Großrazzia gegen Waffen- und Drogenhandel

Mittwoch, 07. Mai 2025 19:59 geschrieben von  Michael Fränkel
Sichergestellt wurden über 60 Schusswaffen, Munition und ein umgebauter Kugelschreiber. Sichergestellt wurden über 60 Schusswaffen, Munition und ein umgebauter Kugelschreiber. Fotos: Hessisches Landeskriminalamt

WIESBADEN. In zwei Ermittlungskomplexen, die im Auftrag der Staatsanwaltschaften Marburg und Kassel geführt werden, ist es dem Hessischen Landeskriminalamt (HLKA) gemeinsam mit dem Zollfahndungsamt Frankfurt am Main (ZFA) gelungen, mehrere Mitglieder zweier deutschlandweit agierender Tätergruppierungen festzunehmen.

Die Maßnahmen fanden am Mittwoch, 7. Mai, in den frühen Morgenstunden statt. Den Tatverdächtigen wird die gewerbs- und bandenmäßig organisierte illegale Einfuhr und der Handel von Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen sowie der Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vorgeworfen.

Im Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Kassel sollen die Beschuldigten Schusswaffen und Munition im Ausland gekauft und anschließend in Deutschland weiterverkauft haben. In dem durch die Staatsanwaltschaft Marburg geführten Verfahren wird den Beschuldigten vorgeworfen, gemeinschaftlich Cannabisprodukte und Kokain im vermutlich zwei- bis dreistelligen Kilobereich nach Deutschland eingeführt und dort verkauft zu haben.

Bei den Beschuldigten handelt es sich um zwei Frauen und 16 Männer im Alter von 22 bis 62 Jahren. 16 Personen wurden vorläufig festgenommen. Fünf Männer sollen dem Haftrichter vorgeführt werden.

Die Einsatzmaßnahmen unter der Federführung der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) des HLKA und des ZFA fanden in Hessen (Landkreis Waldeck-Frankenberg, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Marburg, Hanau), Thüringen (Wartburgkreis), Niedersachsen (Holzminden) und Nordrhein-Westfalen (Hagen, Hochsauerlandkreis, Duisburg) statt. Zeitgleich wurden 34 Wohn- und Geschäftsräume durchsucht.

Neben Ermittlerinnen und Ermittlern des HLKA, des ZFA, des Zollkriminalamts, des Hauptzollamts Gießen, der Polizeipräsidien Nordhessen und Mittelhessen sowie des Hessischen Polizeipräsidiums Einsatz (HPE) waren auch mehrere Spezialeinheiten beteiligt. Der Einsatz wurde zudem durch Beamte der Landespolizeien Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Thüringen unterstützt.

Neben diversen Datenträgern, darunter über 50 Mobiltelefone, und Dokumenten wurden mehr als 60 Schusswaffen, tausende Schuss Munition sowie diverse wesentliche Waffenteile gefunden und beschlagnahmt. Darunter befand sich auch ein zur Schusswaffe umgebauter Kugelschreiber. Außerdem konnten verschiedene Betäubungsmittelutensilien sowie ein halbes Kilo Betäubungsmittel, darunter Kokain und Cannabis, sichergestellt werden. Weiterhin wurden knapp 10.000 Euro Bargeld, vier Goldbarren im Wert von rund 40.000 Euro und sechs hochwertige Uhren beschlagnahmt. Die Auswertung der Beweismittel dauert an.

Die Pressehoheit liegt bei den Staatsanwaltschaften Kassel und Marburg. Weitere Auskünfte erteilen ausschließlich diese Behörden.

Zusatzinformationen:
Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) Hessen wurde 2012 als Zusammenschluss von Ermittlerinnen und Ermittlern des Hessischen Landeskriminalamtes und des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main gegründet. Ziel der GER Hessen ist die Bekämpfung der hessenweiten und grenzüberschreitenden Rauschgiftkriminalität. Die GER führt besonders umfangreiche Ermittlungsverfahren im Bereich der schweren und organisierten Kriminalität mit dem Schwerpunkt Rauschgiftdelikte. (ots/r)

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