WILLEBADESSEN. Erleichterung in Willebadessen nach dem glücklichen Ende einer intensiven Vermisstensuche: Ein 84-jähriger Mann, der am vergangenen Samstag unbemerkt eine Wohneinrichtung am Stadtrand verlassen hatte, wurde am Sonntag unterkühlt, aber lebend aufgefunden. Der Senior konnte rechtzeitig entdeckt und aus einer hilflosen Lage gerettet werden – eine Rettung, die dem Einsatz zahlreicher Rettungskräfte und der Unterstützung vieler freiwilliger Helfer zu verdanken ist.
Für die Kreispolizeibehörde Höxter war der Vorfall Anlass, den beteiligten Helfern öffentlich zu danken. „Dank großer Beharrlichkeit konnten wir ein Menschenleben retten“, sagte Polizeidirektor Christian Brenski.
Die Vermisstenmeldung ging am Samstag, den 9. November, gegen 19.30 Uhr bei der Polizei ein (Wir berichteten am 10. November). Zu diesem Zeitpunkt suchten Betreuer und Angehörige des Seniors bereits seit etwa drei Stunden im und um das Wohnheim. Die Polizei leitete daraufhin weitere Suchmaßnahmen ein und durchsuchte systematisch das Gebäude sowie weitere Orte, an denen sich der Senior in der Vergangenheit gelegentlich aufgehalten hatte. Trotz Dunkelheit lief die Suche ohne Unterbrechung weiter.
Ein Mantrailer-Hund aus einer benachbarten Polizeibehörde versuchte, die Spur des Vermissten aufzunehmen, verlor diese aber bald. Gleichzeitig erklärten sich mehrere Feuerwehren der Umgebung bereit, mit Drohnen das Umfeld abzusuchen. Ein Suchhubschrauber der Polizei konnte aufgrund der schlechten Wetterlage nicht eingesetzt werden. Die ganze Nacht hindurch blieben die Suchbemühungen jedoch erfolglos.
Am Sonntagmorgen wurde die Suche intensiviert und eine Öffentlichkeitsfahndung eingeleitet. Weitere Feuerwehren boten ihre Hilfe an, und sogar ein privates Drohnenunternehmen, das auf professionelle Einsätze spezialisiert ist, stellte seine Unterstützung zur Verfügung.
Dank der unerwarteten Hilfe aus vielen Quellen konnte die Polizei die erweiterten Suchmaßnahmen in der Umgebung und angrenzenden Ortschaften koordinieren. Im Laufe des Tages wurde zudem eine Bereitschaftshundertschaft der Polizei hinzugezogen.
Der entscheidende Durchbruch gelang schließlich der Rettungshundestaffel der Johanniter: Ein Rettungshund erschnüffelte die Spur des Vermissten und entdeckte ihn um 16.15 Uhr. Der Senior lag körperlich unverletzt, befand sich jedoch in einer hilflosen Lage am Rande eines Waldweges. Er war gestürzt, eine kleine Böschung hinabgerutscht und im Unterholz hängen geblieben. Ohne fremde Hilfe konnte er sich weder befreien noch auf sich aufmerksam machen. Die Feuerwehr übernahm die Bergung des Mannes, und er wurde zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus gebracht.
Nach Abschluss des langen und kräftezehrenden Einsatzes spürten die Helfer große Erleichterung. Die Polizei im Kreis Höxter dankte allen Einsatzkräften und Freiwilligen für die großzügige und engagierte Unterstützung, die zu einem glücklichen Ausgang dieser aufwändigen Suchaktion geführt hat. (ots/r)