KORBACH. Ihr Wissen in Erster Hilfe haben einheimische Polizisten aufgefrischt. An dem zweitätgigen Kurs nahmen Beamte der Polizeistationen Korbach, Bad Arolsen und Frankenberg sowie der Kripo teil.

"Es kommt immer wieder vor, dass wir als Erste an der Unfallstelle eintreffen oder zu einem Unfall unmittelbar hinzukommen", sagte am Mittwoch Polizeisprecher Volker König, "und gerade dann ist es wichtig, dass unsere Beamten die richtigen Rettungsmaßnahmen einleiten". In 16 Unterrichtsstunden ging es unter anderem um die Versorgung von Wunden oder Amputationsverletzungen, Verbrennungen oder Brüchen. Die Polizisten übten die stabile Seitenlage ebenso wie die Herz-Lungen-Wiederbelebung, trainierten die Rettung aus einem Auto oder das Abnehmen des Helms bei einem verunglückten Motorradfahrer.

"Entgegen der weit verbreiteten Meinung, der Helm muss auf dem Kopf bleiben, ist der Sturzhelm immer abzunehmen", sagte Ausbilder Henri Heinemann, "denn wie soll man einen Motorradfahrer mit Helm in die stabile Seitenlage bringen oder ihn beatmen", fragte der Erste-Hilfe-Experte. Er ist ehrenamtlich beim DRK Fuldatal tätig, hauptamtlich aber ist er ein Kollege seiner "Schüler": Heinemann ist in der Leitstelle beim Polizeipräsidium Nordhessen in Kassel tätig. Zehn Lehrgänge hat er in diesem Jahr bereits gegeben, zwei davon in Waldeck-Frankenberg.

Ein solcher Kurs "ist auf jeden Fall gut", bekräftigt Martin Digulla von der Korbacher Polizeistation. Der Diensthundeführer und amtierende Hessenmeister erinnert sich an einen Unfall, bei dem er und sein Kollege vor Jahren tatsächlich mal noch vor den Rettungskräften eintrafen. "Die Frau war damals nicht mehr ansprechbar und lag neben ihrem Auto", sagt Digulla. "Da muss man schon nachdenken, was zu tun ist", sagt der Polizist. Martin Digulla hat sich - so wie seine Kollegen auch - freiwillig zu dem Kurs gemeldet. "Schließlich ist es ja auch im privaten Bereich wichtig, bei einem Notfall die richtigen Dinge zu tun", nennt der Schutzmann einen positiven Effekt der dienstlichen Veranstaltung, "das kann lebensrettend sein", verdeutlicht sein Kollege Eckhardt Biederbick. "Man kann es jedem nur empfehlen, die Kenntnisse in Erster Hilfe regelmäßig aufzufrischen", appelliert auch Kursleiter Heinemann.