Ermittler zerschlagen Drogenbande

Donnerstag, 22. Mai 2025 22:40 geschrieben von  Michael Fränkel
Spezialeinheiten des Zolls und der Polizei vollstreckten am Mittwoch neun Haftbefehle in mehreren Städten der Region. Spezialeinheiten des Zolls und der Polizei vollstreckten am Mittwoch neun Haftbefehle in mehreren Städten der Region. Fotos: Zollfahndungsamt Frankfurt am Main

FRANKFURT (MAIN). Unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Hanau vollstreckte das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main am Mittwochmorgen, 21. Mai 2025, mit Unterstützung von Spezialeinheiten des Zolls (Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll – ZUZ) sowie der hessischen Polizei insgesamt neun Haftbefehle. Die Maßnahmen fanden in Hanau, Bruchköbel, Maintal, Nidderau, Niederdorfelden, Schöneck und Karben statt. Zusätzlich wurde ein weiterer mutmaßlicher Drogenhändler vorläufig festgenommen.

Im Zuge von Durchsuchungen in insgesamt 17 Objekten stellten die Einsatzkräfte rund 17 Kilogramm Amphetamin, 41 Kilogramm Marihuana, kleinere Mengen Kokain und Haschisch, verschiedene Streckmittel sowie eine zerlegte Amphetaminküche und etwa 200 Liter Chemikalien zur mutmaßlichen Drogenherstellung sicher. Darüber hinaus wurden unter anderem über 27.000 Euro Bargeld, eine hochwertige Armbanduhr sowie drei Kraftfahrzeuge sichergestellt bzw. gepfändet.

Bereits im Vorfeld der aktuellen Maßnahmen waren im Rahmen der laufenden Ermittlungen durch den Zoll in Deutschland über 235 Kilogramm Amphetamin sowie rund 20 Kilogramm Marihuana und Kokain beschlagnahmt worden. Weitere rund 170 Kilogramm Amphetamin wurden in Skandinavien sichergestellt.

Das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main ermittelt im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hanau gegen eine vierzehnköpfige Tätergruppierung wegen des Verdachts des unerlaubten Herstellens sowie des bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge.

Die Ermittlungen des Zollfahndungsdienstes begannen im Herbst 2024. Ausgangspunkt war eine Verdachtsmeldung der Gemeinsamen Grundstoffüberwachungsstelle (GÜS) des Zollkriminalamts und des Bundeskriminalamts. Gemeldet wurde eine mutmaßliche Lieferung von Streckmitteln an eine Adresse im Main-Kinzig-Kreis.

„Streckmittel kommen häufig dort in größeren Mengen zum Einsatz, wo Tatverdächtige synthetische Betäubungsmittel illegal herstellen oder mit Drogen verschiedenster Art handeln“, erklärt Carina Orth, Pressesprecherin des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main. „Sie dienen dazu, die Wirkung von Rauschgift zu verstärken oder zumindest das Volumen zu erhöhen – letztlich zur Steigerung der Gewinnmarge auf dem Schwarzmarkt.“

Staatsanwalt Jung, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Hanau, ergänzt: „Der Erfolg der heutigen Maßnahmen ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen der Staatsanwaltschaft Hanau und dem Zollfahndungsamt Frankfurt am Main.“

Die festgenommenen Personen werden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hanau dem Haftrichter beim Amtsgericht Hanau vorgeführt. Dieser entscheidet über die Anordnung von Untersuchungshaft.

Unterstützt wurden die Einsatzmaßnahmen durch spezialisierte Kräfte der hessischen Polizei. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass für alle Beschuldigten die Unschuldsvermutung gilt. (ots/r)

Neustes 112-Video

Werbeprospekte

Anzeige
Anzeige