KORBACH. Nachdem erst Anfang Juni mehrere Korbacher Bürger von Schockanrufen belästigt wurden, hat die Stadt am vergangenen Wochenende erneut eine Serie dieser betrügerischen Anrufe. Eine 28-Jährige übergab einem Boten wertvollen Schmuck und Geld.
Insgesamt sieben Korbacher und eine Bad Arolsenerin erhielten am Samstag in der Zeit zwischen 10 Uhr und 19 Uhr jeweils ähnlich gelagerte Schreckensmeldungen. Mal war es der vermeintlich verunglückte Ehemann, der in Litauen nach einem Unfall dringend Geld benötigte, mal war es der eigene Sohn, der einen Unfall verursacht hatte und ebenfalls sofort Geld zur Regelung der Angelegenheit brauchte. Gewarnt durch die bisherige Berichterstattung, haben aber fast alle acht Angerufenen laut Polizeisprecher Dirk Virnich sehr gut reagiert. Sie ließen sich nicht schockieren, sondern beendeten das Gespräch, notierten die Telefonnummer und verständigten sofort die Polizei. Die Telefonnummern wiesen immer in Richtung Litauen.
"Leider zeigten sich jedoch nicht alle Angerufenen so gut informiert", sagte Virnich am Montag weiter. Eine 28-jährige Frau aus Korbach war auf diese gemeine Masche hereingefallen. Gegen 14.25 Uhr gab sich ein Anrufer als Rechtsanwalt aus. Der Russisch sprechende Mann erklärte der jungen Frau, dass ihr Ehemann einen schweren Unfall verursacht habe und das weitere Verfahren nur mit viel Geld abgewendet werden könne.
Eine knappe Stunde später stand dann tatsächlich ein Bote an der Wohnungstür der Frau in der Straße Am Buchenbaum. Vor ihr stand ein etwa 30 Jahre alter Mann, ungefähr 1,70 Meter groß und mit kurzem hellem Haar. Er trug eine Jeans und ein T-Shirt. Wie vereinbart wollte er alles verfügbare Geld abholen.
Noch derartig unter Schock stehend und in der Hoffnung, ihrem Mann dadurch helfen zu können, übergab die 28-Jährige dem Mann einen eher geringen Geldbetrag, jedoch sehr wertvollen Schmuck. Erst später wurde der Betrogenen bewusst, dass sie einem sogenannten Schockanrufer aufgesessen war.
Der Zufall wollte es, dass der Geprellten gegen Abend eine Person auf dem Korbacher Viehmarkt auffiel, die dem Kurier sehr ähnlich sah. Die hinzu gerufene Polizeistreife nahm insgesamt drei Verdächtige fest. Die Männer, zwei davon stammten tatsächlich aus Litauen, konnten jedoch ein nachvollziehbares und stichhaltiges Alibi vorweisen und mussten wieder entlassen werden.
"Es ist auch weiterhin mit derartigen Anrufen, die ausschließlich Russisch sprechende Mitbürger treffen, zu rechnen", warnte Virnich und appellierte zu entsprechender Vorsicht.
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