WALDECK-FRANKENBERG. Telefonabzocker werden immer dreister. Jetzt missbrauchen sie schon den Namen der Polizei, um zu verunsichern und an persönliche Daten zu gelangen. Seit etwa zwei Wochen kursiert eine neue Betrugsmasche: Abzocker geben sich am Telefon als Polizisten aus.
Nach Fällen in München und Ludwigshafen ist nun auch ein erster Fall in Waldeck-Frankenberg bekannt geworden. Bei einer Frau aus Bad Arolsen wurde auf den Anrufbeantworter gesprochen: "Hier spricht die Polizei. Wir haben einen Datenmissbrauch festgestellt, durch den Sie betroffen sind. Drücken Sie bitte die Taste 1".
Nach ersten Ermittlungen geht die Polizei davon aus, dass dieses Vorgehen zwei Ziele verfolgen kann. Beim Drücken der Taste 1 kann man laut Polizei zu gebührenpflichtigen Dienstleistung weiterverbunden werden. Die anfallenden Kosten werden mit der nächsten Telefonrechnung abgebucht. Bei einem Fall in München wurde die Geschädigte aber zu einer vermeintlichen Firma aus Hamburg verbunden. Sie wurde zu einem Kontoabgleich aufgefordert, um Gebühren für eine "Datenlöschung" einziehen zu können. Auf diese Weise wollen die Betrüger die Kontodaten ihrer Opfer erfahren. Die Folge kann dann ein ungewolltes Abonnement sein.
Die Polizei rät, keine sensiblen Daten am Telefon preiszugeben. Sofern sie angezeigt werden, sollte man sich die Nummern unbekannter Anrufer notieren. "Außerdem sollten Sie sich nicht auf ein Gespräch mit Ihnen unbekannten Personen einlassen und im Zweifelsfall einfach auflegen", rät Polizeisprecher Volker König.
