MENGERINGHAUSEN/KORBACH. Die Anklageschrift gegen einen 25-jährigen Mann aus Kassel ließ nur erahnen, was sich auf der Polizeistation in Mengeringhausen zugetragen haben muss: Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, tateinheitlich mit vorsätzlicher Körperverletzung. Der Angeklagte erschien jedoch nicht zur Verhandlung vor dem Korbacher Amtsgericht, sodass er zum nächsten Termin polizeilich vorgeführt werden soll.
Zudem beantragte die Kasseler Staatsanwältin eine Begutachtung oder eine medizinische Untersuchung des Angeklagten. Richter Kalhöfer-Köchling entschied, dass ein Sachverständiger hinzugezogen werden soll, der die Schuldfähigkeit des Angeklagten zur Tatzeit überprüfen soll.
In Wohnung randaliert
Der anwesende Polizist schilderte den Vorfall vom 15. Mai gegen 4.30 Uhr in der Polizeistation. Weil der Angeklagte hochgradig aggressiv und alkoholisiert in einer Wohnung randaliert habe, wurde die Polizei verständigt. Schon vor Ort, in Anwesenheit der Polizisten, habe der Angeklagte Türen eingetreten und Gegenstände geworfen. Beruhigen ließ er sich von den Beamten nicht.
Mit aller Heftigkeit habe er sich gewehrt, weil er zur Ausnüchterung in die Wache sollte. "Wir mussten ihn schon im Auto festhalten, so hat er getobt", sagte der Polizei im Zeugenstand. In der Zelle ging es genau so weiter. Per Monitor konnten die Beamten beobachten, wie sich der 25-Jährige mit dem eigenen T-Shirt strangulieren wollte. Sie schritten ein, nahmen sämtliche Sachen aus der Zelle heraus und beobachten weiter, wie er Stücke aus der Matratze herausbiss - offenbar um daran zu ersticken.
"Nicht zu bändigen"
Der Angeklagte erbrach daraufhin die Matratzenstücke und rannte mehrmals mit dem Kopf gegen die Wand. "Er war nicht zu bändigen", erklärte der Polizist, also habe man den Notarzt verständigt. Der wollte ihm über einen Zugang ein Beruhigungsmittel spritzen, doch der Angeklagte riss sich die gelegte Braunüle aus dem Arm.
Der Polizist nahm ihm daraufhin den Arm hoch, um ihn zu fixieren. In diesem Moment biss ihn der Angeklagte in die Wade. "Es war echt extrem mit ihm", sagte der Polizist. Im Bad Arolser Krankenhaus wurde der 25-Jährige dann intensivmedizinisch behandelt.
Weil er trotz fristgerechter Ladung nicht vor Gericht erschienen war, wird er nun vorgeführt. Aufgrund seiner Suizidversuche in der Zelle soll ein Sachverständiger hinzugezogen werden. Quelle: HNA
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