DIEMELSTADT. Der stetige Anstieg des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs bringt immer häufiger Verkehrsunfälle mit Lastkraftwagen mit sich, die oft schwere Folgen für andere Verkehrsteilnehmer haben. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, nahm die Polizei im Landkreis Waldeck-Frankenberg an der länderübergreifenden Kontrollaktion "Roadpol" teil, deren Schwerpunkt in dieser Woche unter dem Motto "Truck & Bus" auf dem gewerblichen Personen- und Güterverkehr lag. Ziel der verstärkten Kontrollen ist es, die Zahl der Lkw-Unfälle zu reduzieren und dadurch die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.
Am Mittwoch, den 13. November, richtete die Polizei eine umfassende Kontrollstelle am SVG-Hof Diemelstadt ein. Unter der Leitung des Regionalen Verkehrsdienstes der Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg nahmen spezialisierte Einsatzkräfte des Polizeipräsidiums Nordhessen, der Zoll sowie das Amt für Arbeitsschutz vom Regierungspräsidium Kassel teil. Insgesamt waren rund 30 Kontrolleure im Einsatz.
Zwischen 9 Uhr und 15 Uhr wurden etwa 25 Fahrzeuge gezielt kontrolliert, darunter Sattelzugmaschinen, Busse sowie Holz- und Gefahrguttransporter, die auf der Autobahn A 44 unterwegs waren. Die Kontrolle fand auf dem Parkplatz des SVG-Hofs statt, wo die Fahrzeuge und Fahrer eingehend geprüft wurden. Sechs Fahrzeugen wurde die Weiterfahrt untersagt, da verschiedene Mängel erhebliche Sicherheitsrisiken darstellten. Unter anderem musste ein älterer Linienbus, der von Fehmarn nach Rumänien überführt werden sollte, aufgrund fehlender Zulassung und erheblicher technischer Mängel vorübergehend stillgelegt werden.
Insgesamt leitete die Polizei etwa 20 Ordnungswidrigkeitenverfahren ein, die Überladung, technische Mängel und Verstöße gegen die Sozialvorschriften betrafen. Zusätzlich wurden in zwei Fällen Vermögensabschöpfungen im Gesamtwert von rund 5000 Euro angeregt, da die Fahrzeuge unzulässig große Maße oder überschrittene Gesamtgewichte aufwiesen.
Die Polizei wird auch künftig verstärkt Kontrollen im gewerblichen Verkehr durchführen, um die Verkehrssicherheit insgesamt zu fördern. Verkehrsteilnehmer müssen daher auch abseits von Schwerpunktwochen mit weiteren Überprüfungen rechnen.
Hintergrund zu ROADPOL:
ROADPOL ist das European Roads Policing Network, ein europaweites Polizeinetzwerk mit dem Ziel, die Zahl der Unfallopfer auf Europas Straßen zu senken. Entstanden aus einer Zusammenarbeit der Verkehrspolizeien der EU-Mitgliedsländer, handelt es sich um eine Nicht-Regierungsorganisation mit Hauptsitz in London. ROADPOL koordiniert nationale und länderübergreifende Aktionen zur Durchsetzung von Verkehrsregeln in ganz Europa, um die Zahl der Verkehrsopfer nachhaltig zu verringern. Das Motto lautet: "Grenzen überschreiten, um Leben zu retten!" (ots/r)