WALDECK. In Nieder-Werbe haben sich mehrere Stadtteilwehren zu einer großangelegten Gefahrgutübung zusammengefunden. Einsatzkräfte aus Höringhausen, Nieder-Werbe, Ober-Werbe und Sachsenhausen probten gemeinsam den Ernstfall.
Die Übung fand am Donnerstag, 5. Juni, statt. Angenommen wurde ein nicht alltägliches Szenario: Nach einem Unfall lief aus einem Lkw eine zunächst unbekannte Flüssigkeit aus, zudem wurden mehrere verletzte Personen im Gefahrenbereich vermutet.
Zwei Trupps unter Atemschutz wurden zur Menschenrettung eingesetzt. Anhand der Gefahrentafeln am Fahrzeug konnte der simulierte Gefahrstoff schnell identifiziert werden: Dichlormethan – eine giftige Flüssigkeit mit gesundheitsschädlichen Dämpfen.
Der Gefahrenbereich wurde großräumig abgesperrt. Parallel dazu richteten die Kräfte einen Dekontaminationsplatz für Verletzte und Einsatzkräfte ein. Die auslaufende Flüssigkeit wurde mithilfe von Auffangfässern aus dem Abrollbehälter „Technische Hilfeleistung“ gesichert. Zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung kam ein Hydroschild zum Einsatz, das einen Wassernebel zur Niederschlagung der Dämpfe erzeugte.
Für alle Beteiligten bot die Übung wertvolle Praxis in Sachen Koordination und Einsatzroutine bei ABC-Lagen. Das Zusammenspiel der Einheiten verlief reibungslos.
Ein besonderer Dank gilt der Firma Manfred Brücher Baggerbetrieb und Gartenbau, Inhaber Marc Vogelgesang, für die Bereitstellung des Übungslastwagens. Das realistische Objekt trug wesentlich zum Erfolg der Übung bei.
Bemerkenswert: Noch am selben Vormittag war die Feuerwehr der Stadt Waldeck zu einem realen Gefahrstoffeinsatz gerufen worden (wir berichteten) – ein Zufall, der erneut verdeutlicht, wie wichtig regelmäßiges und praxisnahes Training ist.