BAD LAASPHE. Am 11. November 2025 konnten 24 Feuerwehrkräfte aus Bad Berleburg, Bad Laasphe, Kreuztal und Hilchenbach erfolgreich ihre Atemschutzgeräteträgerprüfung ablegen. Unter der Aufsicht des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Dirk Höbener wurden die Teilnehmenden anhand der Feuerwehrdienstvorschrift 7 in einem schriftlichen Leistungsnachweis geprüft.
Bereits am 3. November startete die 39-stündige Ausbildung, die von Carsten Diehl (Feuerwehr Bad Laasphe) und Peer Grund (Feuerwehr Bad Berleburg) geleitet wurde. Unterstützt wurden sie von Ausbildern aus den drei Wittgensteiner Kommunen.
Der Fokus lag neben der Vermittlung theoretischer Grundlagen insbesondere auf der praktischen Gewöhnung an den Einsatz unter umluftunabhängigem Atemschutz. Die Teilnehmenden übten intensiv das Arbeiten unter Atemschutzgeräten. Diese Praxisphasen stießen auf große Zustimmung, forderten aber auch die körperlichen Grenzen der Feuerwehrleute heraus.
Aufgaben und Belastungen eines Atemschutzgeräteträgers
Die Aufgaben eines Atemschutzgeräteträgers gehören zu den anspruchsvollsten und gefährlichsten im Feuerwehrdienst. In brennenden Gebäuden, verqualmten Räumen oder bei Einsätzen mit gefährlichen Stoffen sind Atemschutzgeräteträger oft die Ersten, die direkt an den Ort des Geschehens vordringen. Zu ihren Aufgaben zählen unter anderem die Brandbekämpfung, die Rettung von Personen sowie die Suche nach Brandherden.
Dabei sind sie hohen körperlichen Belastungen ausgesetzt: Die Ausrüstung wiegt nicht nur über 20 Kilogramm, sondern die Arbeit unter Atemschutz erfordert zusätzlich eine hohe körperliche Fitness und mentale Stärke. Die begrenzte Luftversorgung von etwa 20 bis 30 Minuten sowie extreme Temperaturen, schlechte Sicht und Stresssituationen erhöhen die Herausforderungen erheblich. In manchen Fällen müssen unter Zeitdruck lebenswichtige Entscheidungen getroffen werden, während die eigenen Sicherheitsgrenzen stets im Blick behalten werden müssen.
Die Ausbildung bereitete die Teilnehmenden gezielt auf diese Anforderungen vor. „Es geht nicht nur darum, technische Fähigkeiten zu erlernen, sondern auch ein gesundes Risikobewusstsein zu entwickeln“, betonte das Ausbilderteam. „Nur wer die Gefahren richtig einschätzen kann, schützt sich und andere wirksam.“
Erfolgreiche Ausbildung und weitere Schritte
Zum Ausbilderteam gehörten Nick Eggert, Matthias Schmidt, Alexander Schmeck und Alexander Moszicke (Feuerwehr Bad Berleburg) sowie Sascha Gerhardt, Mirko Gessner, Jens Laßmann und Dennis Keller (Feuerwehr Bad Laasphe).
Der erfolgreiche Abschluss des Lehrgangs markiert jedoch nur den Anfang für die neuen Atemschutzgeräteträger. In den kommenden Einsätzen werden sie unter der Anleitung erfahrener Trupp- und Gruppenführer ihre Fähigkeiten weiter vertiefen und ihren wichtigen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung leisten.
