Falsche Polizisten täuschen Frau bei Kaution

Freitag, 01. August 2025 07:51 geschrieben von  Michael Fränkel
Polizei Kassel ermittelt am 30. Juli 2025 nach einem Betrug am Florentiner Platz. Polizei Kassel ermittelt am 30. Juli 2025 nach einem Betrug am Florentiner Platz. Symbolbild: Michael Fränkel / 112-magazin.de

KASSEL. Betrüger erbeuteten mit einem Schockanruf Geld und Schmuck von einer Frau im Landkreis Kassel.

Am Mittwoch, 30. Juli, gegen 16.00 Uhr, meldeten sich die Täter auf dem Festnetzanschluss der Frau. Sie gaben sich als Angehörige der Kasseler Polizei aus und überzeugten die Angerufene durch geschickte Gesprächsführung, dass ihr Sohn einen Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang verursacht habe.

Nur durch die schnelle Zahlung einer Kaution in Bar könne sie die Gefängnisstrafe abwenden, die ihrem Sohn drohe. Die Täter setzten ihr Opfer so unter Druck, dass die unter Schock stehende Frau Bargeld und Schmuckstücke zusammensuchte und sich in die Kasseler Innenstadt begab, wo die Geldübergabe stattfinden sollte. Zwischen 17.30 und 17.45 Uhr wurde die Frau, den telefonischen Anweisungen der Täter folgend, vor ein Restaurant am Florentiner Platz gelotst, wo sie das Geld und den Schmuck an einen angeblichen Mitarbeiter des Amtsgerichts Kassel übergab. Als dieser nicht mit einer Quittung und ihrem vermeintlich festgenommenen Sohn zurückkehrte, flog der Betrug auf.

Die weiteren Ermittlungen werden von den Beamten der EG SÄM der Kasseler Kripo geführt. Der Sachschaden beträgt etwa 10000 Euro.

Zur Beschreibung der Täter liegen folgende Angaben vor:

  • Zwischen 35 und 40 Jahre alt.

  • Etwa 175 cm groß.

  • Gepflegtes Erscheinungsbild, kurze dunkle Haare, Vollbart.

  • Trug ein blaues Poloshirt mit kurzen Ärmeln und eine blaue Stoffhose.

Hinweise zu der Person bitte an die Polizei in Kassel unter der Telefonnummer 0561/9100. (ots/r)

Tipps zum Schutz vor Schockanrufen

Betrüger nutzen Schockanrufe, um ihre Opfer unter Druck zu setzen und Geld oder Wertgegenstände zu erbeuten. Mit gezielten Maßnahmen können Bürger sich vor solchen Anrufen schützen.

Vorsicht bei Anrufen

Anrufe von unbekannten Nummern, die behaupten, von Polizei oder Behörden zu sein, sollten sofort misstrauisch machen. Behörden fordern niemals Geld oder Wertsachen telefonisch an. Anrufer sollten nach ihrem Namen und der Dienststelle gefragt werden. Im Zweifel sollte die Polizei direkt unter einer bekannten Nummer, wie 110, kontaktiert werden.

Keine persönlichen Daten preisgeben

Betrüger versuchen oft, persönliche Informationen wie Adressen oder Bankdaten zu erfragen. Solche Angaben sollten niemals am Telefon weitergegeben werden. Familienmitglieder sollten vorab vereinbarte Codewörter nutzen, um echte Notfälle von Betrug zu unterscheiden.

Druck widerstehen

Schockanrufer setzen ihre Opfer durch dramatische Geschichten, wie Unfälle oder Festnahmen, unter Zeitdruck. Ruhe bewahren ist entscheidend. Anrufe sollten beendet und die Geschichte bei der genannten Person oder Behörde überprüft werden, bevor Handlungen erfolgen.

Technische Hilfsmittel nutzen

Ein Anrufbeantworter oder eine Anrufersperre für unbekannte Nummern kann helfen, verdächtige Anrufe zu filtern. Verdächtige Anrufe sollten der Polizei gemeldet werden, um andere zu schützen.

Zuletzt bearbeitet am Freitag, 01. August 2025 07:59

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