NEUASTENBERG. Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der B 480/B236 zwischen Neuastenberg und dem Abzweig Altastenberg sind am Mittwochabend zwei Menschen schwer verletzt worden. Ihr Toyota war auf winterglatter Fahrbahn auf die Gegenfahrbahn geraten und dort frontal mit einem entgegenkommenden Lkw kollidiert.
Es war gegen 16:30 Uhr als der Löschzug Winterberg, die Löschgruppen Neuastenberg, Altastenberg, Langewiese und Züschen und aus dem benachbarten Wittgenstein die Löschgruppe Girkhausen alarmiert wurden. Außerdem wurden von der Kreisleitstelle des Hochsauerlandkreises zwei RTW und ein Notarzt aus Winterberg, sowie Notfallseelsorger Andre Falke – selbst aktiver Feuerwehrmann – zur Unfallstelle alarmiert. Auch die Polizei aus Winterberg machte sich auf den Weg.
Zunächst hatte der e-Call Notruf des verunfallten Pkw einen Notruf abgesetzt, zeitgleich dazu erreichten die Leitstelle aber auch mehrere Anrufe über den Notruf 112. Ersthelfer, darunter ein erfahrener Feuerwehrmann aus Bad Berleburg-Weidenhausen kümmerten sich bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte um die verunfallten Personen.
Der Lkw – Fahrer, so berichtete Feuerwehreinsatzleiter Jens Quick vor Ort, sei unverletzt geblieben. Im weißen Pkw jedoch wurden zwei Insassen – junge Leute – schwer verletzt. Der Fahrer wurde hinter dem Steuer des Wagens eingeklemmt und musste von der Feuerwehr aus dem Unfallfahrzeug geschnitten werden. Dazu unterbauten die Kameraden das Fahrzeug mit Holzkeilen, um es gegen Wegrutschen zu sichern. Die Fahrertür musste abgetrennt werden und der Mann konnte dann befreit und an den Rettungsdienst übergeben werden. Die junge Frau, die mit im Auto saß wurde ebenfalls schwer verletzt, musste aber nicht aus dem Fahrzeug befreit werden. Ein Rettungshubschrauber, den die Einsatzkräfte vor Ort angefordert haben, konnte wegen der schlechten Wetterbedingungen für den Sichtflug nicht zum Einsatz kommen.
Im Auto war außer den beiden jungen Leuten auch ein Hund mit verunfallt, dem sich die ehrenamtlichen Helfer des Löschzuges Winterberg annahmen. Damit das verängstigte Tier nicht in ein Tierheim gebracht werden musste, wurde der Hund im Feuerwehrfahrzeug zunächst zur Feuerwache gebracht. Außerdem stellten die Kameraden ihren Schützling bei Tierärztin Karin Klenner vor. „Der Tierärztin sind wir sehr dankbar für die schnelle und unkomplizierte Untersuchung. Der Hund ist wohlauf“, lautete die Rückmeldung von Löschzugführer Tim Braun am Abend. Der Hund kam nach dem Tierarztbesuch wieder mit den Kameraden zur Feuerwache. Dort blieb er solange in deren Obhut, bis er von Angehörigen der Verunfallten abgeholt wurde.
Anmerkung der Redaktion
Als hier klar wurde, dass auch ein Tier mit in den Unfall verwickelt wurde, war für die Feuerwehrkameraden vor Ort sofort klar, dass sie das Tier nicht einfach ihrem Schicksal überlassen würden. „Ich tue den nicht ins Tierheim. Das gibt es nicht“, „Den nehmen wir mit zu uns“, „Der kann doch auch mit ins Feuerwehrhaus“, „Wir kümmern uns schon“, konnte man als stiller Beobachter und Fotograf vor Ort in der Geräuschkulisse der Einsatzstelle raus hören. Alle Kräfte vor Ort waren sofort auch um den Hund besorgt und niemand hätte auch nur im Ansatz daran gedacht, hier nichts zu tun. Es wäre ein Einfaches gewesen, das Tier mit den zuständigen Behörden in einem Tierheim unterzubringen. Nicht für die Feuerwehr aus Winterberg. Da kann man sich als Verunfallter in großer Not glücklich schätzen, wenn solche tollen Leute dann zum Einsatz kommen. Die den Wichtigsten Grundsatz im Einsatzdienst verinnerlicht haben und leben: Mensch bleiben! Unbürokratisch und auf kleinem Dienstweg helfen. Durch Einsatzkräfte wie diese wird unsere Welt bei allen Hiobsbotschaften, die es dort im Großen wie im Kleinen überall gibt trotzdem immer ein Stückweit besser. Wenn da draußen Menschen und Tiere in Not geraten und Menschen an ihrer Seite brauchen, die vor allem menschlich und unbürokratisch helfen und mit ganz besonderem Herzblut dabei sind, dann wünsche ich ihnen, dass diese Einsatzkräfte dann kommen. Denn die können das! Kameraden – Danke!!