FRANKENBERG. Ein 38-jähriger Mann aus dem Frankenberger Land hat sich vor vier Jahren an einem zwölf Jahre alten Jungen vergangen. Das Marburger Landgericht hat ihn deshalb zu vier Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt.
Schwerer sexueller Missbrauch und Vergewaltigung: Vor dem Landgericht hatte er gestanden, sich im Sommer 2007 an dem damals zwölfjährigen Sohn seiner ehemaligen Lebensgefährtin schwer vergangen zu haben.
„Ein so kurzes Verfahren in einer so schwerwiegenden Angelegenheit habe ich noch nicht erlebt“, betonte der Vorsitzende Richter, Thomas Wolf. Ohne Zeugen dauerte die Verhandlung inklusive einer Verspätung des Angeklagten nur zwei Stunden. Das frühzeitige umfängliche Geständnis wurde dem Angeklagten zugute gehalten. Denn so hat er, laut Wolf, dem Opfer die richterliche Videovernehmung, die wahrscheinlich notwendige Erstellung eines Glaubwürdigkeitsgutachtens und die Aussage vor Gericht erspart.
Herausgekommen waren die Taten laut Wolf erst Ende 2010, als sich der Jugendliche während eines Heimaufenthalts offenbart habe. Anschließend schrieb er einen Brief an das Gericht, der nun verlesen wurde. Darin berichtet er, dass er in den Sommerferien bei dem Mann in dessen Schlafzimmer übernachtet habe.
Der Mann habe getrunken, laut eigenen Angaben etwa zehn große Bier, und habe ihn plötzlich zu sexuellen Handlungen aufgefordert. Als er dem nicht gleich nachgekommen sei, habe er ihn mit leichten Schlägen gezwungen. Anschließend habe er ihn vergewaltigt.
Quelle: HNA