NIEDER-SCHLEIDERN. Am Morgen nach dem Unwetter haben Feuerwehrleute und Einwohner von Nieder-Schleidern die Aufräumarbeiten in dem von Schlammmassen überzogenen Korbacher Stadtteil fortgesetzt. Mitarbeiter des städtischen Bauhofes unterstützten sie dabei mit Muskel- und Maschinenkraft.
Ein heftiger Regenschauer war am Samstagabend über Nieder-Schleidern hinweggezogen, die Wassermassen rissen vor allem die Erde von frisch bestellten Feldern mit sich - die braune Brühe schoss über Wiesen, Wege und Straßen, durch Gärten und Wohnhäuser. Nur wenige Minuten dauerte das Unwetter, doch die Folgen waren enorm. "So etwas hat es die letzten 40 Jahre hier im Ort nicht gegeben", sagte Stadtbrandinspektor Friedhelm Schmidt.
Während sich die Einsatzkräfte am Samstagabend in erster Linie darum kümmerten, die vollgelaufenen Keller von rund einem Dutzend Häusern so gut es ging von Wasser und Schlamm zu befreien (wir berichteten, zum Artikel hier klicken), war am Sonntag Großreinemachen vor allem auf Straßen und Gehwegen auf dem Programm. Dazu ließ der Stadtbrandinspektor nicht nur die Feuerwehren aus Nieder-Schleidern, Goldhausen und Eppe alarmieren; bereits am Samstagabend hatte Schmidt die Mitarbeiter des von ihm geleiteten Bauhofes angefordert. "Innerhalb einer halben Stunden hatten sich zwölf Mitarbeiter gefunden, und das, obwohl wir keine Rufbereitschaft haben und derzeit noch viele Kollegen in Urlaub sind", sagte der Feuerwehr- und Bauhofchef.
Der Bauhof ging mit schwerem Gerät vor: Mit Radladern schoben die Männer den Schlamm zusammen, fuhren ihn mit Lastwagen ab. Den Kies, der von Wirtschaftswegen oder vom Spielplatz ins Dorf gespült wurde, fuhren die Helfer zu verschiedenen Feldwegen in der Umgebung. Eine Kehrmaschine sorgte dafür, dass Straßen und Gehwege grob gereinigt wurden. Für den "Feinschliff" sorgte dann die Feuerwehr, die aus zahlreichen Strahlrohren die Asphaltflächen sauber spritzte.
Ortsvorsteher Helmut Jäger-Keuling, der bei den Aufräumarbeiten am Sonntagmorgen ebenfalls zur Schaufel griff und Schlamm schüppte, lobte die Einsatzbereitschaft der Helfer. Die Zusammenarbeit sei hervorragend, sagte auch Wehrführer Martin Sauerwald. Um alle Helfer bei Laune zu halten, gab es am Vormittag ein gemeinsames Frühstück. Der Stadtbrandinspektor dankte den Einsatzkräften der Feuerwehr und den Bauhof-Mitarbeitern: "Die meisten hatten für diesen Sonntag bestimmt andere Pläne, aber niemand hat sich beklagt". Während am Samstagabend 50 Brandschützer im Einsatz waren, stellten die Wehren für Sonntag insgesamt 40 Freiwillige. Der Bauhof war mit zwölf Mitarbeitern vor Ort.
Es sei nötig gewesen, die Aufräumarbeiten am Morgen nach dem Unwetter durchzuführen und nicht bis Montag damit zu warten. "Wenn auf den Schlamm den ganzen Sonntag die Sonne scheint, ist er am Montag hart wie Beton". Schmidt äußerte sich zuversichtlich, die gröbsten Schäden im Ort bis zum frühen Nachmittag beseitigt zu haben.
In den Wohnhäusern - laut vorläufiger Bilanz von Sonntagvormittag waren zwölf Gebäude "massiv betroffen" - haben die Bewohner wohl noch tage- oder wochenlang mit den Aufräumarbeiten zu tun. "Im Prinzip kann ich meinen kompletten Keller neu machen", sagte ein Anwohner des Bäukerweges gegenüber 112-magazin.de. Er werde wohl alle Kellerräume komplett leerräumen und sämtliche Gegenstände und Möbel entsorgen müssen. "Dann kann ich komplett mit dem Kärcher alles dampfstrahlen", sagte der Anwohner.
Einer der am schwersten betroffenen Geschädigter in der Straße Auf der Schläde hat laut Stadtbrandinspektor Schmidt bereits in der Nacht bis 4 Uhr früh eine geflutete Wohnung komplett entkernen müssen. "Dort haben die Bewohner sämtliche Laminatböden rausgerissen, das Wohnzimmer steht jetzt im Garten".
Ähnliche Auswirkungen hatte im Juli ein Unwetter in Ottlar:
Starkregen: Sturzbäche reißen Geröll und Schlamm mit sich (11.07.2014, mit Fotos)
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