FRANKENBERG. Am Donnerstagabend war es im Frankenberger Kreiskrankenhaus zu einem Brand gekommen, bei dem ein Mann ums Leben kam und mehrere Personen verletzt wurden. Der Brand wurde der Polizei am Donnerstagabend, gegen 18.40 Uhr gemeldet. Laut der Erstmeldung war das Feuer in einem Patientenzimmer der internistischen Station 3 ausgebrochen. Für einen Mann kam jede Hilfe zu spät, er verstarb in dem Zimmer. 13 Patienten, fünf Angestellte der Klinik und zwei Feuerwehrleute wurden, überwiegend durch das Einatmen von Rauch, leicht verletzt.
Die Polizei
führte erste Ermittlungen am Brandort noch am Donnerstagabend durch. Die Identität des verstorbenen Mannes und die Brandursache waren zunächst unklar. Die Polizei leitete, wie in Fällen von unklarer Todesart üblich, ein Todesermittlungsverfahren ein. Am Freitagmorgen folgten weitere Ermittlungen durch die Brandermittler der Kriminalpolizei Korbach und Brandsachverständige des Hessischen Landeskriminalamtes (HLKA). Auch ein Gerichtsmediziner des Instituts für Rechtsmedizin Gießen war vor Ort. Die Ermittlungen der Brandermittler am Tatort sind nun abgeschlossen, die Ergebnisse der Ermittlungen stehen jedoch noch aus. Weitere Untersuchungen, auch zur sicheren Feststellung der Identität des Verstorbenen, folgen Anfang nächster Woche. Auch die Höhe des Sachschadens, der durch den Brand verursacht wurde, kann noch nicht beziffert werden, so Polizeisprecherin Anika Heuschneider.
Die Feuerwehr
Frankenberg berichtet auf ihrer Internetseite, dass die Alarmierung am Freitag um 17.47 Uhr erfolgte. Bereits bei der Anfahrt zum Krankenhaus ließ die Leitstelle Waldeck-Frankenberg die höchste Alarmstufe (F3 Y) ausrufen. Daraufhin setzten sich die Feuerwehren Röddenau, Schreufa, Rodenbach, Geismar, Viermünden, Burgwald, Bad Wildungen, Gemünden und Korbach in Bewegung. Dazustießen der leitende Notarzt, der OLRD, Rettungsdienste, Betreuungszüge, die Bergwacht und das THW sowie eine Rettungshundestaffel.
Bei Ankunft zeigten sich dramatische Szenen: Menschen standen an den Fenstern der nahezu voll belegten Station und riefen um Hilfe, während dichter Rauch sich ausbreitete und angrenzende Etagen und Gebäudeteile erreichte. Erste Atemschutztrupps wurden zur Menschenrettung in das Gebäude geschickt, während die Drehleiter auf der Rückseite in Stellung gebracht wurde. Aufgrund der hohen Temperaturen konnten die Trupps teilweise nur kriechend vorgehen. Im rückwärtigen Bereich schlugen Flammen aus einem Fenster und drohten, sich weiter auszubreiten. Zur Unterstützung trafen Kräfte aus Battenberg, Burgwald, Gemünden, Bad Wildungen und Korbach ein, sodass die Rettung zahlreicher Personen durch tragbare Leitern, Drehleitern und Fluchthauben gelang. Parallel wurde ein Massenanfall von Verletzten ausgelöst und Rettungskräfte aus benachbarten Landkreisen wie Kassel, Gießen, Marburg, Werra-Meißner, Fulda und HSK rückten an. Insgesamt waren bis zu 12 Atemschutztrupps gleichzeitig im Einsatz, dabei wurden mehr als 63 Atemschutzgeräte veratmet und acht Drucklüfter eingesetzt. Eine Atemschutzsammelstelle wurde eingerichtet, während die Johanniter Kassel und das THW die Einsatzkräfte mit Essen und Getränken versorgten. Auch Bürgermeisterin Eckes und Kreisbeigeordneter Frese begleiteten den Einsatz vor Ort. Besonders beeindruckend war die Unterstützung durch zahlreiche Zivilpersonen. Besonders erwähnenswert war auch die Hilfsbereitschaft der Angestellten des Krankenhauses, die sich im Feierabend befanden. Ohne zu zögern, unterstützten Pfleger, Ärzte und weiteres Personal die Rettungsaktion. Insgesamt waren etwa 400 Personen im Einsatz.
Bereits am Donnerstag berichtete 112-magazin.de über den Brand im Kreiskrankenhaus Frankenberg.
Link: Feueralarm im Krankenhaus - Evakuierung läuft (31.11.2024 mit Fotos)