall auf den Strommast und dem Überschlag komplett zerstört. Fotos: Matthias Böhl, 112-Magazin

HESSELBACH. Ein spektakulärer Verkehrsunfall ereignete sich am Sonntagnachmittag auf der K36 am Hesselbacher Ortseingang. Dabei geriet ein ortsfremder Mann mit einem Mietwagen nach rechts von der Fahrbahn ab, als er von Bad Laasphe kommend in Richtung Hesselbach unterwegs war. Der Audi fuhr in eine Böschung, schlug in einen Strommast ein, überschlug sich und drehte sich um 180 Grad. Dabei riss der Unfallwagen eine Stromleitung herunter, die dann auf dem Boden lag und den Einsatz der Kräfte vor Ort zunächst nur eingeschränkt zuließ. „Wir haben den Bereich zunächst abgesperrt und den Brandschutz sichergestellt. Dann müssen wir das Eintreffen des Energieversorgers abwarten, bevor wir am Unfallfahrzeug die Batterie abklemmen und weitere Maßnahmen ergreifen können“, erklärte Einsatzleiter Thomas Schnurbus vor Ort.

Der Pkw Fahrer konnte sich glücklicherweise aus seinem total zerstörten Fahrzeug befreien und wurde direkt vom DRK Rettungsdienst und dem Bad Laaspher Notarzt erstversorgt und anschließend in eine Dillenburger Klinik gebracht.

Mitarbeiter der Firma Westnetz stiegen einen Strommast hinauf und schalteten die Leitung stromlos, sodass die Einsatzkräfte im Anschluss am Unfallfahrzeug arbeiten konnten. Dafür war die Feuerwehr Bad Laasphe mit neun Kameraden angerückt. Neben der Sicherstellung des Brandschutzes und der weiträumigen Absperrung waren die Kameraden für das Abklemmen der Batterie zuständig und konnten bei der Bergung behilflich sein. Die Polizei konnte sich nach dem Einsatz des Energieversorgers zudem einen genaueren Überblick über die Spurenlage an der Unfallstelle und am Fahrzeug verschaffen. Den Schaden gibt die Polizei mit rund 25.000 Euro an.

Für Unverständnis sorgte bei den Einsatzkräften ein Passant aus Hesselbach, der Fotos vom Unfallfahrzeug mit seinem Handy machte und diese noch in der Anfangsphase des laufenden Einsatzes in einer öffentlichen Gruppe in sozialen Medien veröffentlichte. Wenn es noch im laufenden Einsatz zu solchen Veröffentlichungen kommt, besteht stets die Gefahr, dass Angehörige des Verunfallten durch diese sozialen Medien vom Unfall eines Angehörigen erfahren und nicht, wie vorgesehen, von der Polizei fürsorglich mit allen notwendigen Informationen versorgt werden. Dies bereitet nicht nur den Einsatzkräften vor Ort enorme Schwierigkeiten, sondern bringt auch die Angehörigen und Freunde in eine gefährliche Situation, in der sie beispielsweise versuchen, in einer Panikreaktion die Einsatzstelle schnellstmöglich zu erreichen und sich und andere dadurch in Gefahr bringen und möglicherweise die noch laufenden Rettungsarbeiten vor Ort stören, wenn auch unbewusst. In schlimmeren Fällen, was für alle Beteiligten eine enorme Ausnahmesituation bedeutet, erfahren Angehörige durch solche Veröffentlichungen vom Tod eines nahen Menschen, bevor die Polizei die Möglichkeit hatte, die Benachrichtigungen entsprechend durchzuführen. Die Einsatzkräfte bitten daher eindringlich darum, nicht ungefragt Fotos von laufenden Einsätzen zu veröffentlichen, sondern eine Verbreitung in den Medien nach Freigabe durch die Polizei abzuwarten.

 

Zuletzt bearbeitet am Montag, 10. März 2025 08:36

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