"Danke"-Serie: Kollegen und Wehrmann retten Armin Kunze

Donnerstag, 12. Dezember 2013 10:03 geschrieben von  Migration

SCHMILLINGHAUSEN/KORBACH. Er hätte tot sein können, wären da nicht seine Arbeitskollegen und Angehörige der Conti-Werkfeuerwehr gewesen, die Armin Kunze retteten. Heute wendet sich der 50 Jahre alte Schmillinghäuser an seine Lebensretter im Rahmen unserer "Danke"-Serie im Advent.

Es ist die Geschichte eines Mannes, um dessen Leben Angehörige und Ärzte, Kollegen und Rettungskräfte sowie das Personal der Intensivstation des Korbacher Stadtkrankenhauses zwei Tage bangen mussten. Es ist die Geschichte eines Mannes, der einen Herzinfarkt, Organversagen und einen Schlaganfall erlitt. Es ist die Geschichte eines Mannes, der sich zeitweise nicht mehr bewegen oder artikulieren konnte. Hier ist die Geschichte von Armin Kunze - er erzählt sie selbst:

"Zunächst muss ich sagen, dass ich weiß alles nur vom Erzählen weiß. Meine Erinnerung wurde durch den Vorfall weitestgehend gelöscht. Am Samstag, 9. Juni 2012, hatte ich Spätschicht auf der Conti in der Endinspektion. Am Tag vorher hatte ich, so erzählte mir meine Frau später, Schmerzen in der linken Schulter. Dies kam durch die schweren Reifen schon mal vor. Mein Sohn wollte mich ins Arolser Krankenhaus bringen, was ich aber ablehnte - ich wollte nicht schon wieder krankgeschrieben werden. Im Nachhinein war das ein schwerer Fehler.

Ich habe an dem Samstag ganz normal angefangen zu arbeiten. Mein Schichtführer war bei mir und sagte mir, ich könne wegen dem Fußballspiel früher nach Hause fahren. Er klopfte mir dabei auf die linke Schulter und ich habe dabei vor Schmerzen aufgeschrien. Alle dachten, ich mache nur einen Scherz.

Gegen 17.30 Uhr ist es dann wohl passiert. Meine Kollegen sagten, ich sei einfach nach hinten umgefallen und mein Kopf wäre hart auf den Betonboden aufgeschlagen. Mein Kollege Andreas Rupprath hat dann sofort Erste Hilfe geleistet und der andere Kollege Tobias Haufe hat die Werksfeuerwehr angerufen.

Der Feuerwehrmann Jörn Kasparek hat dann die nötigen Schritte zur Lebensrettung bei mir eingeleitet, bis Krankenwagen und Notarzt vor Ort waren. Meine Frau und meine Tochter haben etwa eine Stunde an Tor 1 gestanden und man hat sie zum Schutze meiner Frau nicht hinein gelassen. Die finde ich sehr gut, denn sie hätten meiner Frau keinen Gefallen damit getan, sie zu mir zu lassen.

Laut Notarzt haben die drei Helfer mir durch die schnelle Erstversorgung das Leben gerettet. Ich wurde eine Stunde reanimiert und wegen Kammerflimmern 16-mal defibrilliert. Es stellte sich heraus, dass ich einen Hinterwandinfarkt mit zwei Verschlüssen hatte. Als ich dann versorgt war und in den Krankenwagen zum Abtransport gebracht wurde, hatte ich einen kardiologischen Schock und Organversagen. Bedingt durch die große Menge Blutverdünner habe ich auch noch einen Schlaganfall bekommen.

Auf der Intensivstation im Korbacher Krankenhaus hab ich wohl auch noch eine Lungenentzündung bekommen. Insgesamt hat man wohl zwei Tage um mein Leben gebangt. Ich habe insgesamt vier Wochen im Koma gelegen. Danach kam ich nach Bad Wildungen in die Westendklinik. Ich konnte weder laufen noch irgendwelche anderen Körperteile bewegen. Auch Sprechen und Schreiben ging die ersten Tage so gut wie nicht. Nach weiteren vier Wochen konnte ich nach Hause. Man hatte mir dort schnell und gut geholfen wieder laufen und sprechen zu können.

Mein besonderer Dank gilt meinen beiden Kollegen, dem Feuerwehrmann und den Pflegerinnen und Pflegern der Korbacher Intensivstation, die einiges von mir ertragen mussten".

Anmerkung der Redaktion: Armin Kunze ist derzeit noch immer krankgeschrieben. Vermulich im kommenden Frühjahr soll der 50-Jährige wieder anfangen zu arbeiten.


Sind Sie nach einem Brand, Unfall oder Notfall dankbar für Hilfe jedweder Art, die Ihnen zuteil wurde, und wollen diesen Dank loswerden? Dann ist unsere Adventsserie zum Thema "Dank" ein gutes Forum. Nehmen Sie Kontakt zur Redaktion auf per Mail an info(at)112-magazin.de

Zuletzt bearbeitet am Donnerstag, 12. Dezember 2013 10:38

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