WALDECK-FRANKENBERG. Nach einem ähnlichen Fall von sogenanntem Offertenschwindel vor einigen Wochen im Kreis Marburg-Biedenkopf werden aktuell Firmen in Waldeck-Frankenberg von einem augenscheinlich unseriösen Anbieter angeschrieben: Auch in diesem Fall bietet ein fragwürdiges Online-Gewerbeverzeichnis einen gewerblichen Eintrag an. Der Preis ist hoch, der Nutzen allerdings nicht.
Die derzeit an Firmen und Freiberufler im Landkreis versandten "Rechnungen" sind lediglich Angebote, was zwar im Begleittext erklärt, gern aber auch übersehen wird. Hervorgehoben in den Schreiben der "Industrie und Handel I.H.A" aus Duisburg sind dagegen Formulierungen wie "!!Achtung, Annahmeschluss ist der 10.04.2016!!" oder "Firmen deren Zahlungen nicht rechtzeitig eingehen werden nicht veröffentlicht und werden gelöscht". Damit will der Anbieter der nach eigenen Angaben "Behörden- und Kammerunabhängigen Firmenveröffentlichung" den Empfänger augenscheinlich unter Druck setzen und zum Bezahlen drängen.
Vertragsdauer nicht sofort erkennbar
Mit der "Rechnung", die ein Korbacher Unternehmen jüngst erhielt und 112-magazin.de zur Verfügung stellte, sind 891,31 Euro fällig - sofern man die Offerte annimmt. Was genau man mit diesem Betrag für eine Leistung erhält, ist unklar: Während im begleitenden Text von der Aufnahme eines Datensatzes in die Datenbank des genannten Verzeichnisses "incl. einer eigenen Webseite" die Rede ist, geht es im eigentlichen Rechnungstext lediglich um die "Veröffentlichung des Registertextes" - wo und für welchen Zeitraum, das bleibt unklar. Erst beim Blick in die AGB auf der Homepage des Anbieters wird deutlich, dass der Abschluss für ein Jahr gilt. Immerhin: Es erfolgt keine automatische Vertragsverlängerung.
Dass es sich bei der "Industrie und Handel I.H.A", hinter der eine PKB Media steckt, um einen unseriösen Anbieter handelt, wird nicht durch Rechtschreibfehler und einen Fehler beim Rechnungsbetrag deutlich; der Blick auf die genannte Homepage entlarvt das Gewerbeverzeichnis als völlig nutzloses Online-Angebot - durch eine quasi nicht vorhandene Suchfunktion hat der Verbraucher nichts von dem Branchenbuch. Und damit dürfte auch für den Gewerbetreibenden der erhoffte Erfolg ausbleiben.
Verbraucher und Gewerbetreibende warnen
Um möglichst viele Verbraucher über unseriöse Machenschaften zu informieren, veröffentlicht 112-magazin.de immer wieder Beispiele. Sind auch Sie von Abzockern angeschrieben worden und wollen Verbraucher oder Gewerbetriebende warnen? Dann senden Sie die eingescannten Schreiben an info(at)112-magazin.de - personen- oder firmenbezogene Daten werden selbstverständlich unkenntlich gemacht.
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