BAD AROLSEN. Fünf Mediziner aus Bad Arolsen, Wolfhagen und Kassel absolvieren derzeit am Bad Arolser Krankenhaus eine Fortbildung zum Notarzt beziehungsweise zur Notärztin. Man wolle auf diese Weise dem immer größeren Mangel an Notärzten entgegenwirken und die Kollegen binden, erklärte Chefarzt und Kursleiter Christian Feine.
In der einwöchigen Fortbildung lernen die angehenden Notärzte in Theorie und Praxis alle Aspekte ihrer künftigen Tätigkeit kennen. So stand in den ersten Unterrichtsstunen beispielsweise die Fahrzeugkunde an - die Notärzte nahmen Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeuge unter die Lupe und ließen sich von erfahrenen Rettungsassistenten die "rollenden Intensivstationen" erklären. Neben praktischen Übungen, beispielsweise an einer Reanimationspuppe, ging es aber auch um Aspekte, die mit der eigentlichen Aufgabe nur mittelbar zu tun haben: Umgang mit Angehörigen nach einem häuslichen Notfall oder mit Pressevertretern an der Unfallstelle.
Der Kurs dauert noch bis zum kommenden Wochenende. Die Teilnehmer schätzen dabei die "familiäre Atmosphäre" der Fortbildung in Bad Arolsen: "Bei wenigen Teilnehmern scheut man sich nicht, Fragen zu stellen", erklärte beispielsweise die Ärztin Swetlana Liebert - das kann Notarzt und Referent Dr. Shahin Cyrus aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Sein eigener Kurs zum Notarzt spielte sich vor Jahren in einem Umfeld von etwa 250 Kollegen ab. "Da fragt man nichts, weil man denkt, alle anderen wissen es und man ist der einzige, der keine Ahnung hat".
Für Kursleiter und Chefarzt Christian Feine hat die Fortbildung im eigenen Haus für die Ärzte der "Gesundheit Nordhessen" noch einen weiteren Aspekt: "Wir wollen die Notärzte natürlich an unser Haus binden". Es sei immer schwieriger, "das Gut Notarzt zu bekommen", erklärte der Chefarzt. Mit der Fortbildung für die eigenen Kollegen wirke man diesem Fachkräftemangel gezielt entgegen. "Das ist nichts anderes als die Bemühungen der Industrie beispielsweise um Facharbeiter".
Bevor die künftigen Notärzte ihre ersten eigenverantwortlichen Einsätze fahren, stehen unter anderem noch 50 Einsätze in Zusammenarbeit mit erfahrenen Kollegen sowie eine halbjährige Tätigkeit auf einer Intensivstation auf dem Plan. In die Abläufe dieser Fachabteilung führte deren Leiter Roger Mannsfeld während der Veranstaltung in Bad Arolsen ein.
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