KORBACH. Zu einer etwas ungewöhnlichen Notlage wurden die Kameradinnen und Kameraden des Hilfeleistungszuges der Feuerwehr Korbach am Freitagvormittag von der Leitstelle Waldeck-Frankenberg alarmiert.
Im Bereich eines Mehrfamilienhauses in der Fröbelstraße wurde seit ca. zwei Tagen eine Katze vermisst. Alle Anstrengungen der Eigentümer, ihre Katze durch eine ausgedehnte Nachsuche in ihren einschlägigen Rückzugsorten zu finden, schlugen bis dahin fehl. Dann wurden jedoch die Bewohner des Hauses auf ein "jammerndes Katzen-Miau" im Bereich des verwinkelten Dachaufbaues aufmerksam. Und tatsächlich; im Dachüberstand auf einer Mittelpfette sitzend, machte der Stubentiger lautstark auf sich aufmerksam. Er hatte wohl die Gunst der Stunde vor zwei Tagen genutzt, und war über ein offenes Fenster in einer Dachgaube in die vermeintliche Freiheit entschwunden.
Jedoch die Höhe und das nun geschlossene Fenster verwehrten ihm die einfache Rückkehr. Da der "Tiger" die letzten Tage ohne Nahrung und Wasser auf dem Hausdach verbringen und ausharren musste, waren seine Kräfte so weit entschwunden, dass große Bewegungen nicht mehr ohne besondere Anstrengungen möglich waren. Die herbeigerufene Feuerwehr mit ihren technischen Geräten ließ den Respekt der Katze wohl noch ein ganzes Stück größer werden. Mittels Drehleiter bis vor das Dach und eines weiteren Dachzuganges vom Nebenhaus, sollte die Katze von zwei Seiten "sanft" ermutigt werden, sich in die vertrauensvollen Hände der Rettungskräfte zu begeben.
Da inzwischen die Angst vor so viel geballter, neuer und unbekannter "Spielkameraden" überwog, entschloss sich die Katze, ihre letzten Reserven zu mobilisieren, und sprang an den Rettungskräften vorbei in die auf einem Seitenbalkon wartenden Arme seiner sehr erleichterten Besitzer. Nach gut einer 45 Minuten konnten die Kräfte der Feuerwehr Korbach diesen Einsatz beenden und die Bereitschaft von Mannschaft und Gerät im heimischen Stützpunkt wieder herstellen.
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