Teilnehmerliste
| Nachname | Vorname | Feuerwehr der Stadt/Gemeinde |
|---|---|---|
| Bald | Ben Mattheo | Stadt Hilchenbach |
| Zielinski | Daniel | Stadt Hilchenbach |
| Schäfer | Meike | Stadt Bad Laasphe |
| Wille | Benedikt | Stadt Bad Laasphe |
| Krämer | Luca | Stadt Bad Berleburg |
| Dreisbach | Chris | Stadt Bad Berleburg |
| Thielen | Björn | Stadt Bad Berleburg |
| Röser | Lena | Stadt Bad Berleburg |
| Wieland | Oliver | Stadt Bad Berleburg |
| Zacharias | Janis | Stadt Bad Berleburg |
| Riedesel | Luis | Stadt Bad Berleburg |
| Bald | Milo | Stadt Bad Berleburg |
| Althaus | Maximilian | Stadt Bad Berleburg |
| Alberich | Maurice | Stadt Bad Berleburg |
| Menn | Oliver | Stadt Bad Berleburg |
| Wied | Fynn-Leon | Stadt Bad Berleburg |
| Wegner | Rouven-Eike | Stadt Bad Berleburg |
| Schmeck | Sarah-Lena | Stadt Bad Berleburg |
| Schuppener | Miriam | Stadt Bad Berleburg |
| Althaus | Sascha | Stadt Bad Berleburg |
| Hüttwohl | Marc | Stadt Kreuztal |
| Länder | Danilo | Stadt Bad Laasphe |
| Homrighausen | Matthis | Stadt Bad Berleburg |
| Dickel | Johannes | Stadt Bad Berleburg |
KASSEL. Patientenveranstaltung mit Experten des Klinikum Kassel am 24. November.
Wenn alle konservativen Behandlungsmöglichkeiten für Schmerzen im Knie ausgereizt sind und die Beschwerden weiterhin die Lebensqualität einschränken, kann ein künstliches Kniegelenk eine Option sein. Doch ein solcher Schritt will immer wohl überlegt sein. Daher bietet die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am 24. November von 16 bis 17 Uhr auf der Konferenzebene (Haus E, Eingangsgebäude, Ebene 8) des Klinikum Kassel eine Patientenveranstaltung an, in der über das künstliche Kniegelenk informiert wird.
Die Referenten sind Prof. Dr. med. Clemens Dumont, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie, Dr. med. Thomas Sürig, Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Spezielle Unfallchirurgie und Durchgangsarzt, sowie Nina Albert, Physiotherapeutin am Reha-Zentrum Klinikum Kassel. Sie berichten über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und klären die häufigsten Fragen zum künstlichen Kniegelenk.
Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht notwendig.
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BAD WILDUNGEN. Am Mittwoch, den 26. November, informiert Dr. med. Dimitrios Skambas, Chefarzt der Urologie, im Rahmen der Gesundheitsakademie über den Einsatz der Robotik in der Urologie. Die Veranstaltung findet von 18 bis 19.30 Uhr im Eventroom der Asklepios Kliniken in der Langemarckstraße 2, neben der Asklepios Fachklinik Fürstenhof, statt.
Die Robotik hat die operative Urologie in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Dank der hochpräzisen Technik können Operationen mit einer bisher unerreichten Genauigkeit und Flexibilität durchgeführt werden. Besonders bei komplexen Operationen – etwa an Prostata, Niere oder Harnblase – ermöglicht das Roboter-Operationssystem „Da Vinci®“ eine sehr schonende Behandlung. „Patienten profitieren von geringerem Blutverlust, weniger Schmerzen, kürzeren Krankenhausaufenthalten und einer schnelleren Genesung“, so Dr. Skambas, Chefarzt der Urologie und Ärztlicher Direktor der Asklepios Kliniken Bad Wildungen.
An diesem Abend gibt der Experte einen umfassenden Einblick über aktuelle Entwicklungen der robotergestützten Chirurgie in der Urologie. Er erläutert, wie moderne Systeme im Klinikalltag eingesetzt werden und welche Ergebnisse damit erreicht werden können. Der Vortrag ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
KORBACH. Ein lautstarker Streit mit seiner Lebensgefährtin wurde gestern Abend (19. November) einem mit mehreren Haftbefehlen gesuchten 38-jährigen Mann zum Verhängnis.
