RÖDDENAU. Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich heute Nachmittag gegen 15 Uhr auf der L3073 im Bereich "Goldbach" in der Nähe von Röddenau. Dabei wurden drei Menschen teils lebensgefährlich verletzt, zwei von ihnen mussten von der Feuerwehr aus ihren Fahrzeugen geschnitten werden.
Wie die Polizeibeamten der Polizeistation Frankenberg vor Ort erklärten, hatte ein leichtsinniger Überholvorgang zu der Tragödie geführt: Ein Golffahrer aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf war von der Bundesstraße 253 kommend in Richtung Röddenau unterwegs. Vor ihm fuhr ein mit Käferholz beladener Holztransporter aus dem Westerwald samt Anhänger. Diesen Lkw wollte der Golffahrer überholen. Er setzte zum Überholen an, obwohl aus Richtung Röddenau Gegenverkehr kam. Im Gegenverkehr waren ein BMW und ein Audi unterwegs, beide mit Anhängern und beide aus dem Landkreis Waldeck Frankenberg. Der Golffahrer aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf prallte frontal in die beiden entgegenkommenden Fahrzeuge. Dabei war der Aufprall derart heftig, dass die Anhängerkupplung des BMW abriss und der Hänger sich löste. Der Audi kippte beim Zusammenprall auf die Beifahrerseite und der Hänger des BMW landete halb auf dem Audi. Der Golf des Unfallverursachers prallte mit dem Heck zwischen Audi und Lkw auf, die Front ragte in die Luft. Die Fahrer in BMW und Golf wurden eingeklemmt und mussten durch die Feuerwehren aus Frankenberg und Röddenau aus ihren Autos geschnitten werden. Die rund 30 Kameraden unter der Leitung von Martin Trost setzten hydraulisches Rettungsgerät ein.
Der Fahrer des Audi erlitt bei dem entsetzlichen Unfall lebensgefährliche Verletzungen und wurde von den Rettungskräften sofort aus seinem Auto gezogen – das Dach war halb geöffnet. Der 26-Jährige wurde mit dem Siegener Rettungshubschrauber Christoph 25, der direkt auf der Landstraße gelandet war, in eine Klinik geflogen.
Die beiden anderen Fahrer wurden mit Rettungswagen und Notarzt ins Krankenhaus gefahren. Neben den Einsatzkräften des DRK Kreisverbandes Waldeck-Frankenberg waren auch Rettungskräfte der Johanniter Unfall Hilfe mit Rettungswagen im Einsatz.
Der Verkehr wurde durch die Feuerwehr am Abzweig Röddenau abgeleitet. Vor Ort nahm ein Gutachter die Unfallspuren zur Beweissicherung und zur Rekonstruktion auf.
Nach den Rettungs- und Bergungsarbeiten und der Unfallaufnahme wurde das Trümmerfeld beseitigt und die Landstraße nach Stunden wieder frei gegeben.