KORBACH. Alkoholisiert hat ein Autofahrer einen geparkten Wagen gerammt und acht Meter weit nach vorn geschoben. Dann flüchtete der 30-Jährige mit seinem stark beschädigten Auto und baute nach wenigen Augenblicken den nächsten Unfall - er prallte frontal gegen einen Baum. Danach machte sich der in Vöhl wohnende Mann zu Fuß aus dem Staub, stellte sich aber wenig später der Polizei.
"Von dem Knall bin ich aus dem Bett gefallen", sagte der Besitzer des gerammten Autos am Sonntagmorgen gegenüber 112-magazin.de. Sein BMW, eine getunte 20 Jahre alte 7er-Limousine, war am rechten Fahrbahnrand in der Straße Auf Lülingskreuz in Korbach abgestellt, als der Halter am Sonntag gegen 7 Uhr einen riesigen Schlag hörte. Sekunden später vernahm der Mann lautes Reifenquietschen. "Da wusste ich sofort, was passiert ist". Als er draußen auf der Straße vor dem Haus nachschaute, sah er die Bescherung: Sein Liebhaberfahrzeug war am Heck stark beschädigt - und stand nicht mehr dort, wo der Besitzer seinen BMW am Vorabend abgestellt hatte. "Durch die Wucht des Aufpralls wurde mein Wagen rund acht Meter weit nach vorn geschoben", sagte er. Vom Verursacher und dessen Auto fehlte jede Spur. Der BMW-Besitzer rief die Polizei.
Anwohner: Zum Glück keine Fußgänger
Zu diesem Zeitpunkt hatte der flüchtige Fahrer bereits den nächsten Unfall gebaut: Nur Augenblicke nach dem ersten Unfall war der Mann an der etwa 500 Meter weit entfernten Kreuzung Auf Lülingskreuz / Eidinghäuser Weg mit seinem bereits stark beschädigten Skoda Kombi nach rechts von der Straße abgekommen, hatte den Gehweg überfahren und war frontal gegen eine Eiche geprallt. Beim Aufschlag schleuderte der offensichtlich nicht angeschnallte Fahrer mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe, die durch die Wucht splitterte. Trotz der dabei erlittenen Verletzungen flüchtete der 30-Jährige zu Fuß, stellte sich aber später der Polizei. "Was meinen Sie, was passiert wäre, wenn hier Fußgänger hergegangen wären", sagten Anwohner des Eidinghäuser Weges gegenüber 112-magazin.de, "der ist ungebremst gegen den Baum gekracht, das hätte keiner überlebt".
Die Beamten brachten den Fahrer ins Korbacher Krankenhaus, wo die Verletzungen versorgt wurden und ein Arzt die angeordnete Blutprobe nahm. Den Führerschein stellte die Polizei sicher. Gegen den Vöhler erging Strafanzeige wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss und Unfallflucht. Am Skoda entstand Totalschaden, am BMW vermutlich ebenfalls. Den Gesamtschaden gab die Polizei mit 5000 Euro an. Weitere 500 Euro entfallen auf den Baum.
"Wollte Wagen noch 20 Jahre fahren"
Der BMW-Besitzer hofft darauf, sein gepflegtes Liebhaberstück wieder flott zu bekommen. "Ich wollte den Wagen eigentlich noch 20 Jahre fahren", sagte der Korbacher, "im Sommer wäre das Auto noch locker ohne Beanstandungen durch den TÜV gekommen". Allerdings befürchte er, dass "der Wagen am Montag wohl totgeschrieben wird". Das sei schon "sehr ärgerlich".
Nur wenige Meter von der Unfallstelle entfernt war in dieser Woche ein Rettungshubschrauber im Einsatz:
Notfall: Kind mit Helikopter in Klinik geflogen (18.01.2012, mit Video und Fotos)