BAD AROLSEN. Eine turbulente Nacht mussten die Beamten der Polizeistation Bad Arolsen von Freitag auf Samstag verzeichnen. Neben zahlreichen Unfällen durch Wildschweinrotten haben zwei Trunkenheitsfahrten mit Fluchtversuchen die komplette Dienststelle in Atem gehalten.
Obwohl die Polizei im Landkreis Waldeck-Frankenberg immer wieder darauf hinweist, keine Alkoholfahrten durchzuführen, haben zwei Personen ihr Glück herausgefordert und werden nun zur Verantwortung gezogen. Der erste Fall einer Trunkenheitsfahrt ereignete sich am 27. Oktober 2023 auf der Bundesstraße 252 zwischen Bad Arolsen und Twiste. Um 23.35 Uhr wählte ein Verkehrsteilnehmer die Notrufnummer 112 und gab an, dass zwei Personenkraftwagen am Abzweig nach Elleringhausen (L 3118) kollidiert seien. Daraufhin wurde die Polizei in Bad Arolsen, ein Notarzt und mehrere RTW zur Einsatzstelle beordert. Bereits bei der Anfahrt forderte die Polizei die Feuerwehren aus Bad Arolsen und Mengeringhausen sowie Einsatzkräfte aus Diemelstadt und Volkmarsen an. Die Hauptaufgabe bestand darin, die Unfallstelle weiträumig abzusichern und auszuleuchten und Betriebsstoffe abzustreuen.
Was war geschehen?
Nach derzeitigem Kenntnisstand befuhr ein junger Mann (19) aus der Gemeinde Twistetal die Bundesstraße 252 aus Richtung Twiste in Fahrtrichtung Bad Arolsen. In einer Linkskurve kam sein roter Honda von der Ideallinie ab und geriet auf die Gegenfahrbahn. Dort kollidierte der Jazz mit einem entgegenkommenden Renault eines Ehepaars (60 und 61 Jahre) aus den Niederlanden. Beide Fahrzeuge blieben fahruntüchtig auf der Straße stehen. Mit mittelschweren Verletzungen suchte der 19-Jährige sein Heil in der Flucht - dass in dem gerammten Renault noch verletzte Menschen saßen, kümmerte den jungen Mann anscheinend wenig. Mit Hochdruck fahndeten die Beamten nach dem Flüchtigen. Erfolgreich konnte der Twistetaler von der Polizei aufgespürt werden. Alkoholgeruch in der Atemluft des 19-Jährigen ließ nichts gutes erahnen. Es erfolgte der Transport nach Kassel, dort wurde dem Mann eine Blutprobe entnommen. Den Führerschein des Mannes konnten die Beamten nicht konfiszieren, er besitzt nämlich keinen. Immerhin war das Fahrzeug zugelassen. Das Ehepaar aus den Niederlanden kam verletzt nach Korbach ins Krankenhaus. Auf 10.000 Euro schätzt die Polizei den Gesamtsachschaden.
VW kracht in Scheunentor
Kaum hatten die Beamten den Unfall auf der Bundesstraße 252 aufgenommen, wurde die Rettungsleitstelle von einer Smart-Watch alarmiert. Zunächst war unklar, was passiert ist. Lediglich die Position der Smart-Watch konnte die RLS den Beamten aus Bad Arolsen durchgeben. Um 1.38 Uhr am Samstagmorgen fanden die Beamten einen VW Polo vor, der in ein Scheunentor bei Helmighausen (Diemelstadt) gebrettert war. Von dem Unfallverursacher, ein 26-Jähriger aus Marsberg (HSK), fehlte am Unfallstandort jede Spur. Erneut nutzen die Beamten die Signalwirkung der Smart-Watch und konnten den Hochsauerländer in der Ortslage von Helmighausen lokalisieren und mit zur Wache nehmen. Weil der 26-Jährige unter Alkoholeinfluss stand, musste er seinen Führerschein aushändigen.
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