Rund 80 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Waldeck und dem Edertal, zwei Streifenwagenbesatzungen, vier RTW-Besatzungen und zwei Notärzte waren am Freitagabend (2. April 2021) an einem Einsatz beteiligt, um Menschenleben zu retten. Vier Personen wurden verletzt, eine Person musste mit hydraulischem Gerät aus einem Fahrzeug geschnitten werden.
Nach Angaben der Polizei war gegen 19 Uhr ein roter Golf 7, gesteuert von einem damals 21-jährigen Mann aus Baunatal, auf der Landesstraße 3086 von Hemfurth kommend in Richtung Nieder-Werbe unterwegs gewesen. Im Bereich der Tauchzone 2 geriet der Wagen ins Schleudern, kam nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte gegen eine geparkte, silbergraue Mercedes E-Klasse. Bei dem Aufprall wurde der Fahrer, ein 23-jähriger Mann aus Korbach, im Mercedes-Benz eingeklemmt. Die Beifahrerin (24), ebenfalls aus Korbach, konnte den Pkw zwar verlassen, später wurde aber klar, dass auch sie mit schweren Verletzungen zu kämpfen hatte.
Leichtere Verletzungen hatten sich der GTI-Fahrer und seine Beifahrerin aus Naumburg zugezogen, beide wurden mit Rettungswagen in ein Krankenhaus gefahren, konnten aber am Abend die Klinik bereits wieder verlassen. Dem Fahrer war vorgeworfen worden, gegen das Rechtsfahrgebot verstoßen zu haben, außerdem musste sich der damals 21-Jährige wegen nicht angepasster Geschwindigkeit und Driftens mit seinem Pkw im Straßenverkehr verantworten.
Auch ein Paar aus dem Raum Frankfurt am Main kam nicht ungeschoren davon. Der damals 36-jährige Besitzer eines Wohnmobils und seine Partnerin standen gerade in der Küche, als der Benz gegen die Seitenwand gedrückt wurde. Beide Personen kamen zwar zu Fall, blieben aber unverletzt. Der Sachschaden am Wohnmobil wurde auf 10.000 Euro geschätzt - auch deshalb, weil die linke Seitenwand laut Gutachter erneuert werden musste.
An dem fast neuen Golf entstand Sachschaden von 30.000 Euro, ein umgefahrenes Schild kostet 200 Euro und der Benz der Reihe S211 wird mit 8000 Euro bewertet. Somit ergab sich ein Gesamtsachschaden von 38.200 Euro.
80 Feuerwehrleute rückten aus
Laut Gemeindebrandinspektor Andreas Przewdzing kam die Alarmierung um 19.05 Uhr von der Leitstelle Waldeck-Frankenberg. Die Wehren aus Waldeck und Sachsenhausen, sowie die Erdertaler Wehren Edersee-Hemfurth und Bergheim-Giflitz, mit dem Stichwort "Ederseerandstraße, Tauchzone 2, eingeklemmte Person nach Verkehrsunfall" erreichte die 80 Feuerwehrleute zeitnah. Einsatzleiter Andreas Przewdzing ließ umgehend die Unfallstelle an der Landesstraße ausleuchten. In Absprache mit der Polizei musste die Straße gesperrt werden und konnte erst um 20.30 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Auf Anraten der Notärztin wurden die Türen des silbergrauen Benz abgetrennt und versucht, die eingeklemmte Person nach hinten schonend aus dem Fahrzeug zu retten. Als einfachere Lösung wurde dann das Dach des Pkws mit hydraulischem Gerät abgetrennt und der Patient der Notärztin übergeben.
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