LENGEFELD. Starke Rauchentwicklung und sieben eingeschlossene Personen - das war das Szenario einer Übung für die Wehren in Korbachs Westen. Gegen 19.15 Uhr heulten am Montagabend in Lengefeld, Lelbach und Rhena die Sirenen. Insgesamt 35 Einsatzkräfte erreichten in kurzer Zeit die Einsatzstelle im Lengefelder Underweg.
Die Lengefelder Feuerwehr rüstete bereits auf der Anfahrt einen Angriffstrupp mit Atemschutz aus, so dass die Menschenrettung innerhalb von wenigen Minuten beginnen konnte. Zeitgleich wurde die Wasserversorgung mittels Unterflurhydranten aufgebaut, wie der stellvertretende Stadtbrandinspektor Carsten Vahland am Dienstag berichtete.
Auch die Kräfte aus Rhena und Lelbach rüsteten alle verfügbaren Kräfte mit Atemschutz aus und gingen ebenfalls zum Innenangriff und zur Menschenrettung in das stark verrauchte Gebäude vor. Zeitgleich wurde eine der eingeschlossenen Personen über die dreiteilige Steckleiter aus einem Fenster im Obergeschoss befreit. Alle anderen vermissten Personen wurden in kurzen Zeitabständen aus dem Erdgeschoss des weitläufigen Gebäudes gerettet und dem Rettungsdienst übergeben. Für die weitere Brandbekämpfung bauten die Feuerwehrleute eine zusätzliche Wasserversorgung aus einem weiter entfernt liegenden Überflurhydrant auf.
Die hohe Zahl an Vermissten sowie die realistischen Bedingungen durch Übungsrauch und eingespielte Geräuschskulisse verlangten den eingesetzten Kräften unter Atemschutz, darunter auch einige Frauen, vollen Einsatz ab. Die zu rettenden Dummies hatten ein Gewicht von jeweils 75 Kilogramm. Die hohe körperliche Belastung war den Einsatzkräften nach Ablegen der Ausrüstung "ins Gesicht geschrieben", sagte Vahland.
Er beobachtete gemeinsam mit seinem Stellvertreter-Kollegen Bernd Dittrich den Übungsverlauf - die beiden Führungskräfte waren sich bei der anschließenden Besprechung einig: alle beteiligten Kräfte haben hervorragende Arbeit geleistet. Auch zahlreiche Nachbarn des "Brandobjekts" hatten sich von der ruhigen und zielgerichteten Zusammenarbeit der drei Wehren überzeugt.
Einmal mehr hat sich laut gezeigt, wie wichtig der Ausbau der noch gesperrten Kreisstraße 58 zwischen Lelbach und Lengefeld ist. "Bei einer solchen Einsatzlage zur Rettung von Menschenleben können bereits entscheidende Minuten für Umwege auf der Anfahrt verloren gehen. Es ist zu hoffen, dass diese unglückliche Situation bald der Vergangenheit angehört", unterstrich der Vize-Stadtbrandinspektor.