BRILON. Die angekündigten langen und starken Regenschauer sorgten auch im Stadtgebiet Brilon für das Anschwellen von einigen Bächen und Teichen. Dieses galt auch für die "Aa", die eigentlich als kleiner Bach bekannt ist. Doch am Samstag (23. Dezember 2023) hatte sie schon einige angrenzende Wiesen überschwemmt. Bis zum Mittag stieg der Pegel sogar so weit, dass die Gefahr bestand, dass das Wohnhaus eines Gehöfts komplett überschwemmt werden könnte. Als der Löschzug Brilon kurz vor 13 Uhr alarmiert wurde, war die Lage schon recht kritisch. Bei Eintreffen stand das Wasser bereits wenige Meter vor dem Haus. Die 15 Einsatzkräfte begannen direkt mit ersten Absicherungsmaßnahmen und brachten sofort zwei leistungsfähige Pumpen zum Einsatz. Zur weiteren Unterstützung wurde auch direkt das Technische Hilfswerk nachgefordert. Das THW konnte hier innerhalb kürzester Zeit mit reichlich Sandsäcken und weiteren, noch leistungsfähigeren, Pumpen unterstützen.
Aber auch der Hofeigentümer hatte bereits tatkräftige Unterstützung organisiert. So konnte mittels Radlader die Grundstücksgrenze zur Aa mit Sand eingedeicht werden. Außerdem wurde durch ein Tiefbauunternehmen Sand zur Einsatzstelle gebracht, mit dem im weiteren Verlauf Sandsäcke gefüllt werden konnten. An insgesamt drei Stellen musste das Haus gegen mögliches Eindringen von Wasser abgesichert werden. Außerdem stand ein Stromverteilerkasten des Energieversorgers im Überschwemmungsgebiet. Auch hier mussten schnell Maßnahmen zum Schutz ergriffen werden. Das gesamte Aa-Tal war am Nachmittag soweit überschwemmt, dass entsprechende Zufahrten durch das Ordnungsamt der Stadt Brilon abgesperrt wurden. Auch die anderen Höfe an der Aa wurden in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Hier war die Situation glücklicherweise entspannt.
Gut zwei Stunden nach Einsatzbeginn war die Lage soweit unter Kontrolle, dass ein Wassereinbruch durch die Schutzmaßnahmen nicht mehr möglich gewesen wäre. Einerseits waren die markanten Punkte am Wohnhaus mit Sandsäcken abgesichert - des Weiteren zeigte das Abpumpen so gute Wirkung, dass der Wasserpegel sichtbar zurückging. Parallel zu diesem Einsatz rückte das HLF (Hilfeleistungs-Löschgruppen-Fahrzeug) zu einer Aufzugsnotbefreiung aus. In einem Wohnhaus in der Alexanderstraße war ein Aufzug stecken geblieben, in dem sich noch Personen befanden.
Eine weitere Gruppe des Löschzugs Brilon wurde um 14.46 Uhr alarmiert. Kurz nach Eintreffen konnten die Personen mit Hilfe entsprechenden Werkzeugs befreit werden. Da sich die Lage gegen 17 Uhr weitestgehend entspannt hatte, konnten die Maßnahmen der Feuerwehr komplett zurückgebaut werden, sodass die Einsatzstelle eine knappe Stunde später an das THW übergeben wurde. Bei diesem Einsatz hat sich durch die hervorragende Zusammenarbeit von Hofangehörigen, Nachbarn, dem Technischen Hilfswerk und der Feuerwehr ein schneller Einsatzerfolg gezeigt. Alle Beteiligten konnten mit ihrer Arbeit am Abend sehr zufrieden sein, da durch ihren Einsatz kein Wasser in das Wohnhaus eingedrungen war. Das THW ist zu diesem Zeitpunkt jedoch noch immer vor Ort, um weiterhin Wasser abzupumpen und somit vom Wohnhaus fernzuhalten.
Keller unter Wasser am Thülener Bruch
Um 19.16 Uhr wurde die Löschgruppe Thülen zu einem vollgelaufenen Keller zur Straße "Thülener Bruch" alarmiert. Hier war bereits Wasser in das Wohnhaus eingedrungen und stand mehrere Zentimeter hoch im Keller. Die Einsatzkräfte aus Thülen setzten eine Tauchpumpe ein, um das Wasser aus dem Keller und einem Auffangschacht zu pumpen. Nach einer guten Stunde war der Einsatz beendet.
Teich im Kurpark Brilon läuft über
So lautete die Meldung auf dem "Piepser" der Einsatzkräfte gerade mal eine Stunde (19.30 Uhr) nachdem der Einsatz im Aa-Tal beendet war. Der Überlauf einer der beiden großen Teiche im Kurpark war verstopft und das Wasser konnte nicht mehr ablaufen. Es suchte sich daher seinen Weg über den Beckenrand und weiter über Gehwege durch den Park. Letztlich floss es in einen Garten und drohte, in den Keller des Wohnhauses zu laufen. Hier wurde mittels leistungsstarker Pumpen die Gefahr durch teilweises Abpumpen des Teiches beseitigt, sodass anschließend der Überlauf von Laub und Gestrüpp befreit werden konnte.
Am Morgen des 24.Dezember 2023 wurde der Löschzug Brilon um 9.13 Uhr erneut zum Kurpark gerufen. Der sogenannte "Ententeich" war bis zum Maximum gefüllt und ein besorgter Anrufer hatte die Feuerwehr verständigt. Gemeinsam mit zwei Mitarbeitern des Bauhofs wurden der Ententeich und auch der Rosenteich kontrolliert. In Absprache mit dem Bauhof wurde der Überlauf des Rosenteichs erneut gereinigt, um ein erneutes Überlaufen zu vermeiden. Nach einer knappen Stunde konnte der Einsatz beendet werden.
Baum auf Landesstraße 637 in Richtung Alme
Die Löschgruppe Madfeld wurde kurze Zeit später um 11.23 Uhr zu einem Einsatz auf der Landesstraße 637 Richtung Alme alarmiert. Ein Baum war umgestürzt und hatte sich in einem anderen Baum verfangen. Beide Bäume wurden mit Unterstützung eines Forstwirts mit Trecker mit Seilwinde entfernt. Die Löschgruppe war mit 17 Personen zwei Stunden im Einsatz.
- Anzeige -