FRANKENBERG. Zum Tag der Patientensicherheit am 17. September engagierte sich das Kreiskrankenhaus Frankenberg auch in diesem Jahr im Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. aktiv.
Um die Initiative lebendig zu gestalten, wurde eine spannende „Jagd nach Sturzrisiken“ inszeniert, die über eine ganze Woche stattfand. Alle Mitarbeitenden hatten die Gelegenheit, ihren detektivischen Spürsinn unter Beweis zu stellen.
In einem ungenutzten Patientenzimmer wurde dazu eine alltägliche Krankenhausszene nachgestellt, die mit möglichen Sturzrisiken für den Patienten präpariert war. So gab es neben klassischen Stolperfallen zum Beispiel auch einen ungesicherten Rollstuhl, eine angeschlossene Infusion, mangelnde Beleuchtung oder eine Pfütze im Bad zu entdecken. Pflegekräfte achten aber nicht nur auf die Sicherheit im Zimmer und an den Einrichtungsgegenständen. Schon zur Aufnahme des Patienten wird erfasst und protokolliert, ob alters- oder krankheitsbedingt eine erhöhte Sturzgefährdung besteht, die die besondere Aufmerksamkeit der Pflegekräfte erfordert.
Bei der sogenannten Sturzrisikoerfassung werden Einschränkungen der Mobilität und Sehbeeinträchtigungen notiert, ebenso die kognitive Verfassung, die durch eine Erkrankung oder Medikamente eingeschränkt sein kann. Diese Anamnese wird von der aufnehmenden Pflegefachkraft erstellt und in der Patientenakte dokumentiert, damit alle Mitarbeitenden darüber informiert sind. Diese Anamnese basiert auf den in der Pflege entwickelten sogenannten Expertenstandards.
Diese Standards definieren die qualitätsorientierte pflegerische Versorgung von Patienten und Pflegebedürftigen nach einheitlichen Kriterien, die auf dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand beruhen. Die Sturzprophylaxe ist einer von dreizehn Expertenstandards, die jede Pflegekraft kennt und beachtet. Insgesamt gab es fünfzehn Sturzrisiken zu entdecken, und die Teilnehmenden hatten zwei Minuten Zeit, um möglichst viele davon aufzuspüren. Diese innovative Herangehensweise schärfte das Bewusstsein für Sturzgefahren im Krankenhausalltag und förderte den Austausch unter den Mitarbeitern. Besonders erfolgreiche „Detektive“wurden am Ende mit Preisen belohnt. Letztlich profitierte die Sicherheit der Patientinnen und Patienten von dieser kreativen Aktion, die auf spielerische Weise wichtige Erkenntnisse vermittelte. (JM)
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