Dachstuhlbrand in Oberndorf

Samstag, 24. Mai 2025 23:15 geschrieben von  Matthias Böhl
Dichter Qualm dringt aus dem Dachstuhl des Wohnhauses in Oberndorf. Dichter Qualm dringt aus dem Dachstuhl des Wohnhauses in Oberndorf. Fotos: Matthias Böhl, 112-Magazin

OBERNDORF. Dem umsichtigen Handeln von Nachbarn und dem schnellen und effektiven Eingreifen der Feuerwehr ist es zu verdanken, dass ein Dachstuhlbrand in Oberndorf am Samstagabend trotz aller Tragik relativ „glimpflich“ ausging. Sechs Menschen die in Gefahr waren konnten das brennende Gebäude rechtzeitig verlassen, eine große Anzahl an Haustieren konnte durch Hausbewohner oder die Feuerwehr gerettet werden und der Feuerwehr gelang es ein Übergreifen der Flammen auf ein unmittelbar angrenzendes, weiteres Wohnhaus zu verhindern.

„Ich war im Keller und hörte ein merkwürdiges Geräusch und bin nach draußen gegangen, um nachzuschauen, was da los ist“, berichtet ein Nachbar. Als der Mann vor seiner Haustür stand, war er verwundert über einen Rolladen, der vor ihm auf dem Boden lag. „Ich war verdutzt und fragte mich, wo das jetzt her kommt. Und dann sah ich es oben am Dach brennen“, erinnert der Anwohner der Oberndorfer Straße sich. „Ich bin sofort zu den Leuten gegangen und habe Sturm geklingelt. Die wussten noch gar nicht, dass der Dachstuhl brennt“, berichtet der Mann. Die Hausbewohner haben dann noch viele Tiere aus dem Haus in Sicherheit gebracht, die Feuerwehr war sofort alarmiert worden. Nach kurzer Zeit trafen die Einsatzkräfte vor Ort ein. Zu diesem Zeitpunkt qualmte der Dachstuhl bereits sehr stark, kurze Zeit später durchschlugen Flammen auf de Rückseite des Gebäudes das Dach. Ein Nachbar blickt in großer Sorge auf sein Wohnhaus, das in unmittelbarer Nähe zum Brandhaus steht und dem die Flammen bedrohlich nahe kommen. Doch die Feuerwehrleute schaffen es: Die Flammen greifen nicht auf das Haus des Nachbarn über.

Von mehreren Seiten im Außenangriff, von hinten von vorne und von der Giebelseite führen die Kameraden einen Löschangriff durch. Zusätzlich kommt die Drehleiter aus Erndtebrück zum Einsatz, weitere Kräfte führen einen Innenangriff unter schwerem Atemschutz durch. „Wir haben zwei Abschnitte zur Brandbekämpfung gebildet“, erklärt Dirk Höbener. Er war der Einsatzleiter vor Ort. Gemeinsam mit seinen Kameraden war er kurz zuvor zur in Birkelbach zur Feier des 50 jährigen Bestehens des Kreisfeuerwehrverbandes Siegen-Wittgenstein. Dennoch waren die Einheiten sehr schnell in Oberndorf vor Ort. „Wir waren hier am Einsatzort mit 52 Feuerwehrkräften, 21 waren zur Sicherstellung des Grundschutzes im Feuerwehrhaus Banfe“, berichtete Dirk Höbener. Neben den Einsatzkräften der Feuerwehr waren zwei Rettungswagen der DRK Rettungswache Bad Laasphe, der Bad Laaspher Notarzt, einen ehrenamtlicher DRK Rettungswagen aus Bad Laasphe, ein Rettungswagen der DRK Rettungswache Erndtebrück, mehrere Streifenwagen der Polizei, das Ordnungsamt, ein Energieversorgungsunternehmen und ein Tierarzt vor Ort im Einsatz. „Es gab hier wohl eine Tierzucht im Haus, aber die Tiere wurden wohl zum Großteil schon durch die Bewohner gerettet“, erklärte Dirk Höbener.

Nach etwas mehr als einer Stunde haben die Feuerwehrleute das Feuer im Dachstuhl gelöscht, ein Übergreifen auf den Rest des Wohnhauses und das Nachbargebäudes haben die Kameraden verhindert. Zum Ende des Einsatzes wurden durch die Feuerwehrleute weitere Tiere aus dem Haus gerettet. Für ein Kaninchen mit Verbrennungen an den Ohren wurde ein Tierarzt angefordert.

Acht Rettungsdienstmitarbeiter und eine Notärztin mussten sechs Bewohner untersuchen, die möglicherweise den dichten Brandrauch eingeatmet hatten. Eine Frau war zudem noch hoch schwanger. Das Ordnungsamt kümmerte sich um eine Unterkunft für die Menschen, deren Wohnung bei dem Brand unbewohnbar geworden war. Nach Abschluss der Löscharbeiten rückten die meisten Kräfte wieder ein. Ein Teil blieb vor Ort, um Nachlöscharbeiten durchzuführen.

Zur genauen Schadenshöhe und zur Brandursache konnten noch keine Angaben gemacht werden.

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