KORBACH. Tumultartige Szenen spielten sich am Donnerstag vor einer Eisdiele in der Fußgängerzone ab - dabei wurde mindestens ein Rettungssanitäter verletzt.
Mehrere Rettungssanitäter und ein Notarzt wurden am Donnerstagabend gegen 20.10 Uhr zu einem Notfall in der Fußgängerzone gerufen, weil ein 29-jähriger Mann aus Korbach nach einem medizinischen Notfall notärztlich behandelt werden musste.
Obwohl der Rettungswagen ausweislich des Einsatzprotokolls nach 11 Minuten am Einsatzort war, dauerte dies den Angehörigen offenbar zu lange. Verbal und handgreiflich behinderten sie die Rettungskräfte. Einer der Rettungssanitäter wurde am Arm verletzt und meldete sich nach dem Einsatz krank.
Mit drei Streifenwagen rückten Polizeikräfte zur Unterstützung an, damit der Verletzte schlussendlich versorgt werden konnte. Nach Angaben von Polizeisprecher Volker König haben die Angehörigen durch ihre Attacken ein schnelleres Verbringen des Patienten in das Krankenhaus verhindert. Mit Polizeibegleitung wurde der Patient um 20.50 Uhr in das Korbacher Krankenhaus eingeliefert. Damit aber noch nicht genug. Um 21.06 Uhr erschienen 20 Mitglieder der Familie am Krankenhaus und verlangten Einlass. Erst nach einer Ansprache durch die Polizei beruhigten sich die Gemüter langsam, sodass letztendlich zwei Angehörige das Krankenhaus betreten durften.
Der Vorfall wird nun ein juristisches Nachspiel haben: Die Polizei hat Strafanzeige wegen Körperverletzung, Beleidigung und Widerstand gegen sich oder Angriffe auf Personen, die Vollstreckungsbeamten gleichstehen nach § 115 StGB erstattet. (ots/r)
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Link: Notfallsanitäter behindert und bedroht - Funkgerät zerstört (18.08.2018)
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