Gegen 19.50 Uhr teilte ein Anrufer der Polizei Korbach mit, dass sich aktuell im Bereich der Medebacher Landstraße in Korbach ein Mann und eine Frau lautstark streiten, wobei der Mann auch beleidigend geworden sein soll.
Nur kurz nach dem Anruf konnte die Polizei das Pärchen in Höhe des Busparkplatzes Hauerstadion in der Medebacher Landstraße antreffen. Beide standen offensichtlich unter Alkoholeinfluss. Die Polizeibeamten konnten das streitbare Pärchen trennen und beruhigen. Bei einer Befragung gab die Frau an, dass man in einer Beziehung sei und gestritten habe. Es sei aber zu keinen körperlichen Übergriffen gekommen. Wegen möglicher Beleidigungen wollte die Frau auch keine Anzeige erstatten.
Aktuell lag zwar keine Straftat vor, der 38-Jährige wurde dennoch festgenommen.
Eine anschließende Überprüfung hatte ergeben, dass der Mann mit mehreren Haftbefehlen, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, gesucht wurde. Der 38-Jährige befindet sich nun in einer Justizvollzugsanstalt. (ots/r)
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HÖVELHOF. Nach einer Nötigung zum Nachteil eines 16-jährigen Mädchens, die sich bereits am Dienstag, 7. Oktober, in Hövelhof ereignete, sucht die Polizei einen älteren Mann. Dieser war der Jugendlichen zu Hilfe geeilt.
Die 16-Jährige war gegen 21 Uhr mit einem E-Scooter in der Unterführung zwischen den Straßen „Allee“ und „Zur Post“ unterwegs. Dort kamen ihr drei junge Männer im Alter zwischen 18 und 20 Jahren entgegen. Da sie keinen Platz machten, musste das Mädchen absteigen. Einer der drei Männer habe ihr dann an den Hals gegriffen und die Jugendliche gegen eine Wand gedrückt, während ein anderer Mann aus der Gruppe ihre Hand gestreichelt habe.
Das Mädchen schrie, weshalb ein älterer Mann auf das Geschehen aufmerksam wurde und die Männer ansprach. Diese seien daraufhin weggelaufen. Sie sollen deutsch gesprochen haben. Aufgrund der Dunkelheit konnte die 16-Jährige keine weiteren Details zu ihrem Aussehen geben.
Den älteren Mann beschrieb sie als etwa 60 Jahre alt. Er hatte einen bräunlichen oder grauen Bart und sprach ebenfalls deutsch. Dazu trug er eine Arbeitshose und einen beigen beziehungsweise hellen Hoodie.
Die Polizei bittet Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu der Nötigung geben können, und besonders den Mann, welcher der 16-Jährigen zu Hilfe geeilt ist, sich unter der Telefonnummer 05251/306-0 zu melden. (ots/r)
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KORBACH. Wie die Kriminalpolizei gegenüber 112-Magazin mitteilt, wurden der Polizei in den vergangenen Tagen einige wenige Fälle gemeldet, bei denen der Verdacht auf illegale Spendensammlungen bestand – hauptsächlich auf Parkplätzen von Supermärkten.
Tipps der Polizei vor Spendenbetrug
Wer mit einem Beitrag gemeinnützige Projekte und Organisationen unterstützt, wünscht sich, dass die Spende auch wirksam wird. Wer die Hinweise der Polizei beachtet, kann richtig spenden und sich vor Betrug schützen.
Beim Spenden gilt, was in vielen Lebensbereichen richtig ist:
Übergeben Sie Geld nie an unbekannte Personen. Setzen Sie beim Spenden auf Einrichtungen und Organisationen, die Sie persönlich kennen.
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen – weder beim Spenden noch in anderen Situationen. Sie müssen forsches oder gar bedrohliches Verhalten, z. B. durch Spendensammler an der Haustür, nicht tolerieren. Informieren Sie bei aggressivem Vorgehen die Polizei unter der Telefonnummer 110.
