WALDECK-FRANKENBERG. Mit Beginn des Herbstes häuft sich
deutschlandweit die Zahl der Verkehrsunfälle. Allein im Landkreis Waldeck-Frankenberg kam es in den vergangenen Wochen vermehrt zu Verkehrsunfällen auf nassen Straßen oder bei eingeschränkter Sicht.
Eine Ursache hierfür ist, dass viele Verkehrsteilnehmer sich auf die nun gefährlicher werdenden Straßen- und Wetterverhältnisse noch nicht eingestellt haben. Fahrbahnoberflächen nehmen im Herbst ihre ganz "eigenen" Beschaffenheiten an, es tritt häufig Nebel auf und sinkende Temperaturen sorgen mitunter für überfrierende Nässe. Durch regennasse und oft zusätzlich mit Laub bedeckten Straßen oder dichtem Nebel, kommt es sehr schnell zu schweren Verkehrsunfällen. Aus diesem Grund "runter vom Gas" und Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug vergrößern. Zeitverzögerungen sollten im Herbst wie auch im Winter bei allen Fahrten mit einkalkuliert werden.
Einige Handgriffe an ihrem Fahrzeug sollten Sie bereits vor Herbstbeginn erledigt haben:
Beginnen die Temperaturen zu sinken, haben Sie durch Winterreifen einen erheblichen Haftungsvorteil auf nassen oder mit Raureif bedeckten Straßen. Es gibt keinen festen Zeitpunkt, wann Sommer- gegen Winterreifen getauscht werden sollten, jedoch hat sich die „O-bis-O-Regel" bewährt. Das heißt, von Oktober bis Ostern sollten Sie ihr Fahrzeug mit Winterreifen fahren. In jedem Fall ist es ratsam, lieber frühzeitig als zu spät auf die passende Fahrzeugbereifung umzusteigen.
Welche Profiltiefe sollten die Reifen besitzen? Die gesetzlich vorgeschriebene Mindest-Profiltiefe für Reifen beträgt 1,6mm. Der ADAC empfiehlt allerdings, Reifen unter einer Profiltiefe von 4mm nicht mehr für den Wintereinsatz zu verwenden.
Lassen Sie die Lichtanlage (Abblendlicht, Fernlicht, Warnblinkanlage) und Scheibenwischerblätter ihres Fahrzeugs frühzeitig (z.B. mit dem Wechsel auf Winterreifen) auf ordnungsgemäße Funktion überprüfen. Abblendlicht auch tagsüber einschalten. So werden Sie von anderen Verkehrsteilnehmern besser erkannt. Oberstes Gebot: Sehen und gesehen werden. Auch eine funktionstüchtige Scheibenwischeranlage ist in der kalten und nassen Jahreszeit unerlässlich.
Legen Sie einen Schwamm oder ein Tuch bereit, um beschlagene Fahrzeugscheiben zu säubern.
Hier einige Tipps für eine möglichst unfallfreie Fahrt durch den Herbst:
- Straßenverhältnisse: Passen Sie ihren Fahrstil an die herbstliche Wettersituation an. Abruptes Beschleunigen und Bremsen auf nassen oder laubbedeckten Straßen sollte vermieden werden. Halten Sie ausreichend Abstand zu ihrem Vordermann. Der Bremsweg verlängert sich bei Nässe und rutschigen Fahrbahnoberflächen. Die Faustregel „Abstand = ½ Tacho" gilt auf nassen, rutschigen oder glatten Straßen nicht mehr !
- Aquaplaning: Durch starken Niederschlag können sich auf der Fahrbahn Wasserflächen bilden. Bei zu hoher Geschwindigkeit kann das Fahrzeug aufschwimmen (Wasserglätte). Verringern Sie auch in diesem Fall die Geschwindigkeit. Positiv wirkt sich hier eine gute Reifenprofiltiefe aus (>4mm).
- Frost: Überfrierende Nässe ist insbesondere in Flussniederungen sowie auf Brücken und in Waldschneisen zu erwarten. Achtung: Damit sich Frost bildet, müssen die Temperaturen nicht zwingend unter Null grad fallen
- Nebel: Bei Nebel stets bremsbereit sein, um bei unbeleuchteten Hindernissen, Radfahrern oder Fußgängern sofort reagieren zu können. Bremsen Sie auf keinen Fall abrupt vor einer Nebelbank. Dies kann zu einem Auffahrunfall führen! Passen Sie ihre Geschwindigkeit an und rechnen Sie mit weiteren schlecht sichtbaren Verkehrsteilnehmern wie Radfahrern oder Fußgängern. Finger weg von den Nebelschlussleuchten, solange die Sichtweite über 50 Meter liegt, sonst blendet das grelle Licht den nachfolgenden Verkehr und schafft neue Gefahren.
Sollte das vorausfahrende Fahrzeug mit Nebelschlussleuchte fahren, orientieren Sie sich auf keinen Fall an dieser. Ihr Vordermann sieht nicht besser als Sie – erhöhen Sie ihren Sicherheitsabstand, damit Bremsmanöver des vorausfahrenden Fahrzeuges rechtzeitig erkannt werden.
Das entlangtasten am Mittelstreifen kann fatale Folgen haben. Immer wieder ereignen sich hierdurch schwere Unfällen, weil Autofahrer im Gegenverkehr genau das gleiche tun und dann mit ihren Fahrzeugen auf dem Mittelstreifen zusammen prallen. Um dies zu verhindern sollte man sich am rechten Fahrbahnrand orientieren.
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