COBBENRODE. Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Dienstagabend auf der B55 kurz hinter dem Cobbenroder Ortsausgang. Dabei wurden acht Menschen verletzt, einer von ihnen schwer.
Wie die Polizei vor Ort mitteilte, waren nach jetzigem Ermittlungsstand zwei Pkw, ein Opel und ein Golf auf der Olper Straße aus Richtung Cobbenrode kommend unterwegs und wollten beide nach links in Richtung Bracht abbiegen. Vermutlich hatte der voran fahrende Opelfahrer dabei einen Passat aus dem Kreis Paderborn übersehen, der die B 55 in Gegenrichtung befuhr und Vorfahrt gehabt hätte. Dabei kam es zum Zusammenstoß mit dem Passat aus dem Kreis Paderborn und dem Opel aus dem Kreis Olpe. Der Opel drehte sich beim Aufprall um 180 Grad und stieß dabei gegen den Golf, der zuvor hinter ihm gefahren war und ebenfalls nach links in Richtung Bracht abbiegen wollte. Der Passat kam einige Meter weiter in Richtung Cobbenrode zum Stehen. In mehreren Pkw wurden Insassen verletzt, eine Frau schwer. Sie musste mit dem Siegener Rettungshubschrauber „Christoph 25“, der in einer nahen Wiese gelandet war, ins Siegener Jung-Stilling-Krankenhaus geflogen werden. Die Feuerwehren aus Cobbenrode und Eslohe waren vor Ort, um Trümmerfelder zu beseitigen und die Rettungsdienste zu unterstützen.
Aufgrund der Vielzahl an verletzten Personen löste die Leitstelle des Hochsauerlandkreises einen MANV Alarm aus, dieses Kürzel steht für Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten und zeigt an, dass der reguläre Rettungsdienst mit seinen Mitteln diese Anzahl an Patienten alleine nicht mehr zeitgerecht versorgen oder transportieren kann. Dies hat zur Folge, dass weitere Kräfte alarmiert werden müssen, die den eigentlich zuständigen Rettungsdienst unterstützen müssen. In diesem Fall wurden neben den Rettungs- und Notarztwagens des hauptamtlichen Rettungsdienstes aus dem HSK auch Rettungswagen aus dem Kreis Olpe, der Siegener Rettungshubschrauber „Christoph 25“, sowie ehrenamtliche Kräfte und Fahrzeuge des DRK alarmiert. Vom Deutschen Roten Kreuz rückten neben Rettungswagen und Krankentransportwagen auch ein Gerätewagen Sanitätsdienst aus. Aus diesem Gerätewagen stehen dann vor Ort neben entsprechendem Personal auch Gerätschaften und Material für die Versorgung mehrerer Verletzter in kürzester Zeit zur Verfügung. Bei Bedarf wäre es möglich, hier einen extra Behandlungsplatz zu errichten, von dem Verletzte nach der Erstversorgung abtransportiert werden können und anfangs nicht genügend Fahrzeuge dazu zur Verfügung stehen. Dann wird nach Dringlichkeit entschieden, wer zuerst transportiert wird. Diese Einschätzung übernehmen im Erstangriff erste Einsatzkräfte vor Ort, später wird dies durch speziell geschultes Personal verifiziert. Die Verletzten werden dazu mit entsprechend farblich markierten Anhängekarten kenntlich gemacht. Hierüber kann auch später nachgehalten werden, wer in welches Krankenhaus transportiert worden ist.
Zur Unterstützung des Organisatorischen Leiter Rettungsdienst und des Leitenden Notarztes, die unter anderem solche organisatorischen Aufgaben bei größerer Verletztenzahl vor Ort durchführen, war in Cobbenrode ein Einsatzleitwagen der Feuerwehr Meschede im Einsatz, der mit einem Disponenten der Leitstelle besetzt war.
Glücklicherweise, so berichtete die Polizei, ist bei keinem der Verletzten von Lebensgefahr auszugehen. Die Olper Straße blieb im Bereich der Kreuzung nach Bracht während der Rettungs- und Bergungsarbeiten gesperrt. Alle drei Pkw mussten abgeschleppt werden.