EPPE. Ein 22-Jähriger ist bei Renovierungsarbeiten auf dem Dachboden eines Hauses am Epper Steinberg von einer Leiter gestürzt und von herabfallendem Baumaterial begraben worden. Feuerwehrleute brachen die Haustür auf und befreiten den Verletzten.
Als es am Dienstagabend gegen 20 Uhr zu dem Unfall kam, war der 22-Jährige allein in dem älteren Haus, das der junge Mann derzeit renoviert und noch nicht bewohnt. Glücklicherweise habe er ein Mobiltelefon bei sich gehabt, sagte ein Beamter der Korbacher Polizei. Denn nur so habe er auf seine missliche Lage aufmerksam machen können. Der beim Sturz von der Leiter Verletzte und von einem Zementsack und Brettern Verschüttete habe sich nicht mehr selbst befreien können.
Die Leitstelle alarmierte nach Eingang des Notrufes die Besatzung eines Rettungswagens und den Korbacher Notarzt sowie die Feuerwehren aus Eppe und Goldhausen mit dem Einsatzstichwort "Verschüttete Person nach Sturz vom Dach", wie der Epper Wehrführer Egon Weller am Abend gegenüber 112-magazin.de berichtete. Daraufhin hätten "seine" Einsatzkräfte zunächst das Grundstück des genannten Hauses nach einer abgestürzten Person abgesucht - vergeblich. Auf Klingeln und Rufen habe sich im Haus niemand gerührt, lediglich ein Hund habe gebellt, so Weller: "Daraufhin haben wir uns entschlossen, die Haustür aufzubrechen". Im Gebäude hätten die Brandschützer nach mehrmaligem Rufen endlich eine Antwort aus dem oberen Geschoss des mehr als 100 Jahre alten Backsteinhauses bekommen.
Mann bereits vor Eintreffen des Notarztes befreit
In einem schmalen Gang fanden die Feuerwehrleute dann unter einer selbst gebauten Leiter am Boden liegend den 22-Jährigen. Auf ihm lagen ein 25 Kilogramm schwerer Zement- oder Putzsack sowie zahlreiche Bretter, die der junge Mann beim Absturz in die Tiefe vermutlich mitgerissen hatte. "Wir haben den Mann sofort mit drei Kameraden befreit", sagte Weller. Wenig später trafen auch die Rettungskräfe sowie die Kameraden aus Goldhausen ein. Nach notärztlicher Erstversorgung trugen die Feuerwehrleute den Verletzten mit einem Spineboard durch das stellenweise enge und mit Baumaterial teils verstellte Haus ins Freie zum Rettungswagen. Dessen Besatzung lieferte den 22-Jährigen ins Korbacher Krankenhaus ein. Die genauen Umstände des Absturzes waren am Abend zunächst unklar.
Wehrführer: Reibungslos geklappt
Die beiden Feuerwehren waren mit insgesamt rund 20 Einsatzkräften an der Rettung beteiligt. Der Einsatz, der etwa eine Stunde dauerte, hat laut Wehrführer Weller "reibungslos geklappt". Er sei "sehr zufrieden", erklärte der Einsatzleiter. Neben den Wehren, dem Rettungsdienst und dem Notarzt war auch eine Funkstreife der Korbacher Polizei an der Unglücksstelle. Da es sich jedoch nicht um einen Arbeits-, sondern einen privaten Unfall gehandelt habe und sich keinerlei Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden ergeben hätten, führt die Polizei nach Angaben eines Beamten keine weiteren Ermittlungen.
Die Epper Feuerwehr war zuletzt im April nach einem Verkehrsunfall im Einsatz:
Zusammenstoß in Eppe: 18-Jährige verletzt (11.04.2012)
Die Goldhäuser Kameraden hatten im Mai einen Einsatz:
140 Meter Trümmerfeld: Auto Schrott, Fahrer verletzt (01.05.2012, mit Video und Fotos)