SCHÜLLAR. Schwerer Verkehrsunfall auf der B 480 bei Schüllar. Vier Menschen sind am Freitagabend gegen 22:20 Uhr verunglückt. Eines der Fahrzeuge hatte zunächst über einen E-Call einen Notruf abgesetzt, die Leitstelle konnte jedoch keinen Kontakt zu den Pkw Insassen aufnehmen. Einer der Verletzten war zunächst nicht ansprechbar, andere hatten das Unfallfahrzeug verlassen.
Da war es ein Segen, dass nur wenige Minuten nach dem heftigen Aufprall ein Jäger von seinem Ansitz an der Unfallstelle vorbei kam, der auch selbst Feuerwehrmann ist. Sofort kümmerte sich der Mann um den verletzten Fahrer des Ford und sprach mit ihm. Dies konnte der Disponent der Leitstelle durch das E-Call-System hören und so konnte der Feuerwehrmann eine detaillierte Rückmeldung über die ersten Eindrücke vor Ort geben. Von der Leitstelle wurden zwar direkt nach Eingang des E-Calls schon Kräfte entsandt, so konnte aber noch mal detailliert Rückmeldung gegeben und weitere Kräfte alarmiert werden. Insgesamt waren zwei Fahrzeuge auf der B 480 kollidiert, vier Menschen mussten versorgt werden.
Wie die Polizei erklärte, hatte eines der beiden Fahrzeuge, der blaue Ford, aus völlig unklaren Gründen quer auf der Fahrbahn gestanden. In dem Ford saßen drei Männer. Ein aus Richtung Bad Berleburg kommender Fahrer eines Opel-Kleinbusses erkannte den quer stehenden Ford nicht und prallte ungebremst in dessen linke Seite. Dabei drehte der Ford sich mehrmals und kam später auf der Gegenfahrbahn in Fahrtrichtung Winterberg zum Stehen. Der Opel-Bus drehte sich ebenfalls und kam einige Meter weiter total zerstört quer zur Fahrbahn zum Stehen. Der Fahrer des Kleinbus blieb glücklicherweise unverletzt und konnte vor Ort verbleiben. Nicht so viel Glück hatte der Fahrer des Ford: Der 39-jährige wurde schwer verletzt und mit dem Rettungshubschrauber „Christoph Gießen“ in die Marburger Uniklinik geflogen. Die Feuerwehren aus Schüllar-Wemlighausen und Bad Berleburg hatten mit einem Lichtmast vom Fahrzeug aus und mit mobilen Masten die direkt neben der Unfallstelle liegende Wiese für die Landung ausgeleuchtet.
Zwei weitere Mitfahrer im Ford erlitten laut Polizei ebenfalls schwere Verletzungen und wurden ins Bad Berleburger Krankenhaus eingeliefert.
Aufgrund der Vielzahl der Verletzten kam neben dem regionalen Rettungsdienst auch der Organisatorische Leiter Rettungsdienst zum Einsatz, der dann für die Koordinierung der rettungsdienstlichen Maßnahmen, sowie die Zuweisung der Patienten in die Krankenhäuser zuständig ist. Außerdem hält er nach, welcher Patient wohin gebracht wurde. Da der Organisatorische Leiter eine entsprechend weite Anfahrt hatte, mussten diese Aufgaben zunächst von einem Notfallsanitäter der DRK Rettungswache Bad Berleburg übernommen werden. Da war es ein Glücksfall, dass dieser Notfallsanitäter, in der Freizeit auch Feuerwehrmann, erst vor wenigen Wochen selbst eine Ausbildung zum Organisatorischen Leiter Rettungsdienst absolviert hatte und den rettungsdienstlichen Abschnitt der Einsatzstelle so hervorragend organisierte.
Im Einsatz waren neben dem Rettungswagen und Notarzt der DRK Wache Bad Berleburg auch der Notarzt aus Bad Laasphe, der Rettungswagen aus Womelsdorf und ein weiterer Rettungswagen aus Winterberg im Einsatz. Die Polizei war mit zwei Streifenwagen vor Ort, um die Unfallspuren zu sichern. Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten blieb die B 480 mehrere Stunden lang voll gesperrt. Den Schaden beziffert die Polizei mit rund 50.000 Euro.