Besonders emotionale Appelle und angstmachende Botschaften seitens der Spendeneintreiber sollten Sie misstrauisch machen. Solches Verhalten ist typisch für unseriöse Organisationen.
Betrügerisches Verhalten bei Haus- und Straßensammlungen kann im Wege der Strafverfolgung sanktioniert werden. Gegen Sammlungen, die gegen die öffentliche Sicherheit und Ordnung verstoßen, kann nach Polizeirecht eingeschritten werden.
Weitere Hinweise
Auskünfte und Bewertungen zu spenden suchenden Organisationen gibt das „Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen“ (DZI), 14195 Berlin, Bernadottestraße 94. Das DZI dokumentiert in seinem Archiv zahlreiche Spendenorganisationen des sozialen, insbesondere des humanitär-karitativen Bereichs. Auf der Internetseite des DZI findet man ausführliche Informationen zum Thema „Spendensammlungen“.
Weitere Informationsmöglichkeiten bietet auch der „Deutsche Spendenrat e. V.“.
Die Durchführung von Sammlungen bedarf in Hessen keiner Erlaubnis (Quelle: https://verwaltungsportal.hessen.de/leistung?leistung_id=L100001_8968671).
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FRANKENBERG. Auf der L 3073 zwischen Frankenberg und Röddenauer Kreisel kam es zu einem Zusammenstoß mit drei beteiligten Fahrzeugen.
Nach ersten Erkenntnissen, wie die Polizei gegenüber 112-Magazin berichtete, geriet ein 22 Jahre alter Fahrer eines schwarzen Audi A5 von Frankenberg kommend vermutlich aus Unachtsamkeit in einer leichten Linkskurve auf die Gegenfahrbahn, als er am 20. November gegen 7.10 Uhr unterwegs war. Im weiteren Verlauf des Einsatzes ergab sich der Verdacht auf Alkoholkonsum. In diesem Bereich näherte sich aus Richtung Battenberg eine 61 Jahre alte Fahrerin eines weißen VW-Transporters.
Beim Versuch, auszuweichen, kam es dennoch zu einer Kollision beider Fahrzeuge. Hinter der Transporterin befand sich ein 44 Jahre alter Mann aus Korbach mit einem schwarzen Audi A6, der nach dem ersten Zusammenprall auf den VW-Transporter auffuhr.
Alle drei Beteiligten erlitten leichte Verletzungen und wurden vom Rettungsdienst versorgt. Zwei Rettungswagen sowie ein Notarzt waren im Einsatz. Die Feuerwehr Frankenberg und Röddenau sicherte die Unfallstelle, streute ausgelaufene Betriebsmittel ab und unterstützte die Polizei bei Absperrmaßnahmen. Hessen Mobil reinigte im Anschluss die Fahrbahn und stellte Warnbeschilderungen auf.
Auf rund 70.000 Euro wird der Gesamtsachschaden geschätzt. Die Firma AVAS übernahm die Bergung und das Abschleppen aller drei nicht mehr fahrbereiten Fahrzeuge.
Während der Arbeiten blieb die L 3073 bis zum Einsatzende voll gesperrt.
KASSEL. Die Beamten der EG 3 der Regionalen Ermittlungsgruppe und des Kommissariats 35 der Kasseler Kripo suchen die Eigentümer von mutmaßlichem Diebesgut und wenden sich hierbei mit Fotos an die Öffentlichkeit.
Die Gegenstände waren bei zwei mit richterlichem Beschluss durchgeführten Wohnungsdurchsuchungen in Verfahren wegen Einbruchdiebstahls und Kfz-Diebstahls gegen zwei Männer im Alter von 35 und 37 Jahren Anfang August 2025 in der Kasseler Südstadt sowie im Stadtteil Rothenditmold gefunden worden.
