HOMBERG/WREXEN. Eine Serie von Brandstiftungen und Betrugsdelikten, bei denen Versicherungen um mehr als eine Million Euro geprellt wurden, die Kriminalpolizei Homberg in dieser Woche geklärt. Unter anderem nahm die Polizei einen 54 Jahre alten Mann aus Wrexen fest. Auch ein Teenager aus Waldeck-Frankenberg soll an einem Fall beteiligt gewesen sein.
Bei verschiedenen Bränden im Laufe von mehreren Jahren war immer wieder ein 47 und 48 Jahre altes Pärchen aus Niedenstein geschädigt. Im Verlauf von zehn Jahren brannten ein Auto, eine Feldscheune und mehrmals Haupt- oder Nebengebäude der "Weißenthalsmühle" in Niedenstein - diese Anhäufung "von zum Teil erheblichen schadensintensiven Branddelikten" fiel auch der Kripo auf. Nach einer Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft war ein Gesamtschaden von rund zwei Millionen Euro entstanden, der zum Teil schon von Versicherungen reguliert wurde.
Bei den weiteren Ermittlungen ergab sich der Verdacht, dass das "geschädigte" Pärchen an den Bränden selbst beteiligt war beziehungsweise diese in Auftrag gegeben hatte, um anschließend die Versicherungssumme zu kassieren. Es ist nach den bisherigen Erkenntnissen davon auszugehen, dass die Taten zumeist ein 54-Jähriger aus Diemelstadt-Wrexen gegen eine entsprechende Bezahlung ausführte - in einem Fall mit Unterstützung durch einen 17-Jährigen aus dem Kreis Waldeck-Frankenberg. Laut Pressemitteilung von Freitag wurden am Mittwoch Wohnungen in Niedenstein und Wrexen durchsucht, die Tatverdächtigen wurden festgenommen.
Bei den Durchsuchungen stellten die Ermittler umfangreiche Beweismittel sicher. Die drei Tatverdächtigen Haupttäter - das 47 und 48 Jahre alte Pärchen sowie der 54-Jährige aus Diemelstadt - wurden am Donnerstag der Haftrichterin beim Amtsgericht Fritzlar vorgeführt, sie erließ in allen Fällen Untersuchungshaftbefehle erließ. Die drei Tatverdächtigen wurden anschließend in verschiedene Haftanstalten eingeliefert. Der 17-Jährige wurde seiner Mutter übergeben.
Aus den sichergestellten Beweismitteln ergaben sich noch Hinweise auf eine Vielzahl gleichgelagerter Straftaten, an deren Klärung die Ermittler weiterhin intensiv arbeiten, hieß es am Freitag.