Katastrophenschutzübung: "Hummel 3" bekämpft Feuer aus der Luft

Sonntag, 24. April 2022 10:01 geschrieben von  Christopher Rohde
Am 23. April 2022 wurde eine großangelegte Katastrophenschutzübung im Kreis Olpe durchgeführt. Am 23. April 2022 wurde eine großangelegte Katastrophenschutzübung im Kreis Olpe durchgeführt. Foto: privat/nh

OLPE. Am Samstag erfolgte im Rahmen einer Katastrophenschutzübung im Landkreis Olpe (NRW) die Alarmierung an die örtlichen Feuerwehren - vorausgegangen war der simulierte Absturz eines Kleinflugzeuges in einem Waldgebiet.

Ausgangslage war ein großer Waldbrand nach dem Absturz eines Kleinflugzeuges. Überörtliche Kräfte waren neben den einheimischen Wehren im Einsatz. Die Hauptaufgabe galt der Brandbekämpfung im Waldgelände und der Wasserbeförderung dorthin. Unter anderem waren Piloten und Operatoren der Fliegerstaffel der Polizei Nordrhein-Westfalen am Einsatz beteiligt. Diese Einheit unterstützte mit einem ihrer Hubschrauber "Hummel 3" die Brandbekämpfung aus der Luft, mit dem sogenannten Bumbi-Bucket. Nach Angaben des Piloten wird der Löschbehälter als Außenlast unter dem Rumpf des Hubschraubers befestigt – ähnlich einem Bergetau. Während der Operator auf der Kufe steht und den Piloten einspricht, taucht dieser den Löschbehälter in ein Löschwasser-Reservoir und kann mit einer Betankung etwa 820 Liter Wasser aufnehmen und über den Flammen entleeren.

Mit einer Einsatzgeschwindigkeit von rund 220 km/h im Anflug von den Standorten Dortmund oder Düsseldorf kann die Polizeifliegerstaffel Nordrhein-Westfalen innerhalb kurzer Zeit an allen Einsatzorten in NRW und auch darüber hinaus vor Ort sein. Der Flug mit dem Löschbehälter erfolgt dann logischerweise etwas langsamer, aber nicht weniger effektiv. Nicht nur in unwegsamem oder unerreichbarem Gelände kann der Polizeihubschrauber als Unterstützung zum Einsatz kommen – auch in befahrbarem und erreichbarem Gelände ist der Hubschrauber eine echte Hilfe, denn der Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen nimmt sehr große Zeit in Anspruch, die man so auch mit der Brandbekämpfung aus der Luft unterstützen kann. 

Im Kreis Olpe haben nicht nur die Feuerwehrleute, sondern auch die Hubschrauberbesatzung der Polizei Nordrhein-Westfalen alles getan, um unsere ohnehin bereits sehr stark angeschlagenen Wälder zu schützen. Dabei hatte die Hubschrauberbesatzung eine wichtige Message: „Scheut Euch nicht, uns anzufordern. Wir kommen immer gerne. Und zwar frühzeitig. Für uns ist es auch kein Problem, wenn der Einsatz vorbereitet und dann wieder abgeblasen wird. Unbefriedigend ist es aber, wenn wir kommen und erfahren, dass wir schon zwei, drei Stunden früher hätten fliegen können. Bestellt uns, wir kommen". Lediglich bei Nacht können die Löscheinsätze nicht mit dem Hubschrauber durchgeführt werden. Zwar wird nachts geflogen, aber der Anflug zur Wasseraufnahme ist derzeit auch mit Nachtsichtgeräten noch ein Problem.

Die Polizeifliegerstaffel NRW kann im Bedarfsfall mit drei Hubschraubern parallel zum Einsatz kommen, diesen Fall hat es aber bislang noch nicht gegeben. Der Bumbi-Bucket ist direkt bei der Fliegerstaffel stationiert und kann sofort einsatzklar gemacht werden. Reale Einsätze gab es in der letzten Zeit bereits in Gummersbach, Leichlingen, in den Niederlanden oder am Baldeney-See. Auch die Polizeifliegerstaffel in Hessen hat einen Bumbi-Bucket, mit dem sie in kurzer Zeit einsatzbereit sein kann. Eine tolle Hilfe der Polizeiflieger, um unsere Wälder zu schützen und zu retten. Bleibt zu hoffen, dass diese tolle Möglichkeit sich überall herumspricht und die Feuerwehren die Fliegerstaffel im Bedarfsfall auch frühzeitig anfordern.

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Zuletzt bearbeitet am Sonntag, 24. April 2022 10:27

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