FRANKENBERG. Nach dem Brand am Kreiskrankenhaus Frankenberg hat die Klinik nicht nur den Betrieb kurzfristig umorganisiert, sondern arbeitet auch unter Hochdruck daran, Lösungen für die durch das Brandereignis ausgefallen Raumkapazitäten zu finden.
Nach dem Feuer im Altbau am vergangenen Donnerstag waren die dort untergebrachten Patientenzimmer, das medizinische Versorgungszentrum mit der Kinderarztpraxis und die Räumlichkeiten, die der ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung nutzt, zunächst noch gesperrt. Zu Beginn der Woche wurden sie freigegeben, sodass aktuell geprüft wird, welche Aufräum- und Reinigungsarbeiten begonnen werden. Bevor sie wieder in Betrieb gehen, werden sie zudem alle noch einmal sicherheitstechnisch abgenommen.
3. Obergeschoss wieder vollständig in Nutzung
Das dritte Obergeschoss, in dem die Verwaltung der Klinik untergebracht ist, war am wenigsten von dem Brandereignis beeinträchtigt, konnte bereits wiederhergerichtet werden und wird wieder voll genutzt. Die Spuren des Rauchs wurden beseitigt, der Verwaltungstrakt von einer Spezialfirma geprüft und freigegeben. Hier findet bereits wieder der Betrieb wie vor dem Brand statt. Alle Mitarbeitenden konnten zurück in ihre Büros ziehen. Vom Brand bzw. der Rauchentwicklung beeinträchtigt sind zudem die Patientenzimmer von drei Stationen im Altbau. Zwei davon werden aktuell von einem 40 Personen starken Trupp einer Sanierungsfirma begutachtet. Aufgrund des aber bereits festgestellten komplexen Schadensbildes ist hier frühestens zum Jahresende wieder eine Belegung mit Patientinnen und Patienten möglich, auch in Anhängigkeit der Untersuchungsergebnisse der Experten.
Büros werden zu Patientenzimmern
Die Station, auf der der Brand ausgebrochen ist, wird komplett saniert werden müssen. Schätzungen zufolge wird das viele Monate dauern. Um den Ausfall der Patientenzimmer zu kompensieren, plant die Kreisklinik daher mit einer Übergangslösung und wird dafür Zimmer, die aktuell als Büroräume für Ärzte oder klinisches Personal genutzt werden, in enger Abstimmung mit dem Versicherer kurzfristig zu Patientenzimmern umfunktionieren. Das sind zwei ehemalige Stationen, die nun wieder reaktiviert werden. „Wir arbeiten daran, nach und nach wieder den Leistungsumfang anbieten zu können, den wir vor dem Brandereignis hatten. Alle arbeiten mit Hochdruck daran und wir bleiben zuversichtlich und mit vollem Engagement“, berichtet die Geschäftsführerin des Kreiskrankenhauses Margarete Janson.
Kapazitäten auf ein Maximum hochfahren
„Durch den Brand fehlen uns aktuell etwa zwei Drittel der Betten-Kapazitäten“, stellt der Aufsichtsratsvorsitzende des Kreiskrankenhauses Landrat Jürgen van der Horst fest. Die Zimmer der Station, auf der es gebrannt hat, werden vorerst gar nicht zur Verfügung stehen, weil dort umfassend saniert werden muss. „Durch die schnellstmögliche Wiederherrichtung der beiden anderen Stationen im Altbau und die parallellaufende Reaktivierung zwei weiterer ehemaliger Stationen möchten wir aber eine spürbare Erhöhung der Betten-Anzahl zum Jahresende erreichen. Ziel ist es, unsere Kapazität unter den erschwerten Rahmenbedingungen schnellstmöglich wieder auf ein Maximum hochzufahren, auch, wenn uns die Nachwirkungen des Brandes natürlich noch viele Monate begleiten werden. “Auch an der Herrichtung der Räumlichkeiten des medizinischen Versorgungszentrums, der auch die Kinderarztpraxis von Malakeh Dali angehört, wird weiterhin gearbeitet. Wann diese vollständig wiederhergestellt sein werden, lässt sich noch nicht sagen.
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