MARBURG-BIEDENKOPF/WALDECK-FRANKENBERG. Ein 25 Jahre alter Lkw-Fahrer aus Waldeck-Frankenberg ist am Freitag bei einem schweren Verkehrsunfall im Kreis Marburg-Biedenkopf gestorben. Der junge Mann wurde im Führerhaus eingeklemmt, als er nach dem Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Gefahrgut-Transporter nach rechts von der Straße abkam.
Die Feuerwehr rückte mit hydraulischem Rettungsgerät zur Unfallstelle kurz hinter dem Abzweig der B 252 nach Unterrosphe aus, ebenso Polizei, Rettungswagen und Notarzt. Zunächst hatte es geheißen, der mit Schrottteilen beladene Lkw und der Gefahrgut-Laster seien beide in Richtung Wetter gefahren, worauf der hinten fahrende Lkw dem Tankwagen aufgefahren sei.
"Es handelt sich allerdings, so wie es sich jetzt darstellt, um einen Unfall im Begegnungsverkehr", sagte Feuerwehrsprecher Stephan Schienbein später. Und Polizeisprecher Jürgen Schlick verdeutlicht den Unfallhergang: "Etwa 200 Meter vor dem Abzweig nach Unterrosphe musste der 42-Jährige Fahrer des Gefahrgut-Sattelzugs in einer leichten Rechtskurve auf regennasser Fahrbahn verkehrsbedingt stark abbremsen. Dabei scherte der Auflieger auf die Gegenfahrbahn aus und krachte frontal in den entgegenkommenden Sattelzug des 25-Jährigen. Beide Fahrzeuge landeten durch die Wucht des Aufpralls neben der Fahrbahn."
Durch die Wucht des Anpralls wurde der Fahrer in seinem Führerhaus eingeklemmt. "Er erlitt so schwere Verletzungen, dass er noch an der Unfallstelle verstorben ist, leider konnten wir nichts mehr für ihn tun", so Schienbein.
Am Gefahrgut-LKW, der nach dem Zusammenstoß ebenfalls in den Graben schleuderte, entstand ein kleines Leck, geringe Mengen des transportierten Stickstoffs traten aus. Eine Gefahr für Menschen bestand dadurch aber laut Feuerwehrsprecher Schienbein nicht. Der Fahrer wurde lediglich leicht verletzt.
Schienbein erläutert: "Sobald sich der Stickstoff mit der Umgebungsluft vermischt hat, besteht keine Gefahr." Daher habe man die Behring-Werkfeuerwehr mit einem großen Lüfter nachgefordert. Dies sei geschehen, "um gegebenenfalls Stickstoff, der austritt, mit der Luft verwirbeln zu können."
Gutachter nimmt Untersuchungen auf
Die Staatsanwaltschaft ordnete zur genauen Klärung des Unfallhergangs die Hinzuziehung eines Sachverständigen sowie die Sicherstellung des Gefahrgutlasters an. Die Schadenshöhe beläuft sich nach ersten Schätzungen auf etwa 110.000 Euro.
Der Unfallstelle war für die Bergungsarbeiten bis in die Nachmittagsstunden voll gesperrt. Ein Spezialist der betroffenen Firma ließ den verbliebenen flüssigen Stickstoff kontrolliert entweichen. Die Umleitung des Verkehrs erfolgte über Nebenstraßen.