Da die Armbanduhren, der Spielautomat sowie weitere Gegenstände nicht mit dem Durchsuchungsverfahren im Zusammenhang stehen, aber der Verdacht besteht, dass sie aus Straftaten stammen könnten, stellten die Beamten die Dinge sicher.
Angaben zur Herkunft der Gegenstände machten die beiden hinreichend polizeibekannten Männer, von denen einer inzwischen in Untersuchungshaft sitzt, nicht. Da die Dinge bei den Ermittlungen auch keiner Straftat zugeordnet werden konnten, sucht die Polizei nun den rechtmäßigen Eigentümer oder Zeugen, die Angaben zur Herkunft machen können.
Es handelt sich um sieben Armbanduhren verschiedener Hersteller, einen kleinen Tresor, einen Spielautomaten, eine Kassette und ein Album mit rund 900 Ein- und Zwei-Pfennig-Stücken sowie einen Dacia-Schlüssel.
Weitere Infos und alle Fotos finden Sie auf der Internetseite der Polizei Hessen unter https://t1p.de/tlkwf
Hinweise werden beim Polizeipräsidium Nordhessen unter der Telefonnummer 0561-9100 entgegengenommen.
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FRANKENBERG. Im November ruft die Deutsche Herzstiftung regelmäßig zu den Herzwochen auf, um das Auge der Öffentlichkeit auf das Thema Herzgesundheit zu lenken. „Gesunde Gefäße – gesundes Herz: Den Herzinfarkt vermeiden“, heißt das diesjährige Motto.
Wir haben ein Interview mit Herrn Yaseen Omar, Facharzt für Kardiologie und Chefarzt der Zentralen Notaufnahme, sowie Herrn Privatdozent Dr. med. Matthias Klingele, Chefarzt der Inneren Medizin am Kreiskrankenhaus Frankenberg, geführt. Wir nehmen uns der speziellen Fragestellung zum Thema Herzinfarkt und Herzgesundheit bei Frauen an. Die Deutsche Herzstiftung gibt hierzu folgende Einführung.
Herzerkrankungen sind bei beiden Geschlechtern der häufigste Grund für Krankenhauseinweisungen und vorzeitigen Tod. Frauen haben jedoch einen hormonellen Schutz, der das Auftreten dieser Erkrankungen bei ihnen um etwa zehn Jahre nach hinten verlagert. Die koronare Herzkrankheit ist mit 51.000 Sterbefällen (2023) die häufigste Problematik. Ein Drittel dieser Todesfälle geht auf einen Herzinfarkt zurück. Obwohl Frauen prinzipiell eine fast fünf Jahre höhere Lebenserwartung haben, sind ihre Chancen, einen Herzinfarkt zu überleben, geringer.
„Geschlechtsspezifische Unterschiede bei Frauen wie hormonelle Veränderungen in der Menopause, während oder nach der Schwangerschaft sowie häufiger nicht eindeutige Herzinfarkt-Symptome sind von enormer Bedeutung für das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder einer Komplikation bei Frauen. Das Wissen um diese Unterschiede kann von kritischer Bedeutung für ihre Lebensqualität und Lebenserwartung sein“, betont die Kardiologin Prof. Dr. Christiane Tiefenbacher, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung. (Gefahr durch Herzinfarkt: Wie sich Frauen schützen, Pressemitteilung der Deutschen Herzstiftung, Frankfurt, 23.10.205)
Herr Omar, wie häufig sehen Sie in der Notaufnahme Patienten, die mit dem Verdacht auf einen Herzinfarkt eingeliefert werden? Und wie ist das Geschlechterverhältnis bei der Verdachtsdiagnose?
