WILLINGEN. Einen besonderen Schutzengel muss ein 14-jähriges Mädchen aus Willingen gehabt haben - anders lässt sich ein Sturz ohne Todesfolge vom Viadukt in Willingen nicht erklären.
Nach derzeitigem Kenntnisstand hörten Anwohner in der Nacht von Samstag auf Sonntag mehrere Schreie im Bereich der Viadukts. Umgehend wurde die Polizei in Korbach über die nächtliche Ruhestörung informiert, sodass eine Streife nach dem Rechten sah. Bei Eintreffen der Beamten in Willingen stellte sich die Situataion aber ganz anders dar. Ein 14-jähriges Mädchen war vom Viadukt 30 Meter in die Tiefe gestürzt und zwischen Metallbehältern und einem Viaduktsockel aufgeschlagen.
Ab diesem Moment lief die Rettungsaktion auf Hochtouren. Wie Gemeindebrandinspektor Jürgen Querl mitteilte, wurden Teile der Feuerwehr gegen 23.45 Uhr aus einem Brandeinsatz in einem Willinger Hotel herausgelöst, um die Einsatzstelle an der B 251 auszuleuchten. Auch die Drehleiter kam zum Einsatz. Der Notarzt forderte umgehend einen Rettungshubschrauber an, der glücklicherweise sofort von Gießen aus starten konnte. Eine zweite Streife aus Korbach erschien, um die Straße im Bereich des Viadukts zu sperren.
Parallel dazu musste Querl einen Landeplatz im Bereich des Sauerlandsterns ausleuchten. Mit einem RTW wurde das Mädchen von der Einsatzstelle am Viadukt zum Hubschrauber "Christoph Gießen" transportiert und dann in eine Spezialklinik geflogen. Um sicherzustellen, dass sich keine weiteren Personen im Bereich des Viadukts aufhalten, rückte aus Engelsbach ein Polizeihubschrauber an. Mittels Wärmebildgerät konnte das Gelände weiträumig abgesucht werden.
Wie es zum Sturz in die Tiefe kam, ist nicht bekannt. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen.