Vater versucht, drei Kinder zu töten

Samstag, 04. April 2009 16:06 geschrieben von  Migration

BERNDORF. Ein Vater hat versucht, seine drei Kinder umzubringen. Die beiden Mädchen und der Junge überlebten schwer verletzt.

Der 40 Jahre alter Vater der Kinder hatte die Bluttat am Samstagmittag selbst gemeldet: Der Mann hatte sich Polizeisprecher Jürgen Wilke in einem Kasseler Gefängnis gestellt und angegeben, seine Kinder umgebracht zu haben. Polizisten brachen daraufhin die Wohnung in der Strother Straße in Berndorf auf, Notärzte und Rettungsassistenten fanden in der Wohnung drei schwer verletzte Kinder im Alter von sieben, fünf und drei Jahren.

Die beiden Mädchen und ihr Bruder hatten nach Angaben eines Notarztes Kopfverletzungen, die von stumpfer Gewalt herrührten. Offenbar hatte der 40 Jahre alte Vater bereits am Freitagabend versucht, seine Kinder zu erschlagen. Danach verließ er die Wohnung und überließ die Kinder ihrem Schicksal. Die vom Mann geschiedene Mutter der Kinder war zur Tatzeit und danach nicht in der Wohnung. Die Frau lebt nach unseren Informationen in Lichtenfels, die Kinder waren besuchsweise beim Vater in Berndorf.

Vier Hubschrauber auf dem Sportplatz
Die Rettungskräfte forderten für jedes der Kinder einen Rettungshubschrauber an. Die Maschinen Christoph 7 aus Kassel, Christoph 44 aus Göttingen und Christoph 25 aus Siegen landeten im Abstand weniger Minuten auf dem Berndorfer Sportplatz. Eine vierte Maschine der Bundespolizei flog einen weiteren Kinderarzt ein. Alle drei Geschwister schweben nach Auskunft des Leitenden Notarztes in Lebensgefahr. Der Junge habe einen Schädelbasisbruch davongetragen.

Hochprofessioneller Einsatz aller Rettungskräfte
Die Berndorfer Feuerwehr sperrte die Strother Straße weiträumig ab, Beamte der Schutz- und Kriminalpolizei waren im Einsatz. Das Gelände rund um den Sportplatz war ebenfalls abgesperrt - im Abstand weniger Augenblicke brachten die drei eingesetzten Rettungswagen die verletzten Kinder dorthin. Die beiden Mädchen und der Junge wurden in Kliniken nach Kassel, Siegen und Göttingen geflogen.

Der Leitende Notarzt Dr. Ecke Tammen und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, Jürgen Dezius, bezeichneten den Einsatz aller Rettungskräfte trotz der äußerst belastenden Eindrücke als hochprofessionell. "Besser geht es nicht", erklärte Tammen gegenüber 112-magazin.de. Er habe nicht geglaubt, einen solchen Einsatz jemals erleben zu müssen. "So etwas sieht man sonst nur im Fernsehen".

Der 40-jährige Vater wurde wegen eines versuchten Tötungsdeliktes festgenommen. Er wurde am Samstag von Kasseler Kriminalbeamten vernommen und soll vermutlich am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt werden. Die zuständige Staatsanwaltschaft in Kassel wurde in die Ermittlungen eingeschaltet. Die Kriminalpolizei aus Korbach hat die Ermittlungen am Tatort aufgenommen. Mit eingebunden wurde auch die Notfallseelsorge. Angaben über die Hintergründe der Bluttat machte die Polizei nicht.

Zuletzt bearbeitet am Donnerstag, 20. Oktober 2011 09:28

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