In unserer Zentralen Notaufnahme werden jährlich rund 16.000 Patientinnen und Patienten behandelt. Etwa 5–6 % davon – also rund 800 bis 1.000 Fälle pro Jahr – werden mit dem Verdacht auf einen akuten Herzinfarkt eingeliefert. Das Geschlechterverhältnis zeigt ein weiterhin deutliches Überwiegen männlicher Patienten: Etwa zwei Drittel sind Männer, ein Drittel Frauen.
Sehen Sie häufig Frauen mit unklarer Symptomatik in der Notaufnahme, bei denen erst hier der Verdacht auf einen Herzinfarkt gestellt wird? Wenn ja: Woran liegt das?
Ja, das sehen wir tatsächlich häufig. Gerade bei Frauen äußert sich ein Herzinfarkt oft mit untypischen Beschwerden – zum Beispiel Atemnot, Oberbauchdruck, Übelkeit, Erschöpfung oder Rückenschmerzen, statt der klassischen, stechenden Brustschmerzen. Diese Symptome werden im Alltag häufig anderen Ursachen zugeschrieben, etwa Magenproblemen, Stress oder Kreislaufschwäche. Dadurch suchen viele Patientinnen später ärztliche Hilfe auf, und der Verdacht auf einen Herzinfarkt wird oft erst in der Notaufnahme gestellt – zum Beispiel nach einem auffälligen EKG oder erhöhten Troponinwerten. Ein weiterer Faktor ist, dass Frauen im Durchschnitt älter sind und mehr Begleiterkrankungen haben, was die Symptomatik zusätzlich verschleiern kann.
Das zeigt, wie wichtig es ist, bei unklaren Symptomen auch an einen Herzinfarkt zu denken – unabhängig vom Geschlecht. In unserer Notaufnahme achten wir deshalb gezielt auf diese „leisen“ Warnzeichen und haben diagnostische Abläufe etabliert, um gerade bei Frauen keine Zeit zu verlieren.
Gibt es in der Notaufnahme denn auch Unterschiede in der Diagnostik und Behandlung von Frauen und Männern mit Verdacht auf Herzinfarkt?
Grundsätzlich gelten bei Verdacht auf Herzinfarkt die gleichen diagnostischen und therapeutischen Standards für Frauen und Männer – insbesondere, wenn es um EKG, Troponinbestimmung, Sauerstoffgabe, Blutdruckstabilisierung und die rasche Entscheidung über Herzkatheter oder konservative Therapie geht. Trotzdem sehen wir in der Praxis geschlechtsspezifische Unterschiede: Bei Frauen sind die Symptome oft weniger typisch, und der Troponinanstieg kann verzögert oder geringer ausgeprägt sein. Deshalb ist es wichtig, wiederholte Troponinmessungen und eine engmaschige klinische Beurteilung vorzunehmen. Moderne, hochsensitive Troponintests helfen uns, auch subtile Verläufe früh zu erkennen.
In der Behandlung unterscheiden sich Frauen vor allem durch häufigeres höheres Alter, kleinere Koronargefäße und mehr Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes. Das erfordert oft individuell angepasste Therapiestrategien und eine besonders sorgfältige Medikamentenauswahl. Insgesamt achten wir in der Notaufnahme sehr bewusst auf diese Unterschiede. Ziel ist, dass jede Patientin und jeder Patient – unabhängig vom Geschlecht – dieselbe schnelle, präzise und leitliniengerechte Behandlung erhält.
Herr Dr. Klingele, Herzerkrankungen beschäftigen ja nicht nur die Notaufnahme. Können Sie uns etwas über die geschlechterspezifischen Unterschiede der Herzpatienten auf Ihrer Station sagen?
Frauen und Männer sind gleichermaßen von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems betroffen. Prinzipiell sind die Funktionsweise und der Aufbau des Herzens bei beiden Geschlechtern gleich. Das Herz eines Mannes ist etwas größer als das der Frau, weshalb es pro Herzschlag mehr Blut pumpt als das der Frau. Das Frauenherz gleicht dies durch eine höhere Anzahl von Schlägen pro Minute aus (Ruhepuls Mann: ca. 60/min, Frau: ca. 70/min).
Für Frauen und Männer gelten gleichermaßen die bekannten Risikofaktoren Rauchen, Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte, Übergewicht, Diabetes, Stress und mangelnde Bewegung. Vor der Menopause besteht eine gewisse Schutzfunktion der weiblichen Geschlechtshormone, da sie blutdrucksenkend wirken und die Gefäße elastisch halten. Frauenspezifische Risikofaktoren sind Schwangerschafts-Bluthochdruck oder Präeklampsie, aber auch eine frühe Menopause. Dies sind Risikofaktoren, im späteren Alter Bluthochdruck zu entwickeln, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden.
Was raten Sie Frauen auf medizinischer Ebene, um ihre Herz- und Gefäßgesundheit möglichst lange zu erhalten?
Die vorgenannten Risikofaktoren wie Rauchen oder Bewegungsmangel kann jeder in einem gewissen Umfang beeinflussen. Allerdings gibt es auch genetische Ursachen für Gefäßverkalkung, Bluthochdruck oder hohe Blutfettwerte. Daher können auch schlanke, sportliche Nichtraucherinnen diese entwickeln.
Eine Gefäßverkalkung, hohe Blutfette oder ein hoher Blutdruck rufen lange Zeit keine Symptome hervor. Daher sollten diese Faktoren mittels regelmäßiger Check-ups, beispielsweise beim Hausarzt, kontrolliert werden. Diese werden ab dem Alter von 35–40 Jahren empfohlen. Bei familiärer Vorbelastung für Herzerkrankungen kann darüber hinaus auch eine Untersuchung beim Kardiologen sinnvoll sein, um Unregelmäßigkeiten der Herzfunktion oder Durchblutungsstörungen früh erkennen zu können. Ist eine medikamentöse Unterstützung notwendig, kommt es auf die verlässliche Einnahme und regelmäßige Verlaufskontrolle an.
Und was kann Frau selbst in die Hand nehmen, um ihr Risiko zu senken?
Risikofaktoren, die Frau beeinflussen kann, sollte sie auch versuchen, positiv zu beeinflussen: Eine gesunde Lebensführung steht an oberster Stelle, um Herz und Gefäße zu schonen. Verzichten Sie auf Nikotin, trinken Sie Alkohol nur in Maßen, ernähren Sie sich abwechslungsreich und gesund, vermeiden Sie Übergewicht und bewegen Sie sich regelmäßig. Stress lässt sich im Alltag selten ganz vermeiden. Daher sind Strategien zur Stressbewältigung und zum Ausgleich sehr wichtig. Ob ein gutes Gespräch mit der Freundin, ein Waldspaziergang oder Yoga – jede Frau ist anders und kann ausprobieren, was sie am besten entspannt.
KASSEL. Zu einer körperlichen Auseinandersetzung kam es am Dienstag (18. November) gegen 20.45 Uhr am Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe.
Ein 30-jähriger Mann fragte einen Unbekannten, ob er seine Pfandflasche haben könnte. Als dieser das verneinte, soll der 30-Jährige den Unbekannten getreten haben und im Anschluss in ein Geschäft gegangen sein.
Der zuvor Getretene folgte ihm und versuchte offenbar, ein Foto von dem Deutschen zu fertigen.
Nun kam es zu Faustschlägen und Tritten auf beiden Seiten. Die Streithähne konnten durch unbekannte Zeugen voneinander getrennt werden.
Als die Streife der Bundespolizei eintraf, befand sich nur noch der 30-Jährige vor Ort.
Die Bundespolizeiinspektion Kassel hat die Ermittlungen aufgenommen und ein Strafverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet.
Wer Angaben zu dem Vorfall oder den beteiligten Personen machen kann, wird gebeten, sich bei der Bundespolizeiinspektion Kassel unter der Telefonnummer 0561/816160 zu melden.
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