HAINA/FRANKENBERG. Ein Alleinunfall bei Römershausen (Haina) rief am späten Donnerstagabend die Feuerwehren aus Haina, Gemünden, Halgehausen und Römershausen auf den Plan - später wurden die Feuerwehr Frankenberg mit dem zweiten Rettungssatz und die Freiwillige Feuerwehr Sehlen mit einer zusätzlichen Wärmebildkamera angefordert.
Vorausgegangen war ein Alleinunfall auf der Landesstraße 3073 zwischen Römershausen und Mohnhausen. Wie es zu dem Unfall kam, darüber konnte die Polizei am Einsatzort noch keine Angaben machen. Fest steht, dass der 18-Jährige mit seinem silbergrauen Audi Avant gegen 23 Uhr von Römershausen in Richtung Mohnhausen unterwegs war.
In Höhe der Straße "Webershecke" kam der Gemündener nach rechts von der Fahrbahn ab, sein Audi drehte sich und stieß mit der Fahrerseite gegen einen Straßenbaum. Der Aufprall war so heftig, dass sich die Karosserie im 90°-Winkel um den Baum legte. Passanten und andere Verkehrsteilnehmer riefen umgehend die Notrufnummer 112 an - daraufhin setzten sich eine RTW-Besatzung, ein Notarzt, die Feuerwehr und Polizeikräfte in Bewegung, um die im Fahrzeug eingeklemmte Person zu retten.
Gemeindebrandinspektor Thomas Bahr ließ zunächst die Einsatzstelle absperren, koppelte mit dem eingetroffenen Rettungsteam und ließ parallel die Einsatzstelle ausleuchten. Nachdem klar war, dass ein Rettungssatz nicht ausreicht, traf die Freiwillige Feuerwehr Frankenberg mit einem zweiten, stärkeren Rettungssatz ein, um die Holme, das Dach und das Lenkrad des Avant zu entfernen. Mittels Spineboard konnte der 18-Jährige patientenschonend aus dem Wrack befreit und dem Notarzt übergeben werden.
Weil der schwerverletzte Fahrer von einem Beifahrer sprach, dieser aber weder im Auto noch am Straßenrand zu finden war, musste die Wärmebildkamera eingesetzt werden. Eine zweite WBK wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Sehlen herangeführt. Auch die Polizei unterstütze die Suchmaßnahmen, bis klar wurde, dass sich der Fahrer zum Zeitpunkt des Unfall allein im Auto befunden hatte. Insgesamt waren 40 Freiwillige an der Rettungsaktion beteiligt. Einsatzleiter Thomas Bahr übergab nach etwa drei Stunden die Unfallstelle an die Polizei Frankenberg.
Wieder einmal hat sich gezeigt, dass der hohe Ausbildungsstand und die Aufrüstung der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Waldeck-Frankenberg Leben retten können. Mit schweren Verletzungen kam der 18-Jährige ins Klinikum nach Marburg. Wie durch ein Wunder erlitt der junge Mann "nur" multiple Knochenbrüche. Lebensgefahr besteht aber nicht, hieß es aus Kreisen der Klinik.
Nachdem Polizeikräfte den Unfall aufgenommen hatten und der Pkw durch das Abschleppunternehmen AVAS entsorgt wurde, konnte die Strecke gegen 2.15 Uhr für den Verkehr freigegeben werden.