Suizid: Drei tote Frauen auf Campingplatz gefunden / VIDEO (aktualisiert)

Mittwoch, 29. Januar 2014 18:22 geschrieben von  Dennis Schmidt und Sascha Pfannstiel

EDERSEE. Die Leichen dreier Frauen sind am späten Mittwochnachmittag in einem Ferienhaus auf einem Campingplatz bei Herzhausen entdeckt worden. Die ersten Erkenntnisse der Polizei sprechen für einen gemeinsamen Selbstmord: Im Haus fand die Polizei Abschiedsbriefe.

Die Frauen stammen nicht aus Waldeck-Frankenberg. Einer Pressemitteilung der Polizei vom Donnerstagmorgen zufolge handelt es sich bei den Toten um eine 49-jährige Mieterin (Frankfurt/Oder), eine 44-jährige Frau aus Schauenburg im Landkreis Kassel und eine 23-jährige Frau aus Potsdam. Sie sollen sich demnach in einem sozialen Netzwerk kennengelernt und verabredet haben. 

"Die Hintergründe des gemeinschaftlichen Suizides stehen noch nicht fest, könnten aber in psychischen Erkrankungen zu suchen sein", berichtet Polizeisprecher Volker König am Donnerstag. Ob die Staatsanwaltschaft in Marburg eine Obduktion der Leichen anordnet, steht noch nicht fest.

Die drei Frauen hatten das Blockhaus auf dem Campingplatz am Montagmittag bezogen, anschließend eingekauft und an der Anmeldung einen Chip für die Zufahrtsschranke zum Gelände abgeholt. Danach ließen sie sich nicht mehr blicken.

"Nicht betreten - Lebensgefahr"
Als er bis zum späten Mittwochnachmittag nichts von den Frauen gehört hatte, wollte der Besitzer des Campingplatzes nachsehen. An der Tür des Ferienhauses fand er einen Zettel vor mit der Aufschrift "Vorsicht CO - Nicht betreten - Lebensgefahr!" – der Platzbetreiber öffnete trotzdem die Tür, nahm keinen Gasgeruch wahr, betrat das Holzgebäude und sah eine der toten Frauen am Boden liegen. Der Mann verständigte sofort Polizei und Rettungskräfte und teilte mit, dass insgesamt drei Frauen das Haus gemietet hatten.

Aus Korbach und Frankenberg rückten mehrere Polizeistreifen und die beiden Notärzte sowie die Besatzungen dreier Rettungswagen an. Alarmiert waren auch die Vöhler "Helfer vor Ort" des DRK. Einer der Ersthelfer ist Mitglied der Feuerwehr – er ließ nach seinem Eintreffen und der zunächst unklaren Lage umgehend die Feuerwehren der umliegenden Orte alarmieren. Feuerwehrleute betraten das Ferienhaus unter Atemschutz und öffneten alle Fenster, anschließend ließen die Kameraden mit einem Hochdrucklüfter Sauerstoff ins Gebäude strömen. Erst danach konnten Ärzte, Retter und Polizisten das Holzgebäude gefahrlos betreten.

Keine Hinweise auf Fremdverschulden oder technischen Defekt
Schnell war klar, dass allen drei im Bad liegenden Frauen nicht mehr zu helfen war. Die Notärzte konnten nur noch den Tod der drei Frauen feststellen. Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen. Es lägen keinerlei Hinweise auf ein Fremdverschulden oder einen technischen Defekt vor, sagte der Polizeisprecher.


Erst Anfang des Jahres war es am Diemelsee zu einem Zwischenfall mit Kohlenmonoxid gekommen - aus Versehen:
Defekt an Ofen: Frau und Kinder in Klinik geflogen (05.01.2014)

Im Sommer 2012 starben zwei Brüder in Allendorf an einer Kohlenmonoxidvergiftung:
Suizid: Brüder sterben vermutlich durch Gas (24.08.2012)

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Zuletzt bearbeitet am Freitag, 24. April 2015 12:10

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