Wildunfälle steigen im Landkreis rapide an

Sonntag, 17. Oktober 2021 10:51 geschrieben von  Christopher Rohde
Durch eine vorausschauende Fahrweise kann das Risiko für einen Wildunfall (hier mit einem Wildschwein) reduziert werden. In der Dunkelheit und in der Dämmerung sollte stets der Straßenrand im Auge behalten werden. Durch eine vorausschauende Fahrweise kann das Risiko für einen Wildunfall (hier mit einem Wildschwein) reduziert werden. In der Dunkelheit und in der Dämmerung sollte stets der Straßenrand im Auge behalten werden. Foto: 112-magazin

WALDECK-FRANKENBERG. Innerhalb einer Woche kam es Landkreis Waldeck-Frankenberg zu rund 60 Wildunfällen - die Gefahr mit Wildtieren zu kollidieren ist im Herbst am größten.

Bis zu fünfmal am Tag kollidierten Fahrzeuge mit Rehen, Wildschweinen, Dachsen, Waschbären oder Füchsen und auch Hasen in der letzten Woche. Der Herbst zählt im Langzeitvergleich zu den von Wildunfällen am stärksten betroffenen Jahreszeit. Die mit Abstand meisten Wildunfälle passieren in den Monaten Oktober und November, auch deshalb, weil das Wild weitere Wege zu den Äsungsplätzen zurücklegen muss und der Berufsverkehr sich in die Dämmerungszeiten verschoben hat.

Wild nicht ausweichen

Die Polizei rät zur Vorsicht, insbesondere auf den mit Wildwechselschildern ausgewiesenen Strecken und gibt Tipps zur Verhaltensweise bei Wildwechsel: Fuß vom Gas und die Fahrbahnränder aufmerksam beobachten. Sobald ein Tier auftaucht, sollten Sie immer mit weiteren Artgenossen rechnen. Wenn Tiere die Straße queren, sofort abbremsen, abblenden und hupen und dabei nicht ausweichen. Dabei sollten Sie das Lenkrad festhalten und kontrolliert bremsen. Ein plötzliches Ausweichmanöver kann im Graben, vor einem Baum oder im Gegenverkehr mit zum Teil schlimmen Folgen für alle Beteiligten enden.

Immer die Polizei informieren

Grundsätzlich sollte die Polizei über Wildunfälle informiert werden. Oft genug hört man den Satz: "Das Reh ist mir vor die Motorhaube gelaufen, ist dann unverletzt in den Wald geflüchtet". In 99 % der Fälle trifft das nicht zu, weiß ein Schweißhundeführer zu berichten, der mit solchen Aussagen immer wieder konfrontiert wird. "Die angefahrenen Tiere retten sich trotz schwerer Verletzungen in den Wald und verenden dort jämmerlich - oft dauert dieses Hinsiechen Tage, bis der Tod eintritt", so der Hundeführer. Die Polizei klärt vor Ort, was getan werden muss. In der Regel werden die Jagdpächter informiert, die mit einem brauchbaren Hund das verletzte Tier nachsuchen. Sollte kein Pächter erreichbar sein, wird ein versierter Schweißhundeführer mit der Aufgabe betraut, dem verletzten Tier nachzustellen und von seinen Leiden zu erlösen. Wichtig ist auch, dass die Polizei für den Geschädigten den Wildunfall dokumentiert. Versicherungen verlangen nämlich einen Nachweis, um den Schaden regulieren zu können.

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Zuletzt bearbeitet am Sonntag, 17. Oktober 2021 11:26

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