NIEDER-SCHLEIDERN. Ein kurzer, aber heftiger Wolkenbruch hat sich am Samstagabend über dem Korbacher Stadtteil Nieder-Schleidern entladen: Mehrere Keller liefen voll Wasser und Schlamm, die Wassermassen spülten Dreck und Schotter auf Straßen und Höfe.
Nur wenige Minuten tobte das Unwetter mit Starkregen am Samstag gegen 19.30 Uhr, dann war der Spuk schon wieder vorbei. Zurück blieben überall im Ort die Spuren der Naturgewalt: Schlamm und Geröll waren von den frisch gepflügten und bestellten Äckern und von Feldwegen in den Korbacher Stadtteil gespült worden, der Spielplatz-Kies fand sich auf den darunter verlaufenden Bäukerweg wieder.
In etwa zehn Wohnhäuser drangen die Sturzbäche ein, ließen Keller voll Wasser und Schlamm laufen. Bei einem Haus in der Straße Auf der Schläde am nordwestlichen Ortsrand presste das dreckige Gemisch eine Kellertür auf und suchte sich seinen Weg. Weil das Gebäude am Hang liegt, war auch das Erdgeschoss betroffen. Mit Schneeschiebern, Schaufeln, Besen und Flitschen reinigten die Bewohner das Erdgeschoss, während sich Feuerwehrleute mit einer Wasserstrahlpumpe um den Keller kümmerten.
Auch stellvertretender Wehrführer betroffen
"Da sieht man mal, welche Kraft das Wasser hat", sagte der stellvertretende Wehrführer von Nieder-Schleidern, Franz Haselkamp. In seiner Brust schlugen am Samstagabend zwei Herzen - zum einen wollte er als Feuerwehrmann seinen Mitbürgern helfen, zum anderen war seine Familie selbst betroffen: Im Keller der Familie Haselkamp stand die braune Brühe zeitweise 30 Zentimeter hoch.
Die Nachbarn gegenüber waren zum Zeitpunkt des Unwetters zum Joggen in der Feldgemarkung in Richtung Oberschledorn unterwegs - und bekamen dort nur wenige Regentropfen ab, während zu Hause die Wasser- und Schlammmassen in den Keller flossen. Umso größer war die Verwunderung bei der Rückkehr. Die Höhe des Schadens war dort, wie auch bei den übrigen Betroffenen, zunächst nicht absehbar.
Im Einsatz waren neben vielen privaten Helfern die Feuerwehren aus Nieder-Schleidern, Goldhausen und Eppe unter der Leitung des örtlichen Wehrführers Martin Sauerwald. Ortsvorsteher Helmut Jäger-Keuling, der sich während des Unwetters nicht im Dorf aufhielt, verschaffte sich nach seiner Rückkehr einen Überblick über die Schäden. In zwei Wohnhäusern war durch das eindringende Wasser der Strom ausgefallen.
Später am Abend war auch Stadtbrandinspektor Friedhelm Schmidt vor Ort. "Alle Keller sind nun frei von Wasser", sagte Korbachs höchster Brandschützer um 22 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt habe er Einsatzende verfügt. Es sei geplant, am Sonntagmorgen mit Hilfe des Bauhofes und der Feuerwehren die Fahrbahnen zu reinigen und weitere notwendige Arbeiten zu verrichten. "Das hat in der Dunkelheit keinen Zweck", sagte Schmidt.
Weitere Einsätze am Samstagabend
Weitere Feuerwehreinsätze gab es am Samstagabend auf der L 3388 bei Waldeck, wo Schlamm auf die Fahrbahn gespült worden war, und in Bad Wildungen, wo Wasser aus dem Keller eines Geschäftshauses in der Brunnenstraße gepumpt werden musste.
Ähnliche Auswirkungen hatte im Juli ein Unwetter in Ottlar:
Starkregen: Sturzbäche reißen Geröll und Schlamm mit sich (11.07.2014, mit Fotos)
{source}
<script type="text/javascript"><!--
google_ad_client = "ca-pub-6679455915258683";
/* 468x60 Unter Artikel Banner */
google_ad_slot = "7735614807";
google_ad_width = 468;
google_ad_height = 60;
//-->
</script>
<script type="text/javascript"
src="http://pagead2.googlesyndication.com/pagead/show_ads.js">
</script>
{/source}