VÖHL. Vermutlich waren es nur ein paar Augenblicke, die zwischen Leben und Tod eines Sechsjährigen entschieden haben - ohne die elfjährige Mia und die neunjährige Celina, die die Rettung des Jungen auf den Weg brachten, hätte der Landkreis Waldeck-Frankenberg ein weiteres Todesopfer zu beklagen.

Was war geschehen?

Gut besucht war das Freizeitbad in Vöhl am Nachmittag des  1. September bei sommerlichen Temperaturen. Mit im Wasserbecken waren die elfjährige Mia und die neunjährige Celina, die ausgelassen dem Badespaß frönten. Ein regloser Körper im Wasser ließ die beiden stutzig werden, ein Berühren des reglosen, im Wasser treibenden Jungen (6) brachte schnell Gewissheit: Mit lautem Schreien nach ihrem Onkel und Vater Kristof Nickolei aus Gddelsheim, der sich zu diesem Zeitpunkt im Becken befand, begann eine atemberaubende Rettungsaktion. Ohne zu zögern, schwamm der Lichtenfelser los und zog den kleinen Jungen an Land. 

Reanimation erfolgreich

Mit schnellen Schritten erreichte der Goddelsheimer die hinzugeeilten Bademeister, diese übernahmen den Jungen und setzten fachkundig Belebungsversuche ein. Hinzu kam ein Feuerwehrmannn aus Vöhl, der eine Notfalltasche mitführte. Über den Notruf wurden Polizeikräfte, ein Notarzt und eine RTW-Besatzung alarmiert. Nach der Erstversorgung und Stabilisierung konnte das Kind ins Krankenhaus nach Kassel transportiert werden.

Fragen bleiben offen

Bei aller Freude über die Rettung des Kindes: Wo waren die Erziehungsberechtigten des kleinen Jungen? Nach Angaben von Zeugen befanden sich die Eltern weit ab vom Schwimmbecken auf einer Liegewiese. Auch die Bademeister sollen nicht am Beckenrand gestanden und ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt haben. Die beiden Heldinnen Mia und Celina mussten die ganze Sache erstmal verarbeiten - bis tief in die Nacht waren die beiden Mädchen